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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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geträumt. Keiner von den schlimmen Träumen, wie er sie manchmal von der anderen Königin hatte. In diesem Traum hatte Cassidy ihm in einen wunderschönen Mantel geholfen, der speziell für ihn angefertigt worden war. Aber er passte nicht ganz. Es frustrierte ihn – und erschreckte ihn -, dass er nicht ganz passte. Dann hatte Cassidy traurig gelächelt und gesagt, dass der Mantel nicht geändert werden könnte. Wenn er ihn tragen wollte, würde er sich ändern müssen, bis er so passte, wie es sein sollte.
    Er wachte mit klopfendem Herzen auf und war kurz davor, in Tränen auszubrechen. Er wollte diesen Mantel tragen. War geboren worden, ihn zu tragen. Aber er wusste nicht, wie er sich ändern sollte, damit er passte.
    Cassie wusste es. Cassie würde ihm dabei helfen, sich entsprechend zu verändern.
    Warum war sie nicht wiedergekommen?

    Vielleicht konnte er Theran finden. Vielleicht konnte er lange genug ins Haus gehen, um Theran zu finden und ihn zu fragen, warum Cassie nicht wiedergekommen war.
    Der Gedanke, wieder innerhalb dieser Mauern zu sein, ließ Gray erzittern, als er sich zum Haus umdrehte … und Cassie vor sich sah, mit einem großen Tablett in der Hand.
    Er schrie auf. Sie sprang zurück und die Teller auf dem Tablett klapperten. Schnell sprang er vor, um nach dem Tablett zu greifen – und seine Hände schlossen sich über ihren. Berührten ihre Haut.
    Er starrte auf ihre Hände und wollte sie für immer berühren.
    »Gray? Ist alles in Ordnung?«, fragte sie.
    »Was?«
    »Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe. Anscheinend hast du nicht gehört, wie ich dich gerufen habe.«
    »Du hast mich über einen Speerfaden gerufen?« Sein Herz pochte, aber er war sich nicht sicher, ob aus Angst oder Freude.
    Cassie sah ihn überrascht an. »Oh, nein. Ich wollte nicht aufdringlich sein.«
    »Das wäre nicht aufdringlich.« Er wollte sie in seinem Kopf hören, wollte sie in sich spüren. Aber … vielleicht nicht zu tief in sich. Selbst wenn sie das Geheimnis schon kannte, das die andere Königin seinem Geist hatte entreißen wollen, war es vielleicht doch nicht sicher, sie zu weit hinter seine inneren Barrieren vordringen zu lassen. Aber um über einen Speerfaden mit ihr zu sprechen, würde er seine inneren Barrieren überhaupt nicht öffnen müssen.
    »Ich habe Frühstück mitgebracht«, sagte Cassidy. »Ich war mir nicht sicher, ob du schon etwas gegessen hast, also habe ich genug für zwei mitgenommen.«
    »Ich könnte etwas essen.« Er hatte etwas von den Stallburschen bekommen, aber nicht genug, um wirklich satt zu werden.
    Cassidy setzte Kunst ein, um das Tablett in der Luft zu
halten. Dann schenkte sie ihnen Kaffee ein. Anschließend brach sie zwei Brötchen so auf, dass sich kleine Taschen bildeten, und gab Gray eines davon. In das andere schmierte sie ein wenig Marmelade und füllte es dann mit Rührei.
    »Eierbrot«, erklärte Cassidy lächelnd. »Mein Vater macht die immer aus den übrig gebliebenen Eiern vom Frühstück und steckt sie dann in eine Kühlkiste, um sie später zu essen, wenn er bei der Arbeit eine Pause macht. Obwohl sie schon so viele Jahre verheiratet sind, bin ich mir nicht sicher, ob er weiß, dass meine Mutter immer mehr Eier macht, damit er sich sein Eierbrot machen kann.«
    Gray füllte sein Brötchen mit Rührei und bestrich dann einen Teil davon mit Marmelade. Nachdem er abgebissen hatte, verzog er das Gesicht.
    »Zu süß?«, fragte Cassidy.
    »Ja«, nickte er und war froh, dass er nicht das ganze Brötchen bestrichen hatte. »Aber es schmeckt gut«, fügte er hastig hinzu.
    Sie lachte. Sie hatte ein wundervolles Lachen, warm und voll. Nicht der helle, schrille Klang von Grausamkeit.
    »Meine Mutter und ich mögen Marmelade zu Eiern. Mein Bruder nimmt lieber diese rote Soße, die ein bisschen scharf ist.«
    »Das klingt besser.«
    Sie warf ihm einen seltsamen Blick zu – und ein noch seltsameres Lächeln. Nicht schlimm, nur seltsam.
    Er aß sein Brötchen und trank seinen Kaffee, da er nicht sicher war, was er sonst tun sollte.
    »Du bist nicht wiedergekommen«, sagte er leise. »Ich habe jeden Tag die Schubkarre für dich herausgeholt, aber du bist nicht wiedergekommen.« Außerdem hatte er immer spät am Abend das Blumenbeet gegossen, damit der Boden weich blieb und sie leichter graben konnte.
    »Ich wollte wiederkommen, aber es gab so viel zu tun. Diese ganzen Treffen und Berichte … jedes Mal, wenn ich versucht habe, mir eine Stunde Zeit für den Garten zu

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