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Die Schuld wird nie vergehen

Die Schuld wird nie vergehen

Titel: Die Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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boxten in die Luft.
    »Heute haben wir eine aufregende Paarung«, fuhr Rodino fort, als es leiser geworden war. Er hob den Arm und deutete auf den Boxer. »Das ist Harold McMurray. Er rangiert auf dem sechsten Rang der California State Boxing Commission im Schwergewicht. Seine Kampfbilanz weist dreizehn Siege, zwei Niederlagen und sechs K. O.-Siege auf.«
    Rodino drehte sich zu dem anderen Kämpfer um. »Dort haben wir Mark Torrance, seit zwei Jahren Karate-Champion der Westküste.«
    Die Leute applaudierten, und Rodino winkte die Kontrahenten in die Mitte der Arena.
    »Ihr kennt die Regeln, Jungs.« Rodino legte eine effektvolle Pause ein. »Es gibt keine.« Einige Zuschauer lachten. »Der Sieger bekommt alles, und es gibt keine Beschränkungen. Ihr kämpft, bis einer am Boden liegen bleibt oder aufgibt. Ihr könnt beißen, kneifen und ringen. Alles, bis auf Waffen. Alles klar?«
    Die Männer nickten. Wingate drehte sich zu Carl herum.
    »Glauben Sie, dass ein Karateka einen professionellen Boxer besiegen kann?«
    »Das kommt auf die Kämpfer an.«
    Rodino verließ die Arena, und die beiden Männer umkreisten sich wachsam. Der Boxer setzte beim Gehen die Füße flach auf, ging langsam vor und täuschte mit Kopf und Schultern Schläge an. Torrance dagegen tänzelte leicht auf seinen Fußballen.
    Die Menge war angeheizt, schrie Ermunterungen und wartete auf den ersten Schlag.
    McMurray versuchte, sich seinem Gegner zu nähern, aber Torrance setzte seine größere Reichweite und Schnelligkeit ein, er blieb außerhalb der Reichweite seines Gegners und reizte den kleineren Mann mit schnellen, trockenen Schlägen, die rote Flecken auf dem Gesicht des Boxers hinterließen. Frustriert griff McMurray an. Der Schwarzgürtel trat geschickt zur Seite und wischte dem Boxer die Füße unter dem Körper weg. McMurray griff instinktiv nach einem Halt, als er zu Boden ging, und entblößte damit die Deckung seines Kopfes. Torrance nutzte die Lücke und erwischte den Boxer mit einem Tritt ins Gesicht. Blut floss aus einer Wunde an der Wange des Boxers. Die Menge grölte erregt auf. McMurray fiel in den Sand und rollte sich hastig von dem Karateka weg. Torrance hatte es anscheinend nicht eilig. Der Boxer rappelte sich auf.
    »Was halten Sie von ihm?« fragte Wingate, ohne die Kämpfer aus den Augen zu lassen.
    »Der Tritt war sehr gut angesetzt«, antwortete Carl ruhig. Er beobachtete mit seinem erfahrenen Blick die Männer.
    Torrance landete noch einige Treffer und wurde überheblich. Er fing an, seinen Gegner zu verhöhnen, aber der Boxer war ein erfahrener Kämpfer und ließ sich nicht so leicht provozieren. Außerdem war er gut in Form und ließ sich trotz der Schläge, die er hatte einstecken müssen, keine Schwäche anmerken.
    Torrance schlug wieder zu. Der Boxer umging den Schlag, machte einen Ausfallschritt und rammte dem Schwarzgurt eine harte Rechte in die Rippen. Torrance zuckte zusammen, und McMurray setzte mit einem linken Schwinger nach, der Torrances Hals streifte. Torrance klammerte und umschlang die mächtigen Schultern des Boxers mit den Armen. McMurray versuchte, Torrance das Knie in die Lenden zu rammen. In dem Moment, in dem er das Bein hob, verlagerte Torrance sein Gewicht. Der Judowurf war perfekt angesetzt, und McMurray lag auf dem Rücken, bevor er wusste, wie ihm geschah. Torrance hämmerte McMurray seine Hand in die Lenden und setzte den Boxer damit außer Gefecht. Rodino trat wieder in die Arena und hob die Hand des Siegers. Torrance tanzte durch den Ring, die Hände triumphierend erhoben, während McMurray sich noch am Boden wand.
    Wingate stand auf. »Schnappen wir vor dem nächsten Kampf ein wenig frische Luft.« Carl folgte dem General zu einer Tür am Ende der Scheune. Als sie an Wingates Fahrer vorbeigingen, befahl der General ihm, eine Wette auf den nächsten Kampf zu platzieren.
    Vor der Tür hatten sich einige Leute versammelt. Wingate führte Carl zu einer kleinen Baumgruppe. Die kühle Nachtluft war nach dem rauchgeschwängerten Qualm in der Scheune wohltuend.
    »Was halten Sie von dem Kampf?« wollte Wingate wissen.
    »Torrance ist gut, aber der Boxer war auch ein gefundenes Fressen für ihn. Er war zu langsam und offensichtlich nicht gewöhnt, gegen jemanden zu kämpfen, der ringt und tritt.«
    »Wie würden Sie Ihrer Meinung nach gegen Torrance abschneiden?«
    Etwas in Wingates Ton ließ Carl mit einer Antwort zögern. »Wie meinen Sie das?«
    »Wenn Sie, sagen wir, heute Nacht gegen ihn

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