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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Heilerinnen Stärkungsmittel aufbewahrten, riss den Verschluss ab, packte Cassie an ihrem roten Zopf und zog ihren Kopf hoch. »Hier. Trink das. Trink! «
    Cassie trank. Keuchte. Rang um Luft.

    Aber sie beruhigte sich. Als sie den Kopf an Grays Schulter legte, zitterte sie zwar noch, weinte aber nicht mehr.
    Shira ließ sich auf die Fersen zurücksinken, nahm einen Schluck aus der Flasche und hielt sie dann Gray hin. »Du auch.«
    Er gehorchte und nahm einen tiefen Zug.
    »Was ist das?«, fragte Theran.
    »Brandy«, erwiderte Shira.
    Inzwischen war auch der Rest des Ersten Kreises – bis auf Talon – eingetroffen, sogar Powell, der immer noch schnaufte.
    Gray sah zu Theran hoch. »Ich weiß nicht, was passiert ist.«
    »Es war nicht deine Schuld, Gray«, erwiderte Theran sanft.
    »So viele«, flüsterte Cassie wieder. »So viele.«
    »So viele was?«, fragte Shira mit dieser ruhigen Stimme, die Heilerinnen einsetzten, wenn sie jemanden nach etwas Schmerzhaftem fragten.
    »Eine für jede«, sagte Cassie. »So wächst es. So weiß man es. Eine Pflanze für jede. Ein lebendiges Memento Mori. Kann nicht getötet werden, wenn es einmal Wurzeln geschlagen hat, kann nicht versteckt werden. Blutige Erde nährt den Samen.«
    Gray erkannte den Schrecken auf den Gesichtern der Männer. Sah, wie Shira blass wurde.
    »Cassidy …«, begann Shira.
    »Es wächst dort, wo eine Hexe getötet wurde«, erklärte Cassidy. »Es wächst dort, wo man gewaltsam ihr Blut vergossen hat. An dieser Stelle sind so viele gestorben.«
    »Mutter der Nacht«, hauchte Ranon.
    Gray wusste nicht, wer von ihnen immer noch zitterte – er oder Cassie -, bis sie sich von ihm löste, um sich selbstständig aufzurichten.
    Er war es.
    »Kann ich noch etwas davon haben?«, fragte Cassie und griff nach der Flasche.
    Shira überließ sie ihr wortlos.

    »Weißt du, wer hier gestorben sein könnte, Theran?«, fragte Ranon.
    Theran sah krank aus. »Ich bin mir nicht sicher. Thera, glaube ich. Und Talons Frau.«
    »Ich habe dieses Zeug schon so oft in Dena Nehele gesehen – und in den Shalador-Reservaten«, fuhr Ranon fort. »Mir hat man gesagt, es sei nur ein Unkraut, ein sehr aggressives Unkraut. Mutter der Nacht.«
    Ängstlich berührte Gray Cassie an der Schulter. »Was machen wir jetzt?«
    »Es ist mit Unkraut überwuchert und wurde viel zu lange nicht gepflegt«, sagte Cassie. »Also werden wir uns um diese Erde kümmern und um das Hexenblut, das hier wächst.« Sie zögerte. »Die Schwarzen Witwen am Dunklen Hof haben mir gesagt, das Hexenblut kenne den Namen der Verstorbenen, und wenn man weiß, wie man es anstellt, kann die Pflanze einem verraten, wessen Blut ihren Samen genährt hat.«
    Wortfetzen. Gemurmel. Shira zitterte.
    »Ich kann mich danach erkundigen, wie man das macht – falls du es wissen willst«, bot Cassie mit Blick auf Shira an.
    »Ich – Grayhaven?« Shira sah Theran fragend an.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte dieser. »Ich weiß nicht, ob … ich weiß nicht.«
    Cassie nickte verständnisvoll. Als sie ihre Stellung veränderte, reichte Theran ihr eine Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
    Als Gray sich erhob, zuckte er leicht zusammen. Er gab vor, nicht zu bemerken, wie Shira ihn prüfend musterte, bevor sie sich von Ranon aufhelfen ließ.
    »Wir werden die Erde hier reinigen«, sagte Cassie.
    *Gray und Cassie müssen sich ausruhen*, mischte Vae sich ein.
    »Ja, das stimmt«, sagte Shira. »Lady Cassidys Hände sind noch sehr empfindlich, und wenn sie hier draußen bleibt und alles überwacht, möchte ich, dass Gray bei ihr bleibt
und ihr Gesellschaft leistet. Aber ich würde auch gerne dabei helfen, diesen Teil des Gartens in Ordnung zu bringen.«
    »Ich auch«, nickte Ranon.
    »Gray?«, fragte Theran. »Hast du Werkzeuge, die wir benutzen könnten?«
    Gray rief die Werkzeuge herbei, die er zuvor hatte verschwinden lassen, und verteilte sie, als Theran, Ranon und Archerr danach griffen.
    »Die Krallen mit kurzem Griff sind besser für schwierige Stellen geeignet«, sagte er. »Sie sind noch im Schuppen.«
    »Ich hole sie«, sagte Ranon und reichte seine Harke an Shira weiter.
    Den Rest des Vormittags arbeiteten sie im Garten und bewegten sich vorsichtig zwischen Pflanzen, die nun eine neue Bedeutung bekommen hatten.
    Gray beobachtete sie, frustriert, weil das alles war, was er tun konnte. Irgendwie tröstete es ihn, dass Cassie ebenso frustriert darüber war, nicht mithelfen zu können.
    Die Blicke, die Theran Cassie zuwarf, wann

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