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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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verkaufen. Sie haben Gewächshäuser und so. Und zwei Schwestern züchten die Pflanzen, die Heilerinnen für ihre Tränke und Salben brauchen. Als Shira und Ranon gestern losgegangen sind, um Pflanzen zu besorgen, bin ich mitgegangen. Und da habe ich die hier gefunden.«
    »Ich würde mir gerne einmal ansehen, was man so bekommen kann«, sagte Cassidy. »Vielleicht können wir da
morgen früh oder übermorgen nochmal hingehen.« Sie zog die Nase kraus. »Ich war noch gar nicht in der Stadt. Hier war einfach so viel zu tun.«
    »Wir?« Gray fragte sich, warum sein Herz sich plötzlich so komisch anfühlte.
    »Du und ich. Oh, und ich vermute mal, ich werde wohl auch einen offiziellen Begleiter brauchen, damit alles seine Ordnung hat.«
    »Das Protokoll«, nickte Gray. »Du musst ein gutes Vorbild sein.«
    Cassie rollte mit den Augen. »Ich weiß zwar, dass du dein gesamtes Leben hier verbracht hast, aber du klingst schon, als kämst du aus Kaeleer.«
    Diese Worte lösten seltsame Gefühle in ihm aus – gute Gefühle. Er fühlte sich auf unbeschreibliche Art und Weise stärker.
    »Ich dachte, du könntest mich begleiten«, fuhr Cassie fort. »Wenn du möchtest«, fügte sie hinzu.
    »Das möchte ich.«
    Wenn sie glücklich war, strahlte ihr Lächeln hell genug, um die Sonne zu blenden.
    »Wir verschwenden Tageslicht«, sagte Cassie dann. Sie stellte die Pflanztöpfe beiseite und hob die Hände. »Schau. Ein doppelter Schild direkt über der Haut, und dann noch schwere Gartenhandschuhe.« Die sie bereits herbeirief und anzog.
    »Und deinen Hut«, mahnte Gray.
    Sie rümpfte die Nase, gehorchte aber und rief ihren Hut herbei.
    »Willst du mich jetzt beschimpfen?«, fragte Gray. »Ich denke darüber nach.«
    Er grinste nur.

    *Cassie? Cassie!*
    Gray unterbrach seine Arbeit, um den Sceltie zu beobachten,
der unschlüssig hin und her tänzelte. Vae hatte ganz offensichtlich ihre eigene Meinung darüber, dass Cassidy im Garten arbeitete – beim Feuer der Hölle, diese Hündin hatte zu allem eine eigene Meinung -, doch sie war sich nicht sicher, ob die »Zwickerlaubnis« sich auch auf die Königin erstreckte.
    »Es geht ihr gut«, erklärte er ihr, dankbar für die Ausrede, um eine Pause machen zu können. Obwohl er eigentlich keine Ausrede brauchte. Nicht bei Cassie. Aber vor sich selbst wollte er nicht zugeben, was er bei ihr so deutlich betont hatte – manche Schäden konnten nicht vollständig heilen, wenn man während des Heilungsprozesses nicht vorsichtig war.
    Er wollte nicht, dass sie es wusste. War nicht bereit, es ihr zu erzählen. Noch nicht. Doch er kannte die Warnsignale und wusste, dass er ein wenig aufpassen musste, wenn er nicht schmerzgelähmt enden wollte.
    »Ja, es geht mir gut«, bekräftigte Cassie. Sie zog die Handschuhe aus und hob die Hände, damit Vae sie sehen konnte. »Siehst du? Keine Wunden.« Dann sah sie zu Gray. »Aber diese Hände haben für heute genug getan.«
    Er zuckte mit den Schultern und lächelte. »Es ist sowieso nichts mehr da, was gepflanzt werden könnte.«
    »War das Absicht?«
    »Könnte sein.«
    Sie musterte ihn einen Moment lang und Verständnis wuchs zwischen ihnen wie ein Speerfaden. Dann wandte sie sich an den Sceltie: »Bist du hier rausgekommen, um Gassi zu gehen?«
    *Theran meinte, ich sei ihm im Weg und ich sollte für eine Weile nach draußen gehen*, erwiderte Vae.
    »Du hast ihn gezwickt, oder?«, fragte Cassie.
    *Er hört mir oft nicht zu, bis ich ihn zwicke. Aber er lernt dazu.*
    »Darauf wette ich.« Cassie ließ ihre Handschuhe verschwinden und erhob sich. »Ich möchte mir den Rest des Gartens ansehen, damit ich ein Gefühl für die ganze Fläche bekomme.«
    »Ich sollte dich warnen«, meinte Gray. »Das hier ist der beste Teil. Ganz hinten ist der Boden völlig von irgendeinem Unkraut überwuchert, das ich nicht ausgraben kann. Es wächst einfach immer nach. Ich kann es nicht einmal wegbrennen.«
    »Ich werde es mir ansehen.« Cassie wandte sich zum Haus. »Was ist eigentlich mit diesem toten Baum? Warum hat man die Überreste davon nicht entfernt?«
    »Geht nicht.« Gray rieb sich mit dem Handrücken über die Nase. »Dieser Honigbirnbaum ist ein Symbol für die Grayhaven-Linie. Deswegen haben die Königinnen ihn stehen lassen. Oder zumindest teilweise deswegen.«
    »Aber er ist tot, Gray.«
    »Ja.«
    Er erkannte den Moment, in dem sie verstand.
    »Miststücke«, sagte sie sanft.
    »Er ist tot, aber er hat sie trotzdem noch provoziert«, erklärte Gray. »Ich

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