Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
nicht wichtig.«
    Burle blieb stehen. »Das hast du ihr aber nicht gesagt, oder?«

    »Nein, Sir.« Und so wie Burle gerade dreinblickte und klang, war er sehr froh, nichts gesagt zu haben.
    »Kluger Mann. Wenn eine Frau sich über etwas aufregt, besteht der größte Fehler, den ein Mann machen kann, darin, ihr zu sagen, es sei nicht wichtig. Sie wird es nicht so verstehen, wie es gemeint ist, und manchmal kann es sehr lange dauern, die Dinge zwischen Mann und Frau wieder in Ordnung zu bringen – wenn es sich überhaupt wieder einrenken lässt. Wenn sie etwas für wichtig hält, ist es das Beste für den Mann, es entsprechend zu behandeln.«
    Gray dachte einen Moment darüber nach. »Weil man ihr vermittelt, dass sie wichtig ist, wenn man das, was sie aufregt, als wichtig annimmt?«
    »Ganz genau«, stimmte Burle zu und ging weiter.
    Als sie den Schuppen betraten, wünschte Gray, er hätte die Werkzeuge sortiert, den Boden gefegt. Irgendetwas. Aber beim Feuer der Hölle, er hatte ja nicht damit gerechnet, dass Cassies Vater auftauchen würde!
    Burle schob die alte Decke beiseite und schürzte die Lippen. »Willst du einen neuen Stuhl für die Ecke dahinten? Mit einer besseren Lampe wäre das ein guter Platz zum Lesen. Ich denke mal, du magst Bücher, da ein Bücherregal zu den Sachen gehört, die angefordert wurden.«
    »Ich mag Bücher, Geschichten und so«, sagte Gray. »Und ich lese die Bücher über das Protokoll.«
    »Es ist immer gut, das Protokoll zu kennen«, nickte Burle.
    Doch Grays Gedanken weilten woanders. »Du kennst doch bestimmt Geschichten über die Zeit, als Cassie noch klein war.«
    »Stimmt«, sagte Burle. »Vielleicht könnte ich sogar ein paar davon erzählen.«
    Gray lächelte. Er wollte diese Geschichten hören, wollte mehr von Cassies Leben kennen als nur das Jetzt. »Wenn ich einmal eine Tochter habe, kann ich sie dann auch Kätzchen nennen?«
    Burle gab ein merkwürdiges Geräusch von sich. »Da überspringst du aber ein paar Tanzschritte, findest du nicht?«

    »Häh?«
    Burle musterte ihn ein wenig zu gründlich, bevor er sagte: »Weißt du, wie man einen Hammer benutzt?«
    »Nicht, wenn es darum geht, Dinge zu bauen.«
    »Möchtest du es lernen?«
    Gray zögerte. Er wollte es gerne lernen und er wollte Zeit mit Burle verbringen, der den wichtigen Unterschied zwischen einer Tochter und einer Königin kannte – und ihm und allen anderen gezeigt hatte, dass Cassie diesen Unterschied ebenfalls kannte. Das war etwas, das die Königinnen, die vor dem Hexensturm in Dena Nehele geherrscht hatten, nicht gekannt hatten. Aber er wollte nicht riskieren, dass etwas passierte, weil er nicht von Anfang an ehrlich war.
    »Ich kann nicht den ganzen Tag arbeiten«, erklärte Gray verbittert, da er nicht als jemand gesehen werden wollte, der weniger wert war. »Noch nicht. Ich wurde … gefoltert als ich jünger war und manchmal funktioniert mein Körper nicht richtig.«
    »Dein Körper funktioniert nicht richtig, weil du ihn kürzlich zu stark beansprucht hast«, sagte Burle. »Willst du mir das damit sagen?«
    Gray nickte und konnte dem anderen Mann nicht in die Augen sehen. »Shira sagt, ich darf jeden Tag ein paar Stunden arbeiten, aber nicht mehr, noch nicht. Und Vae wird herumkläffen, wenn ich mehr tue. Und nicht nur kläffen. Vae ist bissig .«
    »Und wer ist Vae?«
    »Sie ist ein Sceltie.«
    »Ah.« Burle nickte wissend. »Ich habe schon von ihnen gehört. Bin aber noch nie einem begegnet.«
    »Das wirst du noch«, sagte Gray finster. »Vae hat zu allem eine eigene Meinung.«
    Burle sah sich im Zimmer um. »Ich sage dir, was wir machen. Wir schließen einen Handel. Du hilfst mir jeweils zwei Stunden und lernst dabei etwas, und ich gebe dir dafür zwei Arbeitsstunden, in denen wir uns um deine Arbeit kümmern. Und dann sehen wir, ob das funktioniert.«

    »Okay.«
    Burle verachtete ihn nicht dafür, dass er nicht voll arbeiten konnte. Sagte nichts über die Folterungen. War in dieser Hinsicht genauso sachlich, wie Lucivar es gewesen war.
    Gray entspannte sich.
    »Fangen wir damit an, dass wir ein paar Maße nehmen«, bestimmte Burle. »Dann machen wir uns an deine Arbeit und dabei können wir darüber reden, wie wir es schaffen, Möbel zu bauen, die dir gefallen und gleichzeitig mein kleines Mädchen glücklich machen.«

    Später am Abend, nach einer Mahlzeit, bei der niemand entspannt genug zu sein schien, um sich einfach nur zu unterhalten, machten Cassidy und Burle einen Spaziergang über die

Weitere Kostenlose Bücher