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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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wie er den Raum verließ.
    »Setz dich, Kermilla«, sagte Gallard. »Das Essen ist nichts Besonderes, aber es schmeckt.«

    Sie setzte sich – und versuchte, nicht auf sein auffällig erleichtertes Seufzen zu hören, als er sich die Serviette auf den Schoß legte und seine Mahlzeit fortsetzte.
    Gallard aß, als fürchte er, eine Unterbrechung würde ihn das Abendessen kosten. Sie aß, weil sie Hunger hatte. Sie sagte nichts, stellte aber sicher, dass er bemerkte, dass sie das Essen als Beleidigung empfand.
    »Dieser Mann ist untragbar«, sagte Kermilla, als Gallard ihnen beiden Kaffee einschenkte. »Er muss entlassen werden. «
    »Kannst du es dir leisten, ihn zu ersetzen?«, fragte Gallard. »Er dient der Territoriumskönigin, und sein Lohn, zusammen mit dem der Haushälterin, der Köchin, des Dienstmädchens und des Lakaien kommt von ihr. Wenn du einen dieser Leute entlässt, wirst du keinen Ersatz bekommen, es sei denn, du zahlst den Lohn selbst. Und ich kann dir verraten, dass jeder, der sich darauf einlässt, hier zu arbeiten, seinen Lohn im Voraus fordern wird.«
    »Gut. Dann bezahlen wir eben für respektvolles Personal.«
    »Mit was?«
    »Dem Zehnt natürlich!«
    »Es gibt keinen Zehnt.«
    Sie zuckte zusammen und hätte beinah ihren Kaffee verschüttet.
    Gallards Niedergeschlagenheit hüllte sie ein wie eine erdrückende Decke.
    »Der Hof ist ruiniert, Kermilla. Ich entschuldige mich für die Kritik, aber du hast das Geld so verschwenderisch ausgegeben, als du Bhak und Wollheim übernommen hast, dass wir nicht in der Lage waren, alle Schulden zu begleichen. «
    Kermilla schwankte auf ihrem Stuhl. »Dann erhöht den Zehnt. Holt noch ein bisschen mehr aus den verdammten Landen heraus.«
    Gallard fuhr sich mit der Serviette über den Mund. »Als du von mir verlangt hast, den Sommerzehnt zu erhöhen, um dir das Geld zu besorgen, das du während deiner Abwesenheit
brauchtest, habe ich mich gefügt und mit dem Rest der zusätzlichen Einnahmen einen Teil der Schulden getilgt. Als ich aber den Wachen ihren vierteljährlichen Lohn auszahlen wollte, entdeckte ich, dass die Dorfkasse geleert worden war. Die Männer erhielten nur den halben Lohn und mussten alle Schulden machen, um ihre Rechnungen zu bezahlen. Du hast noch mehr Geld verlangt. Ich habe den Zehnt noch einmal erhöht. Als sie gehört haben, was sie als Herbstzehnt entrichten sollten, haben die Landen sich geweigert, die Ernte einzubringen. Sie haben sie auf den Feldern verrotten lassen. Sie sagten, da ihre Kinder bei dem wenigen, was ihnen blieb, ohnehin verhungern würden, sähen sie keinen Grund, zu arbeiten und zu schwitzen, damit du satt wirst.«
    »Wie können sie es wagen!«
    »Wir haben versucht, die Angelegenheit einzudämmen, aber du hast nicht auf meine Briefe geantwortet und mein Flehen um deine Rückkehr ignoriert. Dann sind die Haushofmeister von Lady Darlena und Lady Sabrina aufgetaucht, um die Bücher einzusehen und den Zehntanteil der Königin persönlich einzuholen. Sie wurden geradezu von Beschwerden, Bitten und Anklagen aus beiden Dörfern überschwemmt. «
    »Das ist jetzt vorüber«, sagte Kermilla verärgert. »Ich bin wieder da und bringe die Angelegenheit mit den großen Königinnen in Ordnung. Was kannst du mir jetzt als Einkommen zur Verfügung stellen?«
    »Es ist nichts mehr da.«
    »Natürlich ist noch irgendetwas da. Die Haushaltskasse. Irgendetwas. «
    »Nichts.«
    »Habt ihr keine – «
    Zu schnell schüttelte er den Kopf. Ärger flammte in ihr auf.
    »Ich suche Sabrina morgen auf und bringe das in Ordnung«, sagte sie verkniffen.
    »Morgen ist der erste Winsol-Tag«, sagte Gallard. »Außer
in Notfällen gewährt die Königin keine Audienzen über Winsol.«
    »Das hier ist ein Notfall!«
    »Nein, meine Liebe, ist es nicht. Aber es ist ein Schmutzfleck auf deiner weißen Weste, den wir alle wieder reinwaschen müssen. Alles hat seinen Preis. Wir haben unvernünftig gehandelt, jetzt müssen wir mit den Konsequenzen leben.«
    Es war kein Schmutzfleck auf ihrer Weste. Nur weil ihr Erster Kreis nicht den Schneid hatte, die Dinge unter Kontrolle zu bringen, hieß das nicht, dass sie die Schuld daran trug.
    »Wie schnell kann die Dienerschaft meinen Flügel wieder herrichten?«
    »Das müsstest du mit Lady Sabrina oder ihrem Haushofmeister besprechen. Er hat deinen Hausflügel geschlossen, da er nicht mehr benutzt wurde.«
    Bei ihm kam sie nicht weiter. Er sagte nicht die Dinge, die er sagen sollte. »Wo ist Jhorma?«
    »Jhorma

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