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Die schottische Rose

Die schottische Rose

Titel: Die schottische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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draußen.
    »Hier ist er nicht, Leutnant!«, erklärte Sir Rupert dem Leutnant, der vor der Tür gewartet hatte. Der Mann hatte offenbar gelauscht, denn er richtete sich hastig auf und salutierte zackig, als der junge Stewart hinaustrat. Bevor die Tür sich schloss, verdrehte er noch einmal den Hals, um einen Blick auf Juliet zu werfen.
    Die hob eine Hand und winkte ihm freundlich zu.
    *
    »Sie sind weg!« Juliet schlug hastig die Decken zurück. »Aber wir müssen leise sein. Sie durchsuchen Nanettes Zimmer nebenan.«
    Connor holte tief Luft. »Ich habe schon befürchtet, dass ich gleich ersticken würde.«
    Juliet zögerte. Jetzt, wo zumindest die unmittelbare Gefahr gebannt war, wurde ihr die Lage plötzlich bewusst, in der sie sich befand. Sie lag halbnackt im Bett neben einem Mann, der bis auf die Bandagen um Oberschenkel und Brust vollkommen nackt war und der, wenn sie dem trauen konnte, was sie an ihrem Knie fühlte, zwar verletzt, aber keineswegs tot war, wie er ja selbst gesagt hatte. Er war wirklich alles andere als tot.
    Juliet schluckte, als die Erleichterung über ihre Rettung die Angst hinwegspülte, die sie in den letzten Minuten empfunden hatte. Angst um sich und um Connor.
    Doch als sie jetzt den Kopf wandte und Connor ansah, schlug diese Erleichterung urplötzlich in etwas anderes, nicht weniger Intensives um. Sie atmete schneller, als sie den Blick bemerkte, mit dem Connor sie musterte. Er glitt von ihren Augen zu ihrem Mund, ihrem Hals, dem Ansatz ihrer Brüste und weiter hinab, über das dünne Seidengewand, das an einigen Stellen schweißnass war, zu ihren Beinen. Juliet musste sich zusammenreißen, um die Decken nicht wieder über ihren Körper zu ziehen. Aber … Sie erzitterte, als Connor seine rechte Hand hob und sie nach ihr ausstreckte. Und auch wenn es in höchstem Maß unschicklich war, konnte sie sich einfach nicht dazu bringen, ihr Knie zurückzuziehen, das nach wie vor über seinem Schoß lag. Sie spürte seine Männlichkeit an ihrer Haut. Er war so hart und groß, und das schon, seit sie unter die Decke geschlüpft war und obwohl Sir Rupert unmittelbar neben ihrem Bett gestanden hatte. Das hatte eine merkwürdige Wirkung auf sie gehabt. Trotz ihrer Angst war sie beschwingt gewesen, fast übermütig, als lache sie innerlich jeder Gefahr ins Gesicht, ganz gleich, wie bedrohlich nahe sie war. Aber Connors Nähe, sein Verlangen nach ihr, das er selbst in dieser Lage nicht unterdrücken konnte, hatte ihr Kraft gegeben. Und jetzt …
    Sie schloss die Augen, als seine Hand ihre Wange berührte, und drückte sanft ihren Kopf gegen seine Handfläche.
    »Du hast deinen Ruf und dein Leben riskiert, um mich zu retten«, flüsterte er. »Und das, obwohl du geglaubt hast, Aylinn und ich …«
    Juliet lächelte. »Ich … ich habe mit Aylinn gesprochen«, sagte sie und erschauerte, als Connors Hand ihren Hals liebkoste. »Ich … ich war so eifersüchtig. Ich dachte, dass du …«
    Connor lachte leise. »Ich weiß«, unterbrach er sie. »Aber so war es nicht.«
    Juliet nickte. »Das weiß ich jetzt auch«, erklärte sie. »Und selbst wenn es so gewesen wäre …« Sie seufzte leise und bog sich seiner Hand entgegen, als er sanft den zweiten Träger ihres Hemdes herunterstreifte und ihren Busen umfasste. Ich hätte dich trotzdem gerettet. Und ich würde dich trotzdem lieben. Ist das nicht schrecklich? Wo ist mein Stolz geblieben? Sie öffnete die Augen. Connors graue Augen glühten vor Liebe und Verlangen und entfachten in ihr erneut das Feuer, dessen Glut seit ihrer ersten Liebesnacht in ihr schwelte. Ganz gleich, was dieser Mann getan hatte oder was er noch tun würde, er hielt ihr Herz in seiner Hand, und sie ahnte, dass er es nie wieder freigeben würde. Ebenso wenig, wie sie jemals fähig wäre, es zurückzufordern. Obwohl ihr der Gedanke, jemanden so bedingungslos zu lieben, eigentlich Angst machen sollte, befreite er sie eher und erfüllte sie mit einem schwindelnden Glücksgefühl. Sie senkte den Kopf, bis ihr Mund nur Zentimeter von Connors Lippen entfernt war.
    Während sie sich tief in die Augen sahen, hörten sie nebenan die Schritte der Soldaten, die Nanettes Zimmer durchsuchten, und Sir Ruperts Stimme. Connors Lippen streiften die ihren so zart wie der Flügel eines Schmetterlings, als er lächelte. Juliet schob alle Gedanken an Schicklichkeit, Gefahr und Vernunft beiseite, sie seufzte und drückte ihren Mund auf Connors.
    Seine Lippen schmeckten nach der Brühe, die sie ihm

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