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Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)

Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)

Titel: Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Wodarz-Eichner , Karsten Eichner
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Drill der Schule darstellten. Mit seinem übersprudelnden Talent. Mit immer neuen Ideen. Schiller war ein initiativer Mensch. Und er war selbst äußerst begeisterungsfähig.
    Gewiss, das hat ihm oft auch Nackenschläge eingebracht. Denn zur Begeisterungsfähigkeit gehören idealerweise auch Klugheit und Erfahrung, um nicht blindlings jeder neuen Idee, jeder windigen Versprechung zu folgen. Diese Lektion hat Schiller sehr schmerzhaft gelernt (siehe Kapitel „Lerne leere Versprechungen erkennen“).
    Auch bei den Frauen hat Schillers stürmische Begeisterungsfähigkeit übrigens großen Anklang gefunden. Der junge, schwärmerische Dichter eroberte so manches Herz im Sturm – und auch um ihn selbst war es zumeist recht schnell geschehen. Doch ebenso schnell folgte meist auch die Ernüchterung, eine schmerzhafte Trennung, ein Abschied unter Tränen. Auch in Liebesdingen hat Schiller erst allmählich gelernt, dass neben Begeisterungsfähigkeit eben noch andere Dinge im Leben zählen, wenn eine Beziehung von Dauer sein soll …
    Immerhin: Schiller zeigt uns, wie weit man mit Begeisterung kommen kann. Wie sehr einen der beinahe grenzenlose Optimismus, das permanente Pläne-Schmieden, die immer neuen Ideen voranbringen können. Und wie man dabei noch andere auf dieser stürmischen Reise mitzunehmen und für sich einzunehmen versteht. Mehr dazu in den folgenden Kapiteln.
„Enthusiasmus ist der kühne, kräftige Stoß, der die Kugel in die Luft wirft, aber derjenige hieße ja ein Tor, der von dieser Kugel erwarten wollte, dass sie ewig in dieser Richtung und ewig mit dieser Geschwindigkeit auslaufen sollte. Die Kugel macht einen Bogen, denn ihre Gewalt bricht sich in der Luft. Aber im süßen Moment der idealischen Entbindung pflegen wir nur die treibende Macht, nicht die Fallkraft und nicht die widerstehende Materie in Rechnung zu bringen.“
An L.F. Huber, 1785

19  SUCHE DIR ECHTE FREUNDE, DIE DIR IN DER NOT BEISTEHEN
    „– und auf der Größe Gipfel, Vergiss nicht, was ein Freund wiegt in der Not.“
    Die Braut von Messina
Würde diese Flucht nie ein Ende haben? Diese verdammte Flucht, die im September 1782 in Stuttgart ihren Anfang genommen hat und nun schon Wochen, ja Monate andauert. Die Mannheimer Freunde hatten sie beschworen, nicht in der Stadt zu bleiben – ein Rat, dem sie widerstrebend gefolgt waren. Über Darmstadt waren sie bis nach Frankfurt gekommen. Zu Fuß, weil sie sich keine Kutsche leisten konnten, und auch, um nicht weiter aufzufallen. Er war zusammengebrochen auf dem weiten Weg, vor Erschöpfung und Enttäuschung. Und Streicher hatte dafür gesorgt, dass er ein paar Stunden im Schatten eines Buschs schlafen konnte.
Sein treuer Freund. Der mit ihm das Wagnis geteilt hatte, aus Mannheim zu fliehen. Der selbst große Ambitionen als Künstler hatte, aber sie zurückstellte, um ihn – Schiller – zu unterstützen. Nach Hamburg zu Carl Philipp Emanuel Bach wollte Streicher, um dort seine Musikstudien zu vervollständigen. Und jetzt war es fraglich, ob er jemals dort ankommen würde, denn das Reisegeld, das ihm seine Mutter geschickt hatte, war fast schon aufgebraucht – Streicher hatte es für Unterkunft und Lebensmittel für sie beide genommen, war bei dem kränkelnden und deprimierten Schiller geblieben, munterte den Freund auf, stand ihm mit Rat und Tat zur Seite …
Nur eine kurze Zeit waren sie in Frankfurt geblieben, weil das Leben in der Stadt einfach zu teuer war. Und dann hatten sie sich daran erinnert, dass die Mannheimer ihnen geraten hatten, Quartier in einem linksrheinischen Dorf in der Nähe Mannheims zu nehmen, wo es sich spottbillig und vor allem unerkannt leben ließ. Und hier sind sie jetzt angelangt. Im Oggersheimer Gasthaus Viehhof, wo sie unter falschen Namen wohnen. Seit bald zwei Monaten schon …
Der Gasthof ist einfach, aber nicht immer können sie sich ein Essen dort leisten. Streicher geht und versucht etwas aufzutreiben, während Schiller arbeitet wie ein Besessener: An seinem neuen Drama, der „Verschwörung des Fiesco zu Genua“ – ein Stück, das er weit besser und reifer findet als die hochgelobten „Räuber“: Meine Räuber mögen untergehen, mein Fiesko wird leben. Während des Tages schreibt Schiller an diesem Stück, in der Nacht arbeitet er seine Ideen weiter aus – begleitet von Streichers Melodien, die er auf dem mitgenommenen Reiseklavier für ihn spielt.
Verdammt, noch nicht einmal Kerzen können sie sich leisten, deshalb verrinnen die Abendstunden so

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