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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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seinen Narben wohl aus Kämpfen gegen ihre Landsleute stammen mochten. Und wie viele von den tausend, die er angeblich getötet hatte, waren Schotten gewesen?
    »So«, sagte sie, nachdem sie seinen Arm fertig verbunden hatte.
    Sin runzelte die Stirn, als ihre Züge sich verfinsterten, als ob sich ein Schleier darüber legte. Er wusste nicht, welche Gedanken dafür verantwortlich waren, aber es betrübte ihn, dass sie sie ihre Unbekümmertheit gekostet hatten.
    Sie sammelte ihre Sachen ein, murmelte einen Abschiedsgruß und verließ rasch das Zimmer.
    Sein Stirnrunzeln vertiefte sich. Er sollte entzückt sein, dass sie endlich fort war, doch ...
    Warum schien ihm der Raum plötzlich kälter? Und leer?
    Kopfschüttelnd verdrängte er den Gedanken. Er hatte Wichtigeres zu tun, als über eine Frau nachzudenken, die nicht seine Sorge war.
    Henry würde einfach einen anderen unter seinen Männern finden müssen, der sie heiratete.
    Am nächsten Morgen war es Sin endlich gelungen, das Weibsbild aus seinen Gedanken zu vertreiben.
    Allerdings hatte er ein kaltes Bad zu Hilfe nehmen müssen und eine unruhige Nacht verbracht, in der ihn Bilder von rosig zarten Lippen und strahlend grünen Augen verfolgt und erholsamen Schlaf unmöglich gemacht hatten.
    Nachdem er gefrühstückt hatte, stieß er sich den Fuß so heftig, dass er befürchten musste, sich eine Zehe gebrochen zu haben. Der Schmerz war so stark, dass er die Frau glatt vergaß.
    Jetzt befand er sich auf dem Weg zu den Ställen, wo er beabsichtigte, sein Pferd für einen harten Ritt zu satteln, der ihm weiter dabei helfen würde, Kopf und Leib unter Kontrolle zu bekommen.
    »Sin?«
    Er verhielt mitten im Schritt. Die Stimme kam ihm vage vertraut vor, doch er konnte sie nicht einordnen.
    Als er über die Schulter zu dem Sprecher sah, erblickte er einen Mann mit dunkelrotbraunem Haar, der ein paar Zoll kleiner war als er selbst. Auch das Gesicht schien ihm irgendwie bekannt, doch erst als der Fremde lächelte, wusste Sin wieder seinen Namen.
    »Der kleine Simon of Ravenswood«, bemerkte er und hielt ihm die Hand hin, während der andere näher kam. »Wie lange ist das her?«
    Simon schüttelte seine Hand und klopfte ihm in brüderlicher Zuneigung auf den noch empfindlichen Arm. »Fast zehn Jahre, denke ich.«
    Aye, das stimmte. Das letzte Mal hatte Sin Simon an dem Tag gesehen, als Simons Vater nach Ravenswood geritten kam, um seinen Sohn zu holen, fort von Harold, dem damaligen Earl of Ravenswood.
    »Dein Bruder?«, erkundigte sich Sin, der an Draven of Ravenswood denken musste. Früher hatten sie beide sich die Aufgabe geteilt, Simon vor der Bosheit und Niedertracht des alten Earl zu beschützen. »Ihm geht es gut?«
    Simon nickte. »Aye, etwa vor zwei Jahren hat er Emily of Warwick zur Frau genommen.«
    Beinahe hätte diese Nachricht Sin ein Lächeln entlockt. »Der alte Hugh hat tatsächlich einer seiner Töchter erlaubt zu heiraten?«
    »Aye, kannst du das glauben?«
    »Nein, kann ich nicht. Ich bin sicher, dahinter steckt mehr.«
    »Komm mit mir einen trinken, und ich erzähle dir alles. Aber was ist mit dir? Bist du verhei...?«
    »Pst!«, zischte Sin und unterbrach ihn. »Denke das Wort noch nicht einmal, wenn du mich nicht ärgern willst.«
    Simon runzelte die Stirn. »Dich ärgern? Wie das?«
    »Henry hat mir mit Ehe gedroht. Bis jetzt bin ich ungeschoren davongekommen. Ich hoffe sehr, mir gelingt es, die Hinrichtung abzuwenden.«
    Darüber musste Simon lachen. »Dann ziehst du am Ende vielleicht doch noch den Kopf aus der Schlinge.«
    »Also sag mir, Simon, was tust du hier an Henrys Hof?«
    Simon lächelte teuflisch. »Ich bin hier, um Abenteuer zu suchen, aber was ich gefunden habe, sind Krüge mit Ale, das eine oder andere willige Frauenzimmer und jede Menge Ritter, die mit Geschichten über ruhmreiche Taten prahlen, die niemals so stattgefunden haben.« Er seufzte wehmütig. »Wer hätte gedacht, dass es am Hof so langweilig ist?«
    »Warte mit deinem Urteil noch etwas. Bei Hofe gibt es Intrigen satt.«
    »Aye, für dich mag das stimmen. Ich habe schließlich schon mehrere deiner Feinde getroffen.«
    Sin nickte. »Pass nur auf, dass sie dir nicht in dunklen Gängen begegnen, besonders, wenn sie uns zusammen gesehen haben.«
    Simons Blick wurde hoffnungsvoll. »Nun, das wäre mal eine, interessante Abwechslung, die mir tatsächlich etwas zu tun gäbe.«
    Bevor Sin antworten konnte, sah er aus dem Augenwinkel etwas aufblitzen. Er wandte den Kopf und

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