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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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bezweifle ich.«
    »Na gut, vielleicht sind die Ladeninhaber ihr gegenüber ein wenig aufmerksamer, aber die Leute, an denen wir vorbeigekommen sind … ich weiß nicht, wie ich auf sie reagieren soll.«
    »Sie wissen auch nicht, wie sie auf dich reagieren sollen«, erwiderte Theran. »Ich glaube nicht, dass irgendeiner von ihnen jemals einen ›inoffiziellen‹ Besuch einer Königin miterlebt hat.«
    »Die Königinnen haben das Protokoll angewandt, wenn sie einkaufen waren?«
    Er blieb stehen. Da sie kein weiteres Aufsehen erregen wollte, fixierte sie einen Punkt an seiner Schulter.
    Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, wirkte er aufrichtig belustigt.
    »Wir stehen vor einer Bäckerei«, sagte er. »Du wirst keinen Skandal auslösen, wenn du in das Fenster schaust.«
    Sie spürte, wie ihr Gesicht hochrot wurde, drehte sich aber pflichtschuldig so, dass sie in das Schaufenster blickte.
    »Ich kann es nicht sicher sagen«, fuhr Theran fort, »aber ich glaube nicht, dass in den vergangenen Jahren eine Königin einfach durch die Stadt spaziert ist. Vielleicht war es nicht das Protokoll im engeren Sinne, aber die Königinnen haben sich nicht zwanglos unter das Volk gemischt.«
    »Haben sie das hier noch nie getan?«
    »Nicht seit Lias Zeiten.«

    Nachdem er das gesagt hatte, blickte er so finster drein, dass Cassidy ihn mit dem Ellbogen anstieß.
    »Wenn du dieses Gebäck weiter so böse anstarrst, wird noch die Sahne verderben«, meinte sie.
    Oh, welch eine Miene, als er realisierte, was dort vor ihm lag!
    Sein Blick wanderte zur Seite und richtete sich auf sie. »Vielleicht sollten wir ein paar davon kaufen, nur damit niemand anders unter der verdorbenen Sahne leiden muss.«
    »Vielleicht sollten wir das«, stimmte sie ihm zuckersüß zu.
    Junge. Bäckerei. Erinnerungen an Clayton, wie er mit einer Handvoll Münzen und ohne ein Elternteil, das ihn zurückgehalten hätte, in eine Bäckerei stiefelte.
    Nun ja. Theran war nicht mehr elf. Sicher verfügte er über genügend Selbstbeherrschung, um sich nicht vollzustopfen, bis ihm schlecht war.
    Als sie die Bäckerei betraten, war sie nicht sicher, ob der Bäcker katzbuckeln oder in Ohnmacht fallen würde, doch sie verließen den Laden mit einer Schachtel voller Leckereien, die Theran nur allzu gerne trug.

    Der Vormittag gestaltete sich besser, als er erwartet hatte – auch wenn er dieses letzte Cremetörtchen wohl besser nicht gegessen hätte. Aber beim Feuer der Hölle, er hatte schon immer eine Schwäche für die Dinger gehabt und er hatte schon lange nicht mehr mit Genuss eines essen können.
    Seit zwölf Jahren, um genau zu sein.
    Ein Junge, der gejagt wurde, konnte sich keine Schwächen erlauben – oder Gewohnheiten, die von den Leuten beobachtet und zum richtigen Preis verraten wurden.
    Rund um das Tamanara-Gebirge hatte es eine Handvoll Ortschaften gegeben, die als sicher galten. Orte, an denen die Geächteten Vorräte erstehen, Geliebte und Huren besuchen oder Neuigkeiten einholen konnten. Bewaffnete Lager einer anderen Art, in denen man den Leuten vertrauen
konnte, weil sie ihre Loyalität eher Dena Nehele schenkten als den Marionettenköniginnen.
    Doch alles hat seinen Preis – auch Informationen über einen Jungen mit einer Schwäche für Cremetörtchen.
    Nur dass mit fünfzehn die Versuchung, die von einer Frau ausging, doch größer war als die einer Schachtel Süßigkeiten.
    Eine junge Hure, nicht wesentlich älter als er selbst, die bereit war, einem der »tapferen Kämpfer« Vergnügen zu bereiten. Er war zusammen mit Gray ihren Begleitern entschlüpft – was ihnen einige Schläge mit dem Gürtel eingebracht hätte, wenn sie an diesem Tag beide zurückgekehrt wären -, damit er seinen Spaß mit dem Mädchen haben konnte. Aber er hatte diese verdammten Süßigkeiten trotzdem haben wollen, also war Gray alleine zu der Bäckerei gegangen, die sie immer aufsuchten, wenn sie in dieses Dorf kamen, obwohl er solchem Süßkram eigentlich nichts abgewinnen konnte.
    Auch das war bekannt. Weshalb die Wachen der Königin, die Gray schnappten, als er die Bäckerei verließ, sicher waren, Theran Grayhaven gefangen zu haben.
    Gray schrie heute noch auf, wenn er eines dieser Törtchen sah, ein weiterer Grund, warum Theran so lange keines mehr gegessen hatte.
    Doch nichts davon entschuldigte, wie er sich heute vollgestopft hatte.
    Trotzdem, Cassidy war keine sadistische Einkaufsbegleitung. Er hatte zwar ein paar sehnsüchtige Blicke von ihr aufgefangen, als sie an

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