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Die Schattenseherin: Roman (German Edition)

Die Schattenseherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenseherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Hunter
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entwickelt hat«, sagte Neil, als hätte er Cales Gedanken gelesen. »Ich hätte dich gerne aus all dem herausgehalten. Aber Lexa musste unbedingt dich mit diesem Auftrag betrauen. Und dann hat sie dich gefunden.«
    › Wovon redet dieser verdammte Verräter da?‹ , mischte Caes sich ein, und Cale war erleichterter, als er zugeben wollte, als er Caes’ Stimme hörte. Angesichts des Mantichors hatte Cale fast schon geglaubt, der Inkubus wäre womöglich verschwunden oder gefressen worden. Und der Gedanke behagte Cale überhaupt nicht, auch wenn er nicht einmal genau sagen konnte, warum.
    »Wer hat mich gefunden?«, fragte Cale daher nur mit ruhiger Stimme, was ihm einen weiteren Schlag von Dumas einbrachte.
    »Stell dich nicht dumm«, schrie der Engel, und aus dieser Nähe konnte Cale deutlich den Wahnsinn in seinen Augen flackern sehen. »Sag mir endlich, wo Luzifer steckt.«
    Die Kälte drang ihr mittlerweile bis in die Knochen, aber Zoe ignorierte es. ›Verbrannt und erfroren in nur einer Nacht‹, dachte sie bei sich und schnaubte belustigt. ›Das kommt davon, wenn man sich mit einem Dämon einlässt.‹ Ihr Kopf schwirrte, und sie war dankbar, dass Desmond nicht sprach. Sie musste ihre Gedanken erst einmal ordnen, während sie noch versuchten, Cale zu finden. Was war in der Zeit seit ihrer … Begegnung mit Cale geschehen? Allein der Gedanke an ihre gemeinsame Nacht sorgte dafür, dass ihr Magen sich in wohliger Erinnerung zusammenzog.
    ›Ich sollte jetzt nicht an so etwas denken‹, mahnte sie sich selbst, aber es half nichts. Sie dachte an seine Hände, die sie berührten, an seinen Mund, der sie so zärtlich und leidenschaftlich geküsst hatte. Seine Nähe – mit einem Mal sehnte sie sich so sehr nach ihm, dass es regelrecht körperlich schmerzte.
    »Du sagtest, du bist ein Freund von Cale?«, brach sie das Schweigen nun doch.
    Desmond, der vor ihr lief, wandte den Kopf nach hinten. »Sieht so aus. Auch wenn ich meinen Job bisher wohl nicht so gut gemacht habe, wie ich dachte.«
    Zoe wickelte das Laken fester um sich, um nicht über die losen Stofffalten zu stolpern. »Du meinst hier unten?«, riet sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, schon lange vorher. Aber ich war … beschäftigt. Unter anderem mit deinem geflügelten Freund.«
    »Dumas? Du weißt von ihm?«
    »Ja. Auch wenn ich lange nicht wusste, was genau er vorhat.«
    Zoe blieb abrupt stehen. »Das heißt, du hast ihn beschattet und, wie ich mir denken kann, höchstwahrscheinlich auch mich.«
    Der Vampir wandte sich zu Zoe um. »Das blieb leider nicht aus, Liebes. Aber glaub mir, du warst nie wirklich in Gefahr. Der Irre wollte Cale. Wenn auch …« Desmond hielt inne, als wäre ihm etwas eingefallen. Sein Mund öffnete sich, und er packte mit einem Mal Zoes Arm. »Verdammt, ja!«, schrie er und rannte so abrupt los, dass Zoe fast von den Füßen gerissen wurde.
    Sie bemühte sich, mit Desmond Schritt zu halten, aber es gelang ihr nur schwerlich. Hätte er sie nicht am Arm festgehalten und mitgezogen, wäre sie schon längst zu Boden gestürzt.
    »Verdammt ja – was?!«, rief sie außer Atem.
    »Ich weiß, wo er ist«, erwiderte Desmond und lief schneller. Und Zoe lief ihm nach.

Achtzehntes Kapitel
    Das Tor zur Hölle
    Cale konnte seinen Unterkiefer kaum noch spüren, aber sagte nichts. Dumas steigerte sich immer mehr in seine Wut hinein. Er stellte kaum noch Fragen, sondern begnügte sich damit, ihn immer weiter zu verprügeln. Cale spürte die Schmerzen kaum noch, nur das aufkommende Taubheitsgefühl begann ihn zu stören.
    Neil hockte derweil daneben und sagte nichts, bis Dumas so fest zuschlug, dass Cale Blut spuckte. Noch immer spürte er nichts, auch wenn er mit seiner Zunge seitlich eine Stelle in der Mundhöhle ertasten konnte, die aufgeplatzt war. Das Blut hinterließ einen metallischen Geschmack und heiße Flüssigkeit, die rasch abkühlte.
    »Hör auf, so wird er niemals reden.«
    Dumas war außer Atem und keuchte. »Er muss reden. Wir sind so nah dran. Ich werde mir das nicht von einem Geschmeiß wie ihm nehmen lassen.«
    Cale verzog die Lippen zu einem Grinsen, auch wenn diese Bewegung den Schmerz in seiner Wange auflodern ließ. Er registrierte das mit einer gewissen Befriedigung – es bedeutete, dass er immer noch lebte und sein Körper ihm gehörte.
    »Wie kommt ihr darauf, dass ausgerechnet ich weiß, wo die Höllenfürstin steckt?!«
    »Zoe«, erwiderte Neil ruhig.
    Cale hob die Augenbraue.
    »Sie hat dich gesehen. Und

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