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Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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LaSalles Grundstück herumpickten, die vereinzelten Mohnblumen, die wie Blutstropfen um ein verrostetes Eisenkreuz am Straßenrand blühten, das eine Freundin von Mrs. LaSalle dort aufgestellt hatte.
    »Ich hab Tee Bobby immer erzählt, dass Mr. Julian sein Opa wär«, erwiderte sie. »Ich hab gedacht, es wär besser, wenn er nicht weiß, dass das Blut von einem Mann wie Legion in seinen Adern fließt. Aber dieses Frühjahr hat Tee Bobby Geld gebraucht, weil er nach Kalifornien fahren und eine Schallplatte aufnehmen wollte. Er hat Perry LaSalle aufgesucht.«
    »Um ihn zu erpressen?«
    »Nein, er hat gedacht, er hätte das Geld verdient. Er hat gedacht, Perry LaSalle wär stolz, dass Tee Bobby eine Schallplatte aufnehmen will. Er hat gedacht, es bleibt in der Familie.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich hab ihm diese Lüge aufgebunden, meinetwegen is er so ein armer, ahnungsloser kleiner Junge.«
    »Hat Perry ihm erzählt, dass Legion sein Großvater ist?«
    »Als Tee Bobby heimgekommen is, hat er allerhand Sachen an die Wand geschmissen. Er hat Rosebud ins Auto gesetzt und gesagt, er will sich mit Jimmy Dean Styles treffen und dafür sorgen, dass er Rosebud nach Kalifornien mitnehmen kann, fort von Louisiana und den Sachen, die die Weißen unserer Familie angetan haben.«
    »Aha. War das an dem Tag, an dem Amanda Boudreau gestorben ist?«
    »An dem Tag war das. O Gott, all das hat damit angefangen, dass ich gedacht hab, ich könnte Mr. Julian verführen und aufs College gehen. Tee Bobby und dieses weiße Mädchen müssen für meine Sünde büßen«, sagte sie.
    »Sie haben sich die Welt nicht ausgesucht, in die Sie geboren wurden«, sagte ich. »Warum gönnen Sie sich nicht ein bisschen Frieden?«
    Sie wollte aufstehen, doch ihre Hand fing an zu zittern, als sie sich auf den Stock stützte, und sie fiel schwerfällig in den Sessel zurück, dass der Staub aus ihrem Kleid aufstieg, verzog das Gesicht, als wäre sie hin und her gerissen zwischen Schmerz und Fassungslosigkeit darüber, was sie sich aufgrund ihres Alters, der Zeitumstände und ihrer unerfüllten Sehnsüchte angetan hatte.
    Ich kehrte in die Dienststelle zurück und rief in Perry LaSalles Kanzlei an. Seine Chefsekretärin, eine ältere Frau mit flachem Busen und blau gefärbten Haaren, die das Millsaps College besucht hatte, teilte mir mit, dass er nicht da sei.
    »Spreche ich mit Mr. Robicheaux?«, sagte sie.
    »Ja«, sagte ich und erwartete, dass sie mir mitteilte, wo er war. Aber sie tat es nicht.
    »Erwarten Sie ihn in absehbarer Zeit zurück?«, fragte ich.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, erwiderte sie.
    »Ist er heute vor Gericht?«, fragte ich.
    »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Kommt es Ihnen nicht sonderbar vor, dass ein Anwalt seiner Sekretärin nicht Bescheid sagt, wo er ist oder wann er wieder in die Kanzlei kommt?«, sagte ich.
    »Ich werde mir Ihre Feststellung notieren, Mr. Robicheaux, und sie an Mr. Perry weiterleiten. Übrigens, hat Ihnen schon mal jemand gesagt, was für reizende Manieren Sie haben«, sagte sie und legte auf.
    Nach dem Mittagessen schaute der Kriminaltechniker, dem ich den Pappbecher des ehemaligen Soldaten übergeben hatte, in meinem Büro vorbei. Er war ein hagerer, asketisch wirkender Mann namens Mack Bertrand, der stets helle Leinenhosen, weiße Hemden und eine Fliege trug und immer angenehm nach Pfeifentabak roch. Er war ein tüchtiger Kriminalist, der selten, wenn überhaupt, einen Fehler beging.
    »Diese Abdrücke auf dem Pappbecher«, sagte er.
    »Yeah, was haben Sie rausgefunden?«, sagte ich gespannt.
    »Null«, erwiderte er.
    »Sie meinen, der Mann hat kein Vorstrafenregister?«
    »Der ist nirgendwo registriert«, sagte er.
    »Moment, der Typ, der aus diesem Becher getrunken hat, war beim Militär. In Vietnam. Die Veteranenverwaltung muss doch irgendetwas über ihn vorliegen haben.«
    »Drei unbekannte Personen hatten diesen Becher in der Hand. Ich nehme an, er stammt aus einem Selbstbedienungs-Restaurant oder einem Supermarkt. Wir konnten keinen der Fingerabdrücke zuordnen, die ich abgefragt habe. Ich weiß nicht, wohin ich mich sonst noch wenden soll. Tut mir Leid.«
    Er klemmte sich die kalte Pfeife mit dem Kopf nach unten in den Mund, schloss die Tür und ging weg. Ich lief ihm hinterher und fing ihn am Ende des Korridors ab.
    »Geben Sie ihn noch mal durch, Mack. Da muss irgendwas falsch gelaufen sein«, sagte ich.
    »Hab ich schon gemacht. Regen Sie sich ab. Nehmen Sie zwei Aspirin. Gehen Sie öfter

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