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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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dass Saetan diesen Teil seiner mentalen Signatur aufnahm.
    Kinder. Gefährliches Terrain, wenn man es mit dem Höllenfürsten zu tun hatte.
    »Möchtest du, dass ich Kontakt zu den Familien dieser Männer aufnehme?«, fragte er.
    Saetan fuhr mit den Fingerspitzen über das zweite Papier. »Ihr Leben wurde aufgrund einer Lüge zerstört. Weil irgendeine Schlampe gerne Spielchen trieb.«
    Seine Worte steigerten sich von anfänglicher Milde zu einem wilden Knurren.
    Über wen sprechen wir hier? , fragte sich Daemon – und spürte, wie er innerlich zitterte.
    Die Wut erfüllte noch immer den Raum, doch unter dieser Wut bildete sich nun noch etwas anderes. Etwas, das der Funke sein konnte, der den Docht entzündete und das Temperament des Höllenfürsten entfesselte.
    »Du weißt nicht, wie es ist«, flüsterte Saetan. »Du kennst die Qualen nicht, die ein Mann spürt, wenn er diese zwei Worte hört: ›Vaterschaft verweigert‹.«
    Diese tiefe Stimme, so rau. Als hätte Saetans Kehle unter der Anstrengung gelitten, die es ihn kostete, diese Wut in sich zu behalten – oder unter den Schreien, die dazu dienten, wenigstens einen Teil der Wut herauszulassen.

    Daemon musste eine Entscheidung fällen. Musste sich auf den Kampf einlassen. Sollte Saetan die Kontrolle über diese von Wahnsinn getriebene Wut verlieren, musste er ohne Zögern zuschlagen – denn das geringste Zögern würde ihn wahrscheinlich einem Angriff aussetzen, der ihn stark genug verletzen würde, um ihn kampfunfähig zu machen … und Lucivar stünde allein auf dem Schlachtfeld.
    »Vater. Rede mit mir.«
    Das Schweigen dauerte fast zu lange an.
    »Wenn die Bürde der Existenz eines Dämonentoten zu schwer wird, suchen die Bewohner der Hölle manchmal den Höllenfürsten auf und bitten ihn, zu beenden, was begonnen wurde«, sagte Saetan. »Deshalb hatte ich, auch wenn ich von keiner der Königinnen in Dhemlan informiert worden war, wie es angebracht gewesen wäre, die Geschichte trotzdem gehört.«
    »Was ist passiert?«, fragte Daemon und beobachtete, wie Saetans Augen leblos und leer wurden. Nur noch eine Erinnerung spiegelte sich darin.
    »Wie er selbst zugegeben hatte, hatte der Krieger ein paarmal mit dem Gedanken gespielt, der Liebhaber einer anderen Frau zu werden. Doch er unternahm nichts, was seine Frau dazu gezwungen hätte, bezüglich ihrer Ehe eine Entscheidung zu fällen. Sie hatten einen Sohn, der die Geburtszeremonie bereits hinter sich hatte und vor dem Gesetz unwiderruflich sein Kind war. Doch sie hatten auch noch eine kleine Tochter, deren Geburtszeremonie noch bevorstand.
    Auch wenn das Leben mit seiner Frau schwierig war, so liebte er doch sein kleines Mädchen abgöttisch, und ihretwegen war er so vorsichtig, wenn es um sein Ehegelübde ging.
    Ein paar Monate bevor die Geburtszeremonie seiner Tochter stattfinden sollte, besuchte er für ein paar Tage einen alten Freund – anlässlich eines Festes, an dem er und seine Frau bereits seit ein paar Jahren teilnahmen. Doch in diesem Jahr konnte ihn seine Frau nicht begleiten, da der Junge sich nicht gut fühlte. Und so war es nur vernünftig, dass sie mit den Kindern zu Hause blieb.«

    Daemon nickte und ahnte bereits, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelte. »Vulchera war auf diesem Fest und hat ihr Spiel mit ihm getrieben. Hat er den Köder geschluckt?«
    »Nein. Er war kurz davor, da er und seine Frau zunehmend unglücklich miteinander waren, doch er verließ das Schlafzimmer und suchte seinen Freund auf. Als sie zu dem Zimmer zurückkehrten, war die Schlampe verschwunden.«
    »Sie hat geleugnet, in seinem Schlafzimmer gewesen zu sein?«, vermutete Daemon.
    »Selbstverständlich. Doch die Frau seines Freundes befahl ihr trotzdem, ihre Sachen zu packen und zu verschwinden. Und das ist bei der Lady nicht gut angekommen.«
    »Sie hat der Frau des Kriegers ein Hemd geschickt.«
    Saetan nickte. »Mit genug Details über seinen Körper, um klarzumachen, dass sie ihn nackt gesehen hatte. Sie hatte ihre Falle bereits am Tag zuvor zuschnappen lassen. Er war bei irgendeinem Spiel, das die Männer gespielt hatten, nass geworden und hatte sein Hemd ausgezogen – woraufhin sie ihm freundlicherweise angeboten hatte, es mit einigen anderen Sachen in die Wäscherei zu bringen.
    Die Ehe ging in die Brüche. Er war dieser Grenze zu oft zu nahe gekommen und seine Frau war nicht so unwissend, wie er gedacht hatte. Wie es manchmal so kommt, begann er den Verlust zu bereuen – auch den der

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