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Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Williams
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dass ich es aus einem anderen Grund tue.
    Naito sieht Aren an. »Hast du es nicht zerstört?«
    »Doch«, antwortet der Fae. »Gleich, nachdem wir hier durch den Riss gekommen sind.« Seine Stimme klingt tief und wütend. Er ist es anscheinend nicht gewohnt, Fehler zu machen.
    Er wendet sich wieder seinem Gefangenen zu. »Woher wusstet ihr, dass ihr sie orten sollt?«
    Ich zögere, bevor ich die nächste Schublade aufziehe, einerseits, weil ich die Antwort auf Arens Frage hören will, und andererseits, weil mich Kelia jetzt beobachtet.
    Tom schüttelt den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Woher?« Aren senkt die Hand, bis sie direkt über Toms Gesicht schwebt.
    »Ich vermute, dass es ein anonymer Tipp war«, schaltet sich Sethan ein, der gerade die Küche betritt. Da niemand den Fenstern in der Frühstücksecke zu nahe kommen will, wird es langsam ziemlich eng hier drin.
    Aren sieht den Sohn des Zarrak an. »Du solltest nicht hier sein.«
    »Du auch nicht«, erwidert Sethan. »Wenn du stirbst, haben wir versagt.«
    Aren wirft ihm etwas auf Fae an den Kopf. Ich versuche gar nicht erst, seine Worte zu übersetzen. Tom sieht mich an und hält meinen Blick kurz gefangen, dann sieht er absichtlich zu Naito hinüber. Oder vielmehr zu der Pistole in Naitos Hosenbund.
    Verdammt. Er will, dass ich sie mir schnappe. Aber was dann? Ich sehe Aren und Sethan an, dann Trev, Lena und den anderen Fae am Fenster, und schließlich Kelia, die jetzt neben Naito steht. Ich kann sie unmöglich alle erschießen. Ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht, ob ich das will.
    Tom sieht mich flehentlich an. Ich schlucke. Vor wenigen Sekunden habe ich noch nach einem Messer gesucht. Eine Pistole ist eine viel effizientere Waffe. Ich kann das tun. Ich werde es tun.
    Ich nicke Tom kaum merklich zu. Es gelingt ihm, kurz zu lächeln, um dann eine Sekunde später auf die Beine zu springen.
    Ich stürze nach vorn und schaffe es, die Pistole aus Naitos Hosenbund zu ziehen. Er fährt herum, aber Tom packt ihn, bevor er mir die Waffe aus den Händen reißen kann. Aren stürzt sich auf den Vigilanten, und alle drei Männer gehen zu Boden.
    Ich ziele mit dem Schießeisen auf sie. »Aufhören. Sofort aufhören!«
    Sie hören nicht auf. Fäuste fliegen, und ich habe Angst, dass Aren und Naito Tom töten, bevor sie merken, dass ich die Pistole habe. Ich ziele auf den Boden und drücke den Abzug. Nichts passiert.
    Scheiße. Ich habe im ganzen Leben noch nie eine Handfeuerwaffe angefasst. Ich weiß nur, was man so in den Filmen sieht, und … Augenblick mal. Haben Pistolen nicht eine Sicherung?
    Ich sehe an der Seite nach, entdecke einen kleinen Hebel, den ich umlege, dann ziele ich noch einmal auf den Boden und schieße.
    Die Pistole hat einen heftigen Rückstoß, als der Schuss losgeht. Mein Herzschlag setzt erst eine Sekunde später wieder ein. Jetzt habe ich ihre Aufmerksamkeit.
    Aren reckt sich und entfernt sich einige Schritte von Tom. Er dreht sich zu mir um.
    »Bleib, wo du bist.« Ich richte die Waffe auf seine Brust. Mir ist klar, dass ich dank der Pistole jetzt das Sagen habe, aber mit ihr in der Hand fühle ich mich weniger sicher. Ich fühle mich gefährlich, und das aus gutem Grund. Ich könnte jemanden töten, wenn ich den Abzug drücke.
    »Du weißt doch gar nicht, was hier vor sich geht«, sagt er. Seine Stimme klingt besänftigend, und sein Gesicht hat einen weicheren Ausdruck angenommen.
    »Ich weiß genug«, erwidere ich. »Lass ihn aufstehen.«
    Naito hält Tom noch immer am Boden fest. Er streckt die offene Hand nach unten aus, als wolle er mich beruhigen. »McKenzie, ich kenne diese Leute. Sie werden dich erschießen, sobald du durch diese Tür gehst. Tu das nicht.«
    Ich richte die Waffe auf ihn und schaffe es, sie ruhig zu halten. »Lass ihn aufstehen, Naito.«
    »McKenzie.« Kelias Stimme klingt heiser, als sie auf ihren Menschen zugeht, und ihre silbernen Augen sind vor Angst geweitet. In meinem Innersten machen sich Schuldgefühle breit. Wenn ich Naito töte, ist auch sie am Ende, und, verdammt noch mal, ich will keinem von beiden wehtun.
    »McKenzie«, sagt Aren mit sanfter Stimme und macht einen Schritt auf mich zu. Er bleibt stehen, als ich auf ihn ziele. Himmel, hier sind viel zu viele Leute. Ich kann sie nicht alle im Auge behalten.
    »Du wirst mich nicht erschießen«, sagt er. Ich beiße die Zähne zusammen, als er noch einen Schritt macht. »Nimm die Waffe runter, Nalkin-Shom .«
    Er hat recht. Warum zum Henker hat er recht? Ich

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