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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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habe mit einigen Männern gesprochen, die hier gearbeitet haben, und mit ein paar, deren Väter hier schon gearbeitet haben. Sie haben erzählt, einige Königinnen hätten versucht, den Baum zu fällen, aber er hat etwas an sich, irgendetwas ist an diesen Überresten dran. Sägen schneiden nicht ins Holz. Mit Äxten kann man höchstens kleine Kerben in die Rinde schlagen. Und die Wurzeln sind noch so stark mit dem Boden verwachsen, dass man ihn auch nicht ausreißen kann. Die Erde ringsum ist so hart, dass Schaufeln zerbrechen, und mit der Kunst kann man ihn gar nicht anrühren. Während der ganzen Zeit haben sie also behauptet , sie würden den Baum stehen lassen, um alle daran zu erinnern, dass die Blutlinie der Grayhavens Vergangenheit sei. Aber in Wahrheit haben sie ihn stehen lassen, weil sie ihn nicht loswerden konnten.«
    »Was vielleicht daran liegt, dass die Blutlinie noch nicht völlig Vergangenheit ist«, mutmaßte Cassie.
    »Vielleicht.«
    »Immer wieder höre ich die Namen Jared und Lia, Thera und Blaed. Sie müssen unheimlich wichtig für dieses Land
gewesen sein, aber ich weiß so wenig über sie. Kennt irgendjemand Geschichten über sie? Oder sind die auch verloren gegangen, als die anderen Königinnen Dena Nehele übernommen haben?«
    »Sicher gibt es Geschichten«, nickte Gray. »Ich kenne ein paar. Theran ebenfalls. Talon dürfte noch mehr wissen, denn er kannte die vier. Sie waren befreundet.«
    »Meinst du, Talon würde mir ein paar dieser Geschichten erzählen?«
    »Bestimmt. Und ich auch.«
    Traurig starrte sie auf den Baum. Dann schenkte sie Gray ein Lächeln. »Jetzt sollte ich mir aber besser den Rest des Gartens ansehen, bevor jemand nach mir sucht.«
    Er beobachtete, wie sie davonging, Vae an ihrer Seite.
    Als er das Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte, spürte er ein warnendes Ziehen im Rücken.
    »Genug«, sagte er.
    Es erstaunte ihn, wie verbittert er klang, als er feststellte, dass er heute nicht mehr arbeiten konnte. Es hatte ihm nie etwas ausgemacht, wenn er aufhören musste.
    Doch das war früher gewesen, bevor es wichtig gewesen war, ob jemand ihn für schwach hielt.
    Nur eine Sache noch , dachte er, als er die Werkzeuge verschwinden ließ. Er würde einen Eimer Wasser holen, um die neuen Pflänzchen anzufeuchten. Aber er würde die Kunst einsetzen, um das Gewicht des vollen Eimers zu tragen, anstatt seinen Körper zu zwingen, mehr zu leisten, als er sollte. Dann würde er sich etwas zu essen holen und sich in den Schatten setzen, um noch ein wenig in dem Buch über -
    *Gray? Gray! *
    In Reaktion auf die Panik in Vaes Stimme verkrampfte sein gesamter Körper. Er entdeckte Cassie am anderen Ende des Gartens, sah, wie sie vor der überwachsenen Stelle zurückwich und eine Hand vor den Mund schlug.
    Irgendetwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht.
    * Gray! *
    Er rannte los. Als Vae sah, wie er in Cassies Richtung lief,
wandte sie sich zum Haus. Er hatte keine Ahnung, wen der Sceltie zu Hilfe holen wollte, aber er war sich sicher, dass sie jeden aufscheuchen würde, den sie finden konnte.
    Er verlangsamte seine Schritte, um Cassie nicht umzurennen. »Cassie!« Vielleicht war es ja nur eine Schlange oder eine tote Maus. Vielleicht …
    Sie drehte sich zu ihm um. Ihre Sommersprossen waren die einzigen Farbtupfer in ihrem Gesicht.
    »Das ist Hexenblut«, flüsterte sie. Dann schlang sie die Arme um ihn und klammerte sich an ihm fest, als hinge ihr Leben davon ab. »Das ist Hexenblut .«
    Ihre Beine gaben nach und er sank mit ihr zu Boden, wo er schmerzhaft mit den Knien aufschlug.
    »So viele«, schluchzte Cassie. »So viele.«
    Er wusste nicht, was er fragen oder tun sollte, und er verstand nicht, warum die roten Blumen mit dem schwarzen Rand sie so aufregten.
    *Cassie? Cassie!*
    Nicht nur sie , dachte Gray, als der Sceltie zurückkehrte und angstvoll wimmerte.
    Stimmen. Rufe. Er konnte sich nicht umdrehen, um nachzusehen, doch wenig später waren Theran und Ranon da und stellten Fragen, die er nicht beantworten konnte, während Cassie die ganze Zeit weinte.
    Dann war auch Shira da und kniete sich neben ihn. »Was ist los? Was ist passiert? Ist sie verletzt?«
    »Ich weiß es nicht.« Gray war so erschüttert, dass er stotterte. »Sie hat sich dieses Unkraut angesehen und dann ist sie zusammengebrochen.«
    »Kein Unkraut«, keuchte Cassie, bevor ihr Schluchzen noch verzweifelter wurde.
    »Mutter der Nacht«, murmelte Shira. Sie rief eine kleine Flasche herbei, in der

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