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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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besser aus, wenn man dich nur gebeten hat, sie zu streichen.
    »In einem Jahr kannst du diese Leute und ihre Probleme hinter dir lassen. Er kann das nicht. Wird das nicht. Ist er starrköpfig?« Burle zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich hätte er nicht überlebt, wenn er es nicht wäre.«
    Wenn Poppi es so formulierte, blieb nichts mehr zu sagen.
    »Ich werde dir verraten, was ich in diesen paar Stunden noch herausgefunden habe. Dich und Theran, euch trennt
vielleicht gar nicht so viel, wie ihr denkt.« Burle lächelte und tätschelte ihre Hand. »Du willst dir selbst etwas beweisen. Er will seinem Volk etwas beweisen. Weißt du, mein Kätzchen, vielleicht geratet ihr deshalb ständig aneinander, anstatt zusammenzuarbeiten – weil ihr beide zu schnell zu viel erreichen wollt und euch dabei selbst im Weg steht.«

Kapitel achtzehn

TERREILLE
    Cassidy zog sich das Nachthemd über den Kopf, dann presste sie eine Hand auf den Bauch. Eine Schwere, tief unten. Ein dumpfer Schmerz, der immer deutlicher wurde, je öfter sie an diesem Abend aufstand.
    Tja, Shira hatte sie gewarnt, dass es schlimmer werden würde, wenn sie ihre Mondzeit verschob. So wie es aussah, würde sie nun herausfinden, wie viel schlimmer.
    Sie rief ihre Utensilien herbei und verstaute sie in der Badezimmerschublade, wo sie jederzeit griffbereit waren. Dann ging sie ins Bett. Trotz der milden Nachtluft war ihr kalt. Sie schüttelte die Kissen auf und schlug das Buch auf, das sie gerade las. Aber irgendwie war ihr nicht nach lesen.
    Als sie in Dena Nehele angekommen war, hatte das Ganze wie ein Abenteuer auf sie gewirkt, wie eine Chance, etwas Gutes zu tun. Seitdem hatte sie zunehmend das Gefühl, durch einen emotionalen Sumpf zu waten, in dem der Schlamm kniehoch stand und immer tiefer wurde. Sie verstand, warum es nicht schlecht war, das Ganze als einen geschäftlichen Auftrag zu betrachten, aber das schien auch nicht zu funktionieren. Denn jedes Mal, wenn sie Theran bei irgendetwas nach seiner Meinung fragte, drückte er sich vor einer direkten Antwort. Er stellte sich ihren Vorschlägen in den Weg, machte aber auch keine eigenen, denn das gehörte ja nicht zu den Pflichten eines Ersten Begleiters.
    Aber warum nicht? Wenn sein Widerstand gegen ihre Vorschläge einem tieferen Wissen über die Vorgänge in den Provinzen und Dörfern entsprang, warum teilte er dieses Wissen dann nicht mit ihr?

    Süße Dunkelheit, sie vermisste ihren Vater. Und er war erst gestern abgereist.
    Cassidy schnaubte. »In meinem Brief ein paar Details ausgelassen, genau.« Der Kleiderschrank war bereits fertig und das Holz für ein kleines Bücherregal ebenfalls schon zugeschnitten gewesen. Da ihr Vater unter anderem eine Matratze mitgebracht hatte, musste er schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon gehabt haben, wie groß das Bett sein sollte.
    Es war eine Ausrede gewesen, um sie zu besuchen, doch sie war sich nicht sicher, wessen Idee das gewesen war – die ihres Vaters, Prinz Sadis oder die des Höllenfürsten. Spielte auch keine Rolle. Neben der Zeit, die sie mit Poppi gehabt hatte, hatte der Besuch ihres Vaters auch Gray sehr gutgetan. Eine Redewendung von Burle lautete »Arbeit hart, aber klug«, und sein erfahrenes Gleichgewicht zwischen körperlicher Arbeit und dem Einsatz von Kunst – und dem Wissen, wann man sich ausruhen musste – hatte Gray dabei geholfen, sich weniger verwundet zu fühlen.
    Und das immer wieder aufblitzende dämliche Grinsen von Gray, begleitet von einem Funkeln in Burles Augen, bedeutete wohl, dass ihr Vater Geschichten über sie erzählt hatte. Sie hätte sich mehr Gedanken darüber gemacht, was genau er erzählt hatte, wenn nicht Gray am letzten Tag von Burles Besuch den Mut aufgebracht hätte, ins Haus zu kommen und mit ihnen zu essen.
    Das war das Meisterstück ihres Vaters gewesen.
    Der Einzige, der Burle nicht ins Herz geschlossen hatte, war Theran, der die ganze Zeit über von eisiger Höflichkeit gewesen war. Sogar Talon hatte sich, nachdem er festgestellt hatte, dass Burle sich in der Gegenwart eines Dämonentoten nicht unwohl fühlte, ihnen angeschlossen, wenn sie abends zusammengesessen und Karten gespielt oder sich unterhalten hatten.
    Nur Theran hatte ihre nicht-aristokratische Abstammung als weiteren Beweis dafür gesehen, dass sie nicht würdig war, Dena Nehele zu regieren.
    »Soll er doch gegen den Wind pissen«, murmelte Cassidy
und legte das Buch beiseite, da heute Abend sogar lesen zu anstrengend war.
    Als sie die

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