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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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aufgetan und … Eine solche Macht habe ich nicht mehr gespürt, seit …« Er seufzte. »Beim Feuer der Hölle. Ich weiß nicht einmal genau, wonach ich da eigentlich frage.«
    Doch, das weißt du , dachte Daemon. Er fällte eine Entscheidung und strich sanft über Lucivars innere Barrieren, bat seinen Bruder, ihm seinen Geist zu öffnen.
    Lucivar zögerte kurz und öffnete dann alle seine inneren Barrieren, gewährte Daemon Zugang zu allem, was ihn ausmachte. Machte sich völlig verwundbar.
    Daemon bewegte sich vorsichtig und drang weit vor, denn das, was er seinem Bruder geben wollte, war Wissen, das geheim bleiben musste.
    Als er den am stärksten geschützten Bereich in Lucivars Geist erreicht hatte, zeigte er ihm zwei Bilder: Saetans Erinnerung an das Verworrene Netz, das Träumen Fleisch verliehen hatte, und seine eigene Erinnerung an den nebligen Ort und ein schwindelerregendes Netz der Macht – die Macht, welche Hexe freiwillig aufgegeben hatte, um ein normales Leben führen zu können.
    »Mutter der Nacht«, flüsterte Lucivar und riss die Augen auf. »Dann ist die Macht also noch da.«
    »Sie ist noch da.«
    »Könnte sie sie wiedererlangen?«
    Verstand Lucivar denn nicht?
    »Würde sie es überleben, wenn sie dazu gezwungen würde, sie wieder zu beanspruchen?«, fragte Lucivar.
    »Ich weiß nicht, ob ihr Körper noch immer so viel Macht
halten könnte. Ich denke, sie könnte sie wieder beanspruchen … aber ich glaube nicht, dass sie sehr lange überleben würde.« Er schluckte schwer. »Deswegen werde ich sicherstellen, dass sie diese Entscheidung niemals fällen muss.«
    Lucivar drückte ihm sanft die Schulter. » Wir werden sicherstellen, dass sie diese Entscheidung niemals fällen muss.«
    Natürlich.
    Daemon stieß ein Lachen aus, in dem auch ein paar Tränen mitschwangen. »Ich liebe dich, Mistkerl.«
    »Ich liebe dich auch, Bastard.« Lucivar trat zurück und ließ die Schultern kreisen. »Sollen wir heute hier übernachten und ein Auge auf ihn haben? Sichergehen, dass er wirklich wieder im Gleichgewicht ist, wenn er aufwacht?«
    »Ja.«
    »Dann lass uns der furchterregenden kleinen Hexe eine Nachricht schicken, damit sie nicht länger furchterregend bleibt, und uns dann etwas zu essen suchen.«
    Keiner von ihnen würde die vergangene Stunde so einfach abschütteln können, doch Daemon spürte, wie sich ein Teil der Last von seinen Schultern hob. Lächelnd schob er die Hände in die Hosentaschen. »So machen wir’s.«

Kapitel achtundzwanzig

TERREILLE
    Grays nervige Liste mit Anweisungen klang Theran noch in den Ohren, als er an Cassidys Tür klopfte. Er hoffte, dass sie immer noch in der Badewanne oder sonst irgendwie beschäftigt war, denn dann hätte er ein wenig mehr Zeit, sich zu überlegen, was er sagen sollte. Doch sie öffnete die Tür, bevor er sich entschließen konnte, ein weiteres Mal zu klopfen.
    »Prinz Theran.«
    Wachsam. Überrascht, ihn zu sehen. Und der Ausdruck in ihren Augen verriet ihm eindeutig, dass sie an das letzte Mal dachte, als er an ihre Tür geklopft hatte.
    »Darf ich hereinkommen?«
    Zögern. Dann trat sie zur Seite und ließ ihn in ihren Salon.
    Wer war gerade bei ihr? Nicht, dass es ihn etwas anginge. Er war ihr Erster Begleiter, nicht ihr Gefährte, und die Königin konnte die Aufmerksamkeiten jedes Mannes an ihrem Hof befehlen.
    Doch es würde Gray umbringen, wenn Cassidy sich einen anderen Liebhaber genommen hätte.
    »Störe ich?«, fragte er, als er im Schlafzimmer eine Bewegung hörte.
    Ihr Blick sagte: Natürlich tust du das . Doch sie antwortete: »Überhaupt nicht.«
    In diesem Moment schob Vae mit der Nase die Schlafzimmertür auf und kam zu ihnen.
    »Reine Frauenrunde?«
    »Gray ist nicht hier, falls du das damit sagen wolltest.« Jetzt klang sie ein wenig schnippisch.

    Er kannte diesen defensiven Ton. Er hatte ihn während seiner Jugend oft genug eingesetzt, wenn Talon ihn bei etwas erwischt hatte und er nicht zugeben wollte, dass er etwas Verbotenes getan hatte.
    Was dachte sie denn, würde er tun, wenn sie wirklich mit Gray zusammen wäre? Zum Bergfried rennen und es Yaslana erzählen, damit der hier einfallen und sie alle fertigmachen konnte?
    Vielleicht dachte sie genau das. Sie mussten sich selbst an den besten Tagen anstrengen, um miteinander auszukommen, und er hatte ihr genügend Gründe geliefert, ihn nicht zu mögen. Doch wenn sie jetzt anfingen zu streiten, würde es damit enden, dass sie wütend in den Garten verschwand, und dann wäre

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