Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin
abhalten, dich zu besitzen. Niemand würde mich davon abhalten, alle Bedürfnisse zu stillen.«
Er griff nach der Kaffeetasse, überlegte es sich dann anders und nahm noch einen Bissen Omelette.
»Sobald ich wusste, dass du es bist«, sagte er leise, »waren all die Dinge, die ich so viele Jahre lang gehasst hatte, plötzlich die Dinge, die ich wollte. Ich wollte deinen Geruch auf meinen Laken. Ich wollte in anderen Nächten in diesem Bett liegen und mich daran erinnern, wie ich dich genommen habe.«
Als sie nichts erwiderte, stocherte er im Essen herum, aß, um etwas zu tun zu haben.
Schließlich sagte sie trocken: »Du warst schon ziemlich einseitig orientiert letzte Nacht. Mein, mein, mein. Ich schätze, das hat den besitzergreifenden Teil deines Wesens angestachelt, was?«
Er lachte rau. »Schätze schon.«
Sie nahm das Unterkleid zwischen Daumen und Zeigefinger. »Was das angeht, tut es mir leid, dass es schlimme Erinnerungen geweckt hat. Ich werde -«
»Es wieder tragen? Bitte?«
Sie musterte ihn wachsam.
Er strich kurz über ihre Hand, der erste Körperkontakt, seit er das Zimmer wieder betreten hatte. »Schlechtes Timing. Wenn ich dich in diesen Sachen in deinem Schlafzimmer gesehen hätte – oder auch hier, in jeder anderen Nacht … Na ja, ich kann nicht behaupten, dass das Endergebnis ein anderes gewesen wäre. Aber die Gründe, warum ich auf diese Kleidung reagiert hätte, schon.«
Was ihn auf eine Frage brachte, die ihm letzte Nacht nicht in den Sinn gekommen war: » Warum hast du das eigentlich getragen?«
Sie wurde rot. Zuckte mit den Schultern. Spielte mit der Kaffeetasse.
Er wartete, ganz das geduldige Raubtier.
»Ich hab da so ein Buch gelesen. Und als die Frau so etwas getragen hat, hat der Mann …« Wieder ein Schulterzucken, mehr Spielerei.
Er versuchte sich daran zu erinnern, was sie in letzter Zeit
gelesen hatte, kam aber auf keinen der Titel. »Vielleicht sollte ich das Buch mal lesen, um auf ein paar Ideen zu kommen.«
» Du brauchst keine Ideen.«
Er war sich ziemlich sicher, dass das ein Kompliment sein sollte.
Da er sich jetzt besser fühlte und das Essen vor seiner Nase stand, aß er noch ein wenig.
»Wirst du es wieder tragen?«
»Für eine Nacht in diesem oder im anderen Schlafzimmer?«, fragte Jaenelle sanft.
»Sowohl als auch«, antwortete er genauso sanft.
Ein langsames, verwegenes Lächeln. »Statt zu verhandeln, welches Bett wir benutzen, sollten wir vielleicht einfach eine Münze werfen, um zu sehen, wer oben liegt.«
Letzte Nacht hatte er dominiert, besessen, sie unter seinem Körper und seiner Kontrolle gehalten. Nun stand ihm das Bild vor Augen, wie sie ihn ritt, ihr Körper ein aufreizender Schatten, bedeckt von dem Unterkleid, ihre Beine in diesen dünnen weißen Strümpfen. Ihre Finger glitten an ihren Beinen entlang zur feuchten Haut oberhalb der Strümpfe, hinauf zu jener nassen Hitze, die ihn umschloss.
Das Bild blieb in seinem Kopf, aber der Ton veränderte sich. Wurde mit dunkler, scharfer Spannung erfüllt, als ihr bewusst wurde, dass nicht sie es war, die die Kontrolle besaß, dass er immer noch …
Er fuhr zurück und knurrte, als direkt vor seinem Gesicht mit den Fingern geschnipst wurde.
Jaenelle starrte ihn an. »Ich weiß ja nicht, wohin deine Gedanken gerade abgeschweift sind, aber wenn ich danach gehe, wie glasig deine Augen geworden sind – Mutter der Nacht, wir haben keine Zeit für das, woran du gerade gedacht hast.«
Sie hatten so viel Zeit wie sie wollten. Wer würde es wagen, sie zu unterbrechen?
»Ich fahre heute nach Dharo, schon vergessen?«
Weg ? Sie wollte weg ?
»Daemon. Du hast einen Gast, schon vergessen?«
Theran. Fremder. Mann. Rivale .
» Daemon .«
Sie packte sein Handgelenk. Mit Muskelkraft hätte er den Griff mühelos lösen können. Aber ihre Berührung, ihr Wille, war die einzige Kette, die stark genug war, ihn zu bändigen.
Er verlagerte sein Gewicht auf dem Bett und versuchte eine bequeme Position zu finden. Versuchte, sie nicht anzuknurren, weil sie ihm das Recht verweigerte, einen Rivalen auszuschalten.
Sie stieß den Atem aus und verharrte mit den Fingern an seinem Handgelenk.
»Du wirst dich nicht fangen können, wenn ich heute hier bleibe. Und wenn du dich nicht fängst, wird Prinz Theran sterben.«
Sie hatte Recht, das wussten sie beide.
»Und du musst aus diesem Zimmer raus, bis es gereinigt und gelüftet wurde.«
Auch damit hatte sie Recht. Aber …
Er war nicht mehr Daemon. Nicht
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