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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Teil mit dem Zum-Lastenaufzug-rennen-wenn-der-Gong-ertönt habe ich verstanden, aber mit allem anderen habe ich Schwierigkeiten.«
    »Und ich wette, die werden noch größer«, prophezeite Susi düster, während sie nach draußen kletterten und sich hinter der Kiste versteckten. »Ich hab gewusst, dass ich diesen verfluchten Frosch nicht hätte aufheben dürfen; andererseits nehme ich an, dass es immer noch besser ist, als für die nächsten zehntausend Jahre den ganzen Tag lang Tintenfässer aufzufüllen. Und ich verpasse vielleicht das nächste Mal, wenn sie mich zwischen den Ohren waschen wollen!«
    »Zwischen den Ohren waschen? Meinst du nicht dahinter?«, fragte Arthur. Soweit er erkennen konnte, hätte Susi durchaus etwas Seife hinter den Ohren vertragen können.
    »Nein, dazwischen!«, erwiderte sie. »Alle hundert Jahre oder so bekommen die Kinder den Verstand gewaschen. Weiß nicht, warum. Es schmerzt wie Zahnweh – nicht dass ich hier schon mal einen schlechten Zahn gehabt hätte – und man vergisst fast alles außer den Grundlagen. Ich hab ungefähr … na ja, ziemlich oft neu lesen lernen müssen. Nur wie ich hierhergekommen bin, das vergesse ich nie völlig, und manchmal kann ich mich sogar noch irgendwie dran erinnern, wie das Leben vorher war …«
    Sie wollte noch etwas sagen, als in dem Büro ein Gong zu schlagen anfing. Sofort sprang Susi auf, ergriff Arthurs Hand und zog ihn quer durch den Raum, wobei sie sich durch eine Gruppe Männer und Frauen in Lederschürzen drängte, die gerade begonnen hatten, Schachteln und Kisten zu einem offenstehenden Lastenaufzug zu tragen.
    Susi und Arthur erreichten ihn zuerst, und Susi zog die Tür vor ihren überraschten Gesichtern zu. Aber irgend etwas war merkwürdig an ihren erstaunten Blicken, dach te Arthur, während Susi aus den hunderten oder vielleicht tausenden winziger Bronzeknöpfe, die eine komplette Wand des Aufzugs bedeckten, einen auswählte und drückte.
    »Ich mach das immer so«, meinte Susi, als der Aufzug sich ruckelnd in Bewegung setzte und allmählich fließend abwärtsglitt. Arthur wurde von der Beschleunigung nach unten gedrückt, und musste in die Knie gehen und sich an einem polierten hölzernen Handgriff festhalten; die Beschleunigung war ärger, als er jemals in einem Aufzug erlebt hatte.
    »Sie gucken immer überrascht, aber ich glaube, nur für den Fall, dass jemand von draußen zusieht«, redete Susi weiter. »Obwohl sie vielleicht diesmal wirklich überrascht waren, denn normalerweise fahre ich allein.«
    »Wird es keine Schwierigkeiten geben, wenn das, was sie eigentlich ausliefern sollten, nicht an seinem Bestimmungsort ankommt?«, wollte Arthur wissen.
    Susi schüttelte den Kopf.
    »Wahrscheinlich wird es nicht einmal jemandem auffallen. Im Unteren Atrium ist alles völlig aufgebläht; nichts wird jemals ruck, zuck und ordentlich erledigt.«
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung«, meinte Susi mit einem aussagekräftigen Achselzucken. »Ich habe läuten hören, dass Herr Montag nichts unternimmt, um irgendwelche Probleme zu beseitigen … hick …«
    »Faulheit«, sprach das Vermächtnis aus Susis Mund. »Herr Montag ist davon befallen, und sie verbreitet sich von ihm aus über das Untere Haus! Wenn das Vermächtnis vollstreckt ist, wird die Faulheit ausgemerzt sein, und Tatkraft wird zurückkehren!«
    »Kannst du nicht rauskommen und selbst sprechen?«, protestierte Susi ärgerlich und rieb sich wieder die Kehle.
    »Ja, bitte tun Sie das«, stimmte Arthur flehend ein, denn es war sehr gruselig, diese tiefe Stimme aus einem jungen Mädchen sprechen zu hören.
    »Nun gut, da du darum bittest, Arthur«, antwortete das Vermächtnis. Während es sprach, rollte Susi mit den Augen und beugte sich würgend nach vorn. Im nächsten Moment schoss der grüne Frosch heraus und klatschte mit einem klebrigen »Platsch« an die Wand. Dort hing er eine Weile, während seine schillernden Augen hin und her huschten; dann sprang er auf den Haltegriff neben Arthur.
    »Geheimhaltung ist oft vonnöten«, meinte der Frosch mit derselben tiefen Stimme, »denn Herr Montag ist nicht bar gewisser Kräfte, und seine Lakaien sind nicht blind und taub.«
    »Wie lange brauchen wir bis zum … ich habe den Namen des Büros vergessen?«, fragte Arthur.
    »Oh, noch eine Minute oder so«, antwortete Susi. »Das weiß man nie so genau. Manchmal geht es rasend schnell, manchmal dauert es Stunden. Ich bin einmal mit einem Aufzug gefahren, der stecken geblieben ist, und

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