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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Blick zu Saetan wanderte.
    »Die Lady ist … sss … jetzt fünfzehn«, sagte Draca.
    »Ja«, erwiderte Saetan achtsam.
    »Sie hat … sss … sich über unsere kleinen … sss … Gaben gefreut.«
    Manchmal war es schwierig so etwas wie einen Tonfall aus Dracas zischelnder Stimme herauszuhören, doch ihre Worte
klangen in diesem Fall eher nach einem Befehl als einer Frage. »Ja«, meinte Saetan. »Ich glaube, das hat sie.«
    Langes Schweigen. »Es … sss … wird Zeit, dass … sss … die Lady den Bergfried verlässt. Du bist … sss … ihr gesetzlicher Vormund und wirst die nötigen Vorbereitungen treffen. «
    Saetans Kehle schnürte sich zusammen. Die Muskeln in seiner Brust verkrampften sich. »Ich hatte ihr versprochen, dass sie hier bleiben könne.«
    »Es … sss … wird Zeit, dass … sss … die Lady von hier fortgeht. Sie wird bei dir auf Burg … sss … SaDiablo leben.«
    »Ich habe eine Alternative vorzuschlagen«, warf Cassandra rasch ein, die Hände in ihrem Schoß zu Fäusten geballt. Sie vermied es, Saetan anzusehen. »Jaenelle könnte bei mir leben. Jeder weiß, wer – und was – Saetan ist, doch ich …«
    Titian drehte sich in ihrem Sessel um. »Glaubst du allen Ernstes, niemand im Schattenreich weiß, dass du eine Hüterin bist? Hast du wirklich gedacht, dass deine Scharade irgendjemanden täuschen könnte, und man dich für eine der Lebenden hält?«
    In Cassandras Augen flackerte Zorn auf. »Ich war immer vorsichtig …«
    »Du warst immer eine Lügnerin. Zumindest steht der Höllenfürst offen zu dem, was er ist.«
    »Aber er ist nun einmal der Höllenfürst – genau darum geht es.«
    »Es geht darum, dass du Jaenelle formen möchtest, genauso, wie Hekatah es möchte. Du möchtest sie ganz nach deinen Vorstellungen prägen, anstatt sie das sein zu lassen, was sie ist.«
    »Wie kannst du es wagen, auf diese Weise mit mir zu sprechen? Ich bin eine Königin mit schwarzem Juwel!«
    »Meine Königin bist du nicht«, gab Titian erbost zurück.
    »Ladys!« Saetans Stimme rollte wie leiser Donner durch das Zimmer. Er hielt kurz inne, um seine Selbstbeherrschung wiederzufinden, bevor er sich erneut auf Draca konzentrierte.

    »Sie wird auf der Burg wohnen«, stellte Draca entschlossen fest. »Das … sss … ist bereits entschieden.«
    »Da du das bisher mit noch keinem von uns diskutiert hast, möchtest du uns vielleicht verraten, wer es entschieden hat«, bemerkte Cassandra scharf.
    »Lorn hat … sss … entschieden.«
    Saetan stockte der Atem.
    Beim Feuer der Hölle und bei der Mutter der Nacht, möge die Dunkelheit Erbarmen haben!
    Niemand erhob Einspruch. Niemand gab auch nur das geringste Geräusch von sich.
    Da bemerkte Saetan, dass seine Hände zitterten. »Könnte ich mit ihm sprechen? Es gibt da ein paar Dinge, die er eventuell nicht versteht …«
    »Er… sss … versteht, Höllenfürst.«
    Saetan blickte zu der Seneschallin des Schwarzen Askavi auf.
    »Die Zeit für ein Treffen … sss … zwischen euch beiden ist noch nicht gekommen«, erklärte Draca. »Doch sie wird kommen. « Sie neigte den Kopf ein wenig. Es war das größte Zeichen von Ehrerbietung, dessen sie fähig war – außer Jaenelle gegenüber vielleicht.
    Die Anwesenden blickten ihr nach, als sie den Raum verließ, und lauschten ihren langsamen, bedächtigen Schritten, bis das Geräusch völlig verklungen war.
    Andulvar atmete hörbar aus. »Wenn sie jemandem etwas zu sagen hat, nimmt sie kein Blatt vor den Mund.«
    Saetan lehnte den Kopf an die Sessellehne und schloss die Augen. »Nicht wahr?«
    Nachdem Cassandra ihr Schultertuch sorgfältig neu drapiert hatte, erhob sie sich, ohne die anderen anzusehen. »Wenn ihr mich entschuldigen wollt, werde ich mich jetzt zurückziehen. «
    Sie erhoben sich und wünschten ihr eine gute Nacht.
    Titian entschuldigte sich ebenfalls, doch bevor sie ging, schenkte sie Saetan ein verschlagenes Lächeln. »Mit Jaenelle auf der Burg zu leben, wird schwierig werden, Höllenfürst.
Jedoch nicht aus den Gründen, die dir jetzt vorschweben mögen. «
    »Mutter der Nacht«, seufzte Saetan, bevor er sich den übrigen Männern zuwandte.
    Mephis räusperte sich. »Es wird nicht leicht werden, dem Gör klarzumachen, dass sie von hier fort muss. Du musst dich dieser Aufgabe nicht alleine stellen.«
    »Doch, das muss ich, Mephis«, erwiderte Saetan matt. »Ich habe ihr mein Versprechen gegeben, also werde ich ihr auch eröffnen müssen, dass ich es nun zu brechen gedenke.«
    Er verabschiedete

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