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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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offenen Felder, weit entfernt vom Haus – und von den Leuten.
    »Willst du mir jetzt erzählen, was dich bedrückt?«, fragte Burle.
    Cassidy hakte sich bei ihrem Vater unter, sagte aber nichts.
    »Na schön«, sagte Burle nach einer Minute. »Lass es mich anders formulieren: Was bedrückt dich?«
    »Theran ist ein starrköpfiger Esel.«
    »Du hast ein Recht auf deine Meinung, mein Kätzchen, aber ich bin mir nicht sicher, ob du das Recht hast, ihn vor den Leuten zu beschämen, mit denen er arbeiten muss.«
    »Warum nicht? Schließlich macht er das auch mit mir.«
    Burle blieb stehen und Cassie spürte eine seltsame Kälte in der Luft.
    Mutter der Nacht. Ihr Vater war ein Krieger mit Tigerauge-Juwelen und unter normalen Umständen würde er nicht einmal daran denken, sich mit einem Kriegerprinzen anzulegen. Doch Väter waren nicht immer vorsichtig, wenn es darum ging, ihre Töchter zu verteidigen.
    »Er sperrt sich gegen alles, was ich zu tun versuche«, erklärte Cassidy hastig. »Er lässt mich nicht in die Provinzen
reisen, um die verbliebenen Königinnen zu treffen und zu sehen, welche von ihnen bereit – und dazu fähig – wäre, mehr zu tun, als es jetzt der Fall ist. Beim Feuer der Hölle! Er schreibt der Haushälterin nicht vor, wie sie ihre Arbeit machen soll, aber für mich versucht er, jede einzelne Entscheidung zu treffen!«
    Burle zögerte – und die Luft um sie herum nahm wieder die normale Kühle des Abends an.
    »Nach dem, was ich gehört habe, wäre es momentan nicht unbedingt klug – oder sicher – für eine Königin, herumzureisen«, sagte er.
    »Aber Theran lässt auch nicht zu, dass diese Königinnen nach Grayhaven kommen. Er hat sich sogar geweigert, als ich mit Gray in die Stadt gehen und Pflanzen für den Garten ansehen wollte.«
    »Vielleicht hat er seine Gründe.«
    »Ich bin nicht hübsch genug, um Eindruck zu machen«, murmelte Cassidy.
    »Das ist Blödsinn und das weißt du auch.«
    Ist es wirklich Blödsinn? , fragte sie sich. Da sie nicht wollte, dass ihr Vater Theran herausforderte – und deswegen getötet wurde -, schwieg sie.
    »Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen, Kätzchen«, sagte Burle. »Königinnen leisten wichtige Arbeit und sie sind für ein Land ebenso notwendig wie für ein Volk. Sie können ein Territorium formen oder zerstören. Beim Feuer der Hölle, sie können auch eine Provinz oder ein Dorf formen oder zerstören. Aber du hast bei der Sache eines vergessen, mein Mädchen. Was du hier tust, ist Arbeit , und wenn du diesen Vertrag angenommen hast, wurdest du eingestellt, um eine bestimmte Arbeit zu machen.«
    »Anscheinend will aber niemand, dass ich diese Arbeit mache«, sagte Cassidy frustriert.
    »Du auch nicht?«
    Das Licht war kaum hell genug, um sein Gesicht zu erkennen, doch es reichte aus, um zu sehen, dass es eine ernst gemeinte Frage war.

    »Manchmal habe ich eine Idee für ein bestimmtes Möbelstück«, sagte Burle. »Und dann baue ich es genauso, wie ich es in meinem Kopf habe, genauso, wie ich es aus bestimmten Materialien erschaffen will. Und diese Arbeit macht mich stolz. Manchen Leuten wird es gefallen, anderen nicht, aber es ist ganz meines. Und dann gibt es Fälle, in denen ich den Auftrag bekomme, jemandem dabei zu helfen, ein Möbelstück so zu bauen, wie derjenige es sich vorstellt. Seine Idee, seine Gestaltung. Wenn ich ein Problem sehe, was die Materialien oder die Konstruktion angeht, mache ich bestimmte Vorschläge, aber ich erschaffe es nicht, Kätzchen. Ich bin der fähige Handwerker, der jemandem dabei hilft, etwas zu erschaffen, das ihm wichtig ist. Und selbst wenn ich der Meinung bin, dass man es anders – oder besser – machen könnte, respektiere ich, was sie zu tun versuchen und arbeite so gut ich kann.
    Du bist jetzt seit ein paar Wochen hier. Prinz Theran hat sein gesamtes Leben hier verbracht, hat mit angesehen, was schlechte Königinnen seinem Land und seinem Volk angetan haben. Ich habe heute Nachmittag mit Gray zusammengearbeitet und er hat mir einiges über seinen Cousin erzählt. Genug, um mir zu zeigen, dass Theran das Richtige tun will für sein Volk und für Dena Nehele. Der Name Grayhaven hat hier eine große Bedeutung und es ist sowohl eine Bürde als auch ein Privileg, diesen Namen zu tragen.«
    »Also sollte ich ihm dabei helfen, eine neue Basis zu erschaffen, wie er sie sich vorstellt?« Was sie an einen Ausspruch von Burle erinnerte: Fang nicht an, Wände einzureißen, weil du meinst, der Raum sähe dann

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