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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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eigene Faust zu handeln … ich bin einfach nicht auf den Gedanken gekommen.«
    Whitehead schien sich ein Grinsen verkneifen zu müssen. »Was hast du ihm denn geschrieben?«
    Ehe Elinn antworten konnte, kam vom Videoschirm schon Bazmans vorausahnende Ankündigung: »Ich schicke Ihnen die Mail gleich mit; Sie werden sicher lesen wollen, womit Elinn den Journalisten beauftragt hat.«
    »Danke«, knurrte Whitehead, griff nach dem nächsten Terminal in Reichweite und holte den Text mit ein paar geübten Handbewegungen über das Holo-Interface heran.
    »Hmm«, machte er nach der Lektüre. »Immerhin hast du ihm nichts von unserem Flug gesagt.«
    »Nur, was er wissen muss«, sagte Elinn.
    »Und was muss er wissen?«, fragte Carl.
    »Dass mir jemand am Mondobservatorium eine Aufnahme geheimnisvoller Lichterscheinungen zugespielt hat, Aufnahmen, deren Existenz genau dieses Observatorium jetzt bestreitet, und dass eben dieser Jemand jetzt verschwunden ist«, fasste Whitehead zusammen. »Und seinen Namen natürlich. Felipe Rivera.«
    Elinn schüttelte ihre Lockenmähne zurück. »So etwas muss einen Reporter doch interessieren, oder?«
    »Wir sprechen uns noch, junge Dame«, meinte Whitehead grimmig. Er starrte einen Moment vor sich hin. »Wobei ich zugeben muss, dass das im Grunde keine schlechte Idee ist. Vielleicht findet dieser Visilakis ja tatsächlich etwas heraus …« Er musterte grüblerisch seinen Kapitän. »Hat der nicht damals der Kommission für Kostensenkung in die Suppe gespuckt, als die einen heimlichen Beschluss durchsetzen wollten?«
    Kapitän Huang zuckte mit den Achseln. »So was dürfen Sie mich nicht fragen. Von den Nachrichten interessieren mich nur der Sport und das Weltraumwetter.«
    Whitehead hatte ihm gar nicht zugehört. »Ja, ich glaube, ich erinnere mich an so etwas … Scheint ein findiger Bursche zu sein, dieser Visilakis. Aber ich glaube, es ist besser, ich schreibe ihm auch noch mal. Es gibt da ein, zwei weitere Details, über die er Bescheid wissen sollte. Nicht, dass er ins offene Messer läuft.«
    Michael Visilakis war gerade im Begriff, seinen Koffer zu packen, als die zweite Mail eintraf.
    »Yules Whitehead«, las er halblaut. »Sieh an.« Dann war die erste Mail womöglich doch nicht nur der Fantasie eines zwar ungewöhnlichen, aber bisweilen etwas überspannten dreizehnjährigen Mädchens entsprungen.
    Hmm. Interessant, das alles, zweifellos – bloß hatte er den Flug zurück zur Erde schon gebucht und die Reisekostenabteilung seines Senders würde wenig Verständnis für eventuelle Umbuchungsgebühren aufbringen. Seine Reportage über das CARL SAGAN ARRAY, den sich auf der Mondrückseite im Bau befindlichen größten Verbund von Radioteleskopen, war abgeschlossen, und je früher er im Schnittstudio war, um die Endfassung persönlich zusammenzustellen, desto besser. Bevor die Typen von der Heimwärtsbewegung sich durchsetzten und dem Projekt den Geldhahn zudrehten, noch ehe die Öffentlichkeit überhaupt verstanden hatte, welche Perspektiven für die Erforschung des Alls die Anlage eröffnete.
    Er sah auf die Uhr, dann auf seinen erst zur Hälfte eingeräumten Koffer. Packen hatte jetzt absoluten Vorrang. Er würde die Mail vom Raumschiff aus beantworten; die Flüge zwischen Mond und Erde waren ohnehin immer schrecklich langweilig. Und was diesen Felipe Rivera anbelangte, so kannte er einen guten, verschwiegenen und absolut vertrauenswürdigen Privatdetektiv, dessen Dienste er Whitehead empfehlen konnte.
    Er speicherte die Mail und widmete sich wieder den Schränken und Schubladen. Michael Visilakis reiste viel, trotzdem hasste er es zu packen und schob es immer bis auf die letzte Minute vor sich her. Und dann brach regelmäßig das Chaos aus. Wo war denn jetzt wieder das Ticket? Er durchsuchte die Seitenfächer des Koffers, bis ihm einfiel, dass er es schon in die Innentasche seines Jacketts gesteckt hatte. Wo es ja auch hingehörte.
    Das Telefon klingelte. Auch das noch. Er nahm ab. »Visilakis?« Den Luxus von Bildtelefonen gönnte man sich hier auf dem Mond nicht, was er fast so gewöhnungsbedürftig fand wie das strikte Verbot aller per Funk arbeitenden Kommunikationsgeräte. Sie würden die Radioteleskope stören, hieß es.
    »Guten Tag, Mister Visilakis«, flötete eine Frauenstimme, »hier ist das Raumflugbüro. Sie sind gebucht für Flug LT-111, ist das richtig?«
    »Ja«, sagte Visilakis ahnungsvoll. »Wieso?«
    »Space Control hat den Flug soeben wegen akuter

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