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Die Schoene und der Milliardaer

Die Schoene und der Milliardaer

Titel: Die Schoene und der Milliardaer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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deshalb bei allen Sitzungen der Rechtsabteilung. Sie arbeiteten auch in demselben Gebäude, dem Wainwright-Tower, doch nicht auf demselben Stockwerk, sodass sie sich nicht automatisch über den Weg liefen.
    Von dem Haus aus, in dem Marcus und Lucy so viele glückliche Jahre verlebt hatten, konnte man den Hafen von Sydney überblicken. Es war ein altes Gebäude. Lucy hatte es von ihrer Großmutter mütterlicherseits geerbt, und die war eine bekannte Mäzenatin und Kunstsammlerin gewesen. Für Holt war das Haus eines der schönsten in der ganzen Stadt. Nicht so weitläufig wie der Stammsitz der Wainwrights, in dem er aufgewachsen war, aber einladender und wohnlicher. Als Lucy noch lebte, hatte er sich dort besonders wohl gefühlt. Sie war die liebenswerteste, freundlichste und tapferste Frau gewesen, die man sich vorstellen konnte. Alle in der Familie hatten an Lucy gehangen. Alle hatten um sie getrauert, besonders seine Mutter. Lucy war ihre beste Freundin gewesen. Ihr Tod hinterließ eine Lücke, die sich nicht schließen ließ.
    Und nun spielte Marcus vielleicht mit dem Gedanken, wieder zu heiraten. Wie würde die Familie das aufnehmen? Jeder wünschte ihm neues Glück. Doch eine so junge und hübsche Frau wie Sonya Erickson konnte nur Misstrauen wecken.
    Markus parkte seinen Wagen und ging den gewundenen Weg durch den prächtig blühenden Garten zu dem Sandsteinhaus. Es stammte aus der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Den herrschaftlich symmetrischen Bau, dessen einziges Zugeständnis an das australische Klima eine breite Veranda mit weißen eleganten Pfeilern und geschnitztem Geländer war, hatte früher eine Menge Land umgeben. Nach und nach war es verkauft worden, doch die früheren, inzwischen restaurierten Gesindehäuser und Geräteschuppen gehörten noch immer zu dem Anwesen.
    Wie so oft, wenn Holt herkam, überfielen ihn glückliche Erinnerungen an seine Besuche bei Marcus und Lucy. Wie hatte diese Tante ihn geliebt und verwöhnt! Kein Wunder, dass ihr Mann sich nach ihrem Tod in diesem Haus vergrub. Er hatte das Beste in seinem Leben verloren.
    Wie sollte ausgerechnet eine Frau, die seine Tochter hätte sein können, ihn wieder glücklich machen können? Holt hatte zwar gespürt, dass Sonya seinem Onkel sehr zugetan war, doch sie liebte ihn nicht. Zählte Liebe denn für sie nicht?
    Und wie war es bei ihm? Er wurde bald dreißig und hatte viele hübsche Frauen kennengelernt. Doch keine hatte ihn verzaubert. Dabei sehnte er sich nach Leidenschaft und Magie, nach einer Frau, die sein Herz eroberte und ihn gefangen nahm. Aber bisher war ihm dieses Glück nicht begegnet. Allmählich begann er sich zu fragen, ob es ihm jemals vergönnt sein würde.
    Zur Erfüllung des Lebens fehlte ihm die richtige Frau. Nicht dass er sich beklagen wollte. Er arbeitete gern, er konnte sich Annehmlichkeiten leisten, er war privilegiert. Und doch spürte er den Mangel. Seine Eltern lebten ihm ein anderes Leben vor. Sie liebten sich und waren glücklich miteinander.
    Deshalb ärgerte er sich, dass er ständig an diese Sonya Erickson dachte. Wenn auch nur, weil er sich ihretwegen Sorgen um Marcus machte. Er liebte seinen Onkel und wollte nicht, dass ihm jemand wehtat. Er hätte verstanden, wenn das Interesse eines reichen älteren Herrn ihr geschmeichelt hätte oder sogar zu Kopf gestiegen wäre. Doch nichts dergleichen war mit ihr geschehen. Sie zeigte keinerlei Gefühle, weder Aufregung noch Freude. Es war richtig, ihr zu misstrauen und Marcus’ Wohl im Auge zu behalten.
    Die Eingangstür stand offen. Holt trat ein und wollte schon rufen, dass er da sei, als er eine Frau entdeckte, die vor der Brust eine große Kristallschale voll wunderschöner Blumen trug. Doch nicht der Strauß, sondern die junge Frau zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Ihre langen schlanken Beine steckten in Jeans, dazu trug sie ein figurbetontes ärmelloses Shirt. Das blonde Haar fiel ihr in Wellen über den Rücken.
    Rapunzel, schoss es ihm durch den Kopf.
    Abrupt blieb sie stehen, erschrocken, als trüge er einen Perlonstrumpf über dem Kopf wie ein Bankräuber.
    â€žNicht fallen lassen“, warnte Holt und war mit ein paar Schritten bei ihr, um nach der Schale zu fassen. Die Eisprinzessin hatte die Fassung verloren. Ein Zittern lief durch ihren Körper.
    â€žJetzt können Sie loslassen. Ich halte

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