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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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Video und die anderen Aufnahmen. Jetzt schulden Sie mir etwas. Das wissen Sie, Sy. Mein Name über dem Titel.«
    Sy kehrte aufgebracht und total genervt in sein Büro zurück. Wenn es stimmte, was Michael sagte, mußte er Ricky Dunn herumkriegen. Und er glaubte nicht, daß er das schaffen konnte. Sy griff nach seinem Spray. Wenn er das jetzt nicht ins reine brachte, verlor er sein Gesicht. Er war Dunns Agent, doch Dunn war nicht dumm. Warum sollte er darauf verzichten, an erster und einziger Stelle genannt zu werden? Welche Argumente hatte Sy, um ihn zu überzeugen?
    Wie stets, wenn Sy genervt war, überlegte er sich, wie er seine Einnahmen hochschrauben konnte. Immerhin bedeutete Geld auch Macht. Er mußte noch einen Weg finden, um aus diesen Kunden mehr Geld zu quetschen. Zwei der begehrtesten Stars auf dem Markt zappelten an seiner Angel. Doch wenn man von den zusätzlichen Honoraren absah, die er Flanders Cosmetics abgetrotzt hatte, war das eigentlich alles gewesen. Er konnte nicht damit rechnen, Jahne Moore für weitere Werbeaufträge zu gewinnen. Zwar hatte sie sich entschlossen, einen Filmtest für Birth of a Star zu machen. Doch das brachte Sy keine großen Einnahmen. April drückte die Honorare, und auch wenn sie etwas höher ging als sonst, brachten Neuverfilmungen nie einen Profit.
    Blieb nur Sharleen Smith. Zumindest war sie pflegeleicht. Er mußte ihr unbedingt einen Plattenvertrag aufzwingen. Hal King drängte ohnehin schon. Ihr Gesicht auf dem Cover würde allein für den Verkauf einer halben Million Platten gut sein. Sie konnte zwar nicht singen, aber was schadete das? Hal King hatte Sy siebzigtausend Dollar bar auf die Hand versprochen, wenn Sy das Mädchen im Studio ablieferte. Sy griff nach dem Telefonhörer.
    Sy hatte schon zwanzig mal mit Sharleen darüber gesprochen. Diesmal wollte er sich nicht abwimmeln lassen. Er wartete ungeduldig, bis das Telefon abgenommen wurde. »Hallo, Dean. Ich möchte mit Sharleen sprechen.« Der Typ war noch langsamer als Sharleen. Sy wußte nicht, ob er ihr Freund oder ihr Mann war. Glücklicherweise hielt sie ihn von den Studios fern. Wahrscheinlich paßten die beiden hervorragend zusammen.
    »Hallo Sharleen! Ortis hier. Tut mir leid, daß ich Sie stören muß, aber ich möchte gern Ihr Okay zu der Plattenaufnahme haben.«
    »Nun ja, ich...«
    »Was halten Sie davon, wenn ich im Studio anrufe und einen Termin für übermorgen ausmache?«
    »Schon in zwei Tagen? Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, Mr. Ortis. Ich habe doch noch gar nicht genug Unterricht gehabt und so.«
    »Ich weiß, daß Sie Ihre Sache gutmachen werden. Sie sind ja auch beim Fernsehen große Klasse. Das schaffen Sie auch bei den Plattenaufnahmen.«
    »Ich glaube nicht... «
    Sy suchte auf seinem Schreibtisch verzweifelt nach seinem Spray. Er würgte einmal. Dann hatte er es gefunden.
    »Fehlt Ihnen etwas, Mr. Ortis? Bitte, ich möchte Sie nicht aufregen. Ehrlich nicht. Wenn Sie echt glauben, daß es was taugt, kann ich es vielleicht machen. Ich bin nur ewig so müde... «
    Sy atmete tief das Spray ein. Dann spürte er die Erleichterung. Zu der hatte auch Sharleens Antwort beigetragen. »Gut, Sharleen. Sie werden es mir eines Tages danken.«
    Nach dem Gespräch legte er zufrieden die Füße auf den Schreibtisch. Damit hatte er die siebzig Riesen eingesackt. Er lächelte. Madre de Dios, wenn ich immer nur einen Asthmaanfall bekommen muß, um einen Kunden zum Nachgeben zu bewegen, sollte ich das auch mal bei Michael McLain versuchen.

12.
    Jahne hatte ihr Versprechen gehalten. Nachdem sie nun eine Stunde lang mit Sharleen geprobt hatte, wurde Sharleen besser und zuversichtlicher. »Das hilft mir wirklich. Vielen Dank, Jahne!«
    Sharleen war zu Jahne gekommen. Jahne hatte bemerkt, daß sie zweierlei gemeinsam hatten. Wie Jahne lud Sharleen niemanden zu sich nach Hause ein, und sie sprach auch nicht über ihr Privatleben. Doch nun, nach der Probe, wollte Sharleen reden. Sie streckte sich und schüttelte das bezaubernde Haar.
    »Erinnerst du dich, was du damals über Diskretion gesagt hast?« fragte Sharleen.
    »Ja.«
    »Ich war, glaube ich, nicht diskret.«
    Jahne lächelte. »Wenn du nicht gerade einen Ladendiebstahl begangen oder mit einem verheirateten Mann geschlafen hast, wird das bestimmt keine Schlagzeilen machen.«
    Sharleen stand auf und ging ruhelos herum. »Ist Michael McLain verheiratet?«
    Michaels Namen in Zusammenhang mit dem Thema traf Jahne härter als ein Schlag ins Gesicht. Wußte

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