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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Dämonentoten.
    »Prinz«, sagte sie.
    »Lady.« Er neigte leicht den Kopf. »Ich bin Talon.« Seine Augen verengten sich, als er ihr Gesicht musterte. »Weißt du, was ich bin?«
    Sie lächelte. »Mein Hauptmann der Wache.«
    Er konnte seine Überraschung nicht verbergen. »Es wäre mir eine Ehre, Lady, aber das meinte ich nicht.«
    »Du bist ein Dämonentoter. Dessen bin ich mir durchaus bewusst.«
    »Es stört dich nicht?«
    »Warum sollte es?« Sie erkannte eine Hitze in Talons Blick. Hunger. Eine Gefahr, wenn die Dämonentoten unter den Lebenden wandelten. »Prinz Theran, würdest du uns bitte eine Flasche Yarbarah bringen? Ich bin mir sicher, Prinz Talon hätte gerne ein Glas davon.«
    »Eine Flasche was ?«, fragte Theran.
    Stirnrunzelnd sah Cassidy Theran an. »Yarbarah. Der Blutwein.«
    Ratlosigkeit. Und Talon wirkte ebenso ratlos.
    Beim Feuer der Hölle und der Mutter der Nacht, möge die Dunkelheit Erbarmen haben.
    »Ihr kennt diesen speziellen Wein nicht?«, fragte Cassidy Talon.
    »Kann nicht behaupten, jemals davon gehört zu haben«, erwiderte dieser vorsichtig.
    »Tja, dann.« Wovon hatte er sich ernährt, wenn er keinen Yarbarah kannte?

    Am besten nicht darüber nachdenken, denn sie war sich sicher, dass was auch immer gegeben worden war, nicht entsprechend dem Protokoll und der Rituale gegeben worden war, die für den Austausch zwischen Lebenden und Dämonentoten geschaffen worden waren.
    Sie rief die schlichte Holzkiste herbei, die ihr Vater für das Geschenk angefertigt hatte, das sie nach ihrer Ausbildung am Dunklen Hof vom Höllenfürsten erhalten hatte. Sie drückte die beiden Verschlüsse an den Seiten, öffnete den Deckel und holte einen kleinen Silberbecher und ein Messer mit silbernem Griff hervor. Dann stellte sie den Becher auf den Tisch, rollte ihren linken Ärmel hoch und griff, noch bevor irgendjemand realisierte, was sie vorhatte, nach dem Messer, mit dem sie sich anschließend am Handgelenk eine Vene öffnete.
    Eine Welle von Protestlauten wurde von dem Knurren eines Scelties erstickt, der seine Kunst beherrschte.
    *Bleibt!*, knurrte Vae. *Das gehört zur Zeremonie!*
    Zeremonie. Ritual. Manchmal formell, manchmal formlos, aber immer, immer präzise, wenn es um die Absicht ging.
    Sobald der Becher voll war, legte sie die Messerklinge flach an ihr Handgelenk und verbarg so die Wunde, die sie mit der Heilkunst bedachte, die sie gelernt hatte, um solch einen Schnitt zu verschließen.
    Dann legte sie das Messer auf den Tisch und hielt Talon den Becher entgegen. »Freiwillig dargeboten«, sagte sie und wusste, dass jeder Mann im Saal sich an diese Worte erinnern würde. »Freiwillig angenommen.«
    Talon zögerte, nahm dann den Becher. Sein Gesicht spiegelte deutlich seinen Hunger wider. »Du erweist mir Ehre, Lady.«
    Zwei Schluck. Mehr enthielt der Becher nicht. Doch Blut, das freiwillig gegeben wurde, hatte einen anderen Geschmack als Blut, das von Angst versäuert war.
    Talon erkannte den Unterschied, auch wenn er sich des Grundes nicht bewusst war.

    Sehr vorsichtig stellte er den Becher auf den Tisch. »Wird dieser Hund mich beißen, wenn ich dein Handgelenk heile?«, fragte Shira.
    Statt einer Antwort streckte Cassidy den Arm aus, mehr brauchte die Heilerin nicht als Erlaubnis.
    Sobald Shira die Heilung vollzogen hatte, ließ Cassidy Becher, Messer und Kiste verschwinden. Sie zog es vor, sie zu reinigen, wenn sie alleine war.
    Dann schaute sie zu Theran. War er erleichtert, dass nun ein offizieller Hof gegründet war? Wütend, weil sie Talon ihr Blut dargeboten hatte? Sie konnte ihn nicht lesen, konnte nicht sagen, was er dachte.
    Und mit einem Mal war sie zu müde, um sich darum Gedanken zu machen.
    »Meine Herren, es war ein langer Tag. Prinz Powell, bitte übermittle den Provinzköniginnen mein Bedauern und sage ihnen, dass ich mich morgen Vormittag mit ihnen treffen werde.«
    Angespanntes Schweigen.
    »Wissen die Provinzköniginnen etwa nicht, dass die Kriegerprinzen eine Territoriumskönigin gewählt haben?«, fragte Cassidy.
    »Es gibt keine Provinzköniginnen«, sagte Talon.
    »Alle Territorien sind in Provinzen und Bezirke aufgeteilt«, erwiderte Cassidy. »Es muss also Provinzköniginnen geben.«
    »Sie sind alle vor zwei Jahren gestorben«, erklärte Talon. »Der mentale Sturm, der durch Terreille gefegt ist, hat sie alle mitgenommen.«
    Cassidy ließ sich auf den Stuhl hinter dem Tisch sinken. »Bezirksköniginnen?«
    »Ein paar«, meinte Talon. »Diejenigen, die zu alt

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