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Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Williams
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Rebellen kennen, werden meine Schwertkämpfer versuchen, ihn gefangen zu nehmen. Ich werde dich begleiten, und wenn die Rebellen versuchen, durch einen Riss zu fliehen, wirst du die Schatten aufzeichnen.«
    Das klingt nicht gerade gefährlich. Es ist besser, als dafür benutzt zu werden, im offenen Kampf Fae-Illusionen zu sehen.
    »Das kann ich machen«, erkläre ich.
    Kyols Hände, die auf seinen Knien liegen, verkrampfen sich. »Als Thrain dich gefunden hatte, musstest du uns helfen. Aber dieses Falschblut weiß nicht mal, wer du bist. Das ist nicht dein Krieg. Wenn du uns hilfst, dann tu das bitte nur, weil du es tun möchtest und … und, McKenzie, zwischen uns kann nie etwas sein.«
    Ich schließe die Augen. Das ist nicht das, was ich hören wollte. Er hätte mir versichern sollen, dass der König möglicherweise seine Meinung ändern oder eine Ausnahme machen würde.
    »Es tut mir leid«, sagt Kyol und steht auf.
    Ich zwinge mich zu einem Lächeln und erhebe mich ebenfalls. »Das ist kein Problem. Ich verstehe es. Vermutlich ist es für mich ohnehin besser, wenn ich mir einen menschlichen Freund suche.«
    »Ja«, erwidert er und sieht auf mich herab.
    Wir stehen näher voreinander, als es gut ist. Das wissen wir beide, und doch macht keiner von uns einen Schritt nach hinten. Kyol streicht mir das Haar aus dem Gesicht, lässt seine Finger an meiner Wange entlanggleiten, und ohne überhaupt darüber nachzudenken, hebe ich mein Gesicht.
    Die Zeit scheint sich zu verlangsamen.
    Unsere Lippen berühren sich.
    Es sollte ein Abschiedskuss sein, und wenn wir beide Menschen oder beide Fae gewesen wären, wäre er das auch gewesen, doch einen Sekundenbruchteil, bevor wir uns voneinander lösen, explodieren die Chaosschimmer in mir. Da sein Körper zuckt und er auf einmal nach Luft schnappt, weiß ich, dass er sie ebenfalls spürt, und anstatt dass wir auseinandergehen, kommen wir einander näher. Viel näher.
    Ein Kuss wird zu zweien, zwei zu dreien, dann spüre ich seine Zunge und kann nicht mehr klar genug denken, um weiter mitzuzählen. Er legt mir eine Hand auf den Nacken – ganz zärtlich, als wäre ich aufgrund meiner Menschlichkeit äußerst zerbrechlich –, aber wenn dies das letzte Mal ist, dass wir uns berühren, dann werde ich mich jetzt nicht zurückhalten.
    Ich lege meine Arme um ihn, als er sich mir entziehen will, und ein weiterer Blitz zuckt durch unsere Körper. Da ist es mit seiner Zurückhaltung vorbei. Als er mich jetzt küsst, kommt es mir vor, als würde ich mich im Zentrum eines Sturms befinden. Ich werde von meinen Gefühlen mitgerissen, als er mich auf die Couch drückt, seine Hände meine Arme hinaufgleiten, zu meinen Hüften und unter mein T-Shirt wandern.
    Irgendetwas geschieht mit den Chaosschimmern. Mit unseren Chaosschimmern. Wir sind auf der Erde, aber dennoch schießen weiße Blitze über meinen Körper. Sie verknoten sich mit seinen, und ein Feuer tost durch uns hindurch.
    Wir haben unsere Lippen geöffnet und atmen schneller. Er weiß, was er tut, und ich gebe es ebenfalls vor, aber die Intensität der Chaosschimmer steigert sich, und ich bin mir nicht sicher, ob ich es noch lange ertragen kann.
    Er muss den Moment der Unsicherheit in meinen Augen gesehen haben. »Du bist noch unberührt?«
    Ein Teil von mir begreift, dass dies ein Traum ist, und wenn es ein Traum ist, dann sollte ich meine Antwort doch ändern können.
    Doch ich kann es nicht. Ich höre, wie ich »Ja«, sage, wie er erwidert, dass er mir das nicht nehmen kann. Ich protestiere, aber er rückt meine Kleidung zurecht, entschuldigt sich und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Seine Finger entfernen sich von meiner Haut, und die Hitze seiner Edarratae schwindet. Es fühlt sich an, als würde ein Teil meiner Seele ebenfalls schwinden. Ich atme noch immer schneller, aber die Luft, die ich in meine Lungen hineinziehe, ist kalt und leer. Als er durch einen Riss entschwindet, möchte ich wütend sein. Ich möchte ihn für seine Selbstbeherrschung hassen, dafür, dass er mich verlässt, wenn ich mich nach mehr als nur seiner Berührung sehne, und dafür, dass er kein normaler menschlicher Mann ist. Aber ich hasse ihn nicht. Wenn überhaupt, dann bewirkt seine Zurückhaltung nur, dass ich ihn umso mehr liebe.
    Man sollte meinen, dass der Schmerz in meinem rechten Arm bewirkt, dass ich das unbequeme Bett vergesse, aber eine Sprungfeder oder ein Messer – ich bin mir nicht ganz sicher, was von beidem es ist – bohrt sich in

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