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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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sein.«
    »Also müssen wir jetzt unter Lebensgefahr die Treppe hinuntertanzen?«, fragte Kendra.
    »Wie wär’s, wenn ich einfach das Schaukelpferd die Treppe hinunterwerfe«, schlug Seth vor. »Wir könnten alle zurücktreten und die meisten Fallen losgehen lassen.«
    Warren sah ihn einen Moment lang an. »Das könnte tatsächlich funktionieren. Gib mir eine Minute, um wieder zurück nach unten zu kommen. Bleib von der Tür weg, für den Fall, dass ich versehentlich ein oder zwei Fallen auslöse.«
    Seth ging zu dem Einhornschaukelpferd und schleppte es zur Tür. Es würde auf seinen geschwungenen Kufen ziemlich gut die Treppe hinunterrutschen. Tatsächlich hätte er unter anderen Umständen vielleicht versucht, zum Spaß auf dem Schaukelpferd die Treppe hinunterzureiten. Warum kamen ihm die besten Ideen immer zur falschen Zeit?
    »Ich bin so weit!«, rief Warren. »Bleibt ein gutes Stück von der Tür weg. Ich nehme an, das Schaukelpferd wird von einer ganzen Salve Bolzen, Wurfspießen und Pfeilen empfangen werden.«
    Seth stellte das Schaukelpferd vor die oberste Treppenstufe und legte sich dahinter auf den Boden. »Ich werde es mit den Füßen anstoßen und mich dann wegrollen.«
    Kendra wartete neben der Tür. »Ich werde die Tür zuschlagen, sobald das Schaukelpferd durch ist, und mich dann mit einem Sprung in Sicherheit bringen.«
    Seth stemmte die Sohlen seiner Schuhe gegen die Kufen des Einhorns. »Eins … zwei … drei!« Er gab dem Schaukelpferd einen Stoß und rollte sich zur Seite. Kendra knallte die Tür zu und machte einen Satz nach hinten.
    Ein Schrotschuss sprengte krachend ein Loch in die Tür. Ein Armbrustbolzen sirrte durch das Loch und blieb zitternd in der gegenüberliegenden Wand stecken. Seth hörte das Schaukelpferd die Treppe hinunterpoltern sowie das Sirren von Bogensehnen und das Klatschen mehrerer Wurfgeschosse, die gegen die Tür knallten.
    »Das war toll«, sagte Seth zu Kendra.
    »Du bist wahnsinnig«, erwiderte sie.
    »Gut gemacht!«, rief Warren von unten. »Das Schaukelpferd ist umgekippt und hat ein paar der höheren Drähte verfehlt, aber der Weg ist jetzt ziemlich frei.«
    Seth schaute die Treppe hinunter und sah, dass mehrere gefiederte Pfeile sich um Warren herum in den Boden gebohrt hatten. Das Schaukelpferd lag umgestoßen auf der untersten Stufe; es war übersät von Pfeilen, und das Horn fehlte. »Das war doch krass, oder?!«, rief Seth begeistert.
    In Warrens Zügen spiegelte sich eine leichte Verlegenheit. »Tut mir leid, Kendra – es war ziemlich cool.«
    »Jungs gehören eben in die Irrenanstalt«, erwiderte sie nur.
    »Passt auf dem Weg nach unten auf, wo ihr hintretet«, wies Warren sie an. »Mindestens zwei der Armbrüste sind noch scharf. Und seht ihr die Axt, die an diesem Seil befestigt ist? Sie wird sich lösen und auf euch zuschwingen, wenn ihr auf die Schnur auf der linken Seite tretet.«
    Seth ging die Treppe hinunter, wich Drähten aus und versuchte, selbst die erschlafften Seile zu meiden, die das Schaukelpferd bereits ausgelöst hatte. Kendra wartete, bis er neben Warren stand, dann kam sie vorsichtig hinterher.
    Im Flur am Fuß der Treppe befand sich ein weiteres Netz aus Drähten. Obwohl einige Armbrüste zu sehen waren, bestanden die meisten der Fallen aus seltsam aussehenden Katapulten, die dazu gedacht waren, Messer und Beile durch die Luft zu schleudern.
    Seth bemerkte einen kleinen Splitter braunen Holzes, der an einem goldenen Haken an der Wand hing. »Ist das ein Teil von Mendigo?«
    Warren nickte. »Ich habe mehrere Teile von ihm hier in der Nähe entdeckt. Er hat die Nacht im Haus verbracht. Die Wichtel haben ihn zerlegt.«
    Seth griff nach dem Stück der Marionette, und Warren griff blitzschnell nach seinem Ellbogen, um ihn aufzuhalten. »Warte. Alle Teile von Mendigo sind mit Fallen verbunden.«
    Weiter unten im Flur erschienen Oma und Opa Sørensen. »Gott sei Dank, dass es euch gutgeht«, sagte Oma und legte sich eine Hand auf die Brust. »Kommt nicht hier entlang. Unser Zimmer ist ein Nest abscheulicher Fallen. Außerdem müssen wir am Ende alle nach unten gehen.«

    »Ihr hättet die Treppe zum Dachboden sehen sollen«, sagte Warren. »Dort waren sicher mehr Todesfallen als bisher im ganzen Rest des Hauses. Seth hat das Schaukelpferd die Treppe hinuntergestoßen, um die meisten von ihnen auszulösen.«
    »Wir haben den Lärm gehört und uns Sorgen gemacht«, erklärte Opa. »Wie gehen wir jetzt weiter vor, Warren?«
    »Es dürfte

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