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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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denn mit jemandem von a ußerhalb reden?« »Das weiß ich nicht, Mr. Lieber.«
    »Sag doch Chaim zu mir! Es ist wichtig, dass sie mit dir reden. Du weißt schließlich, welche Fragen man stellen muss. Wir nicht.« Wieder strich er sich über die Stirn. »Ich will.« Er brach in Tränen aus. »Ich will meine Tochter zurück!«
    »Es tut mir so Leid.«
    »Ach was, Leid tun! Unternimm lieber was!« Er schüttelte den Kopf. »Entschuldige.«
    »Schon in Ordnung«, sagte Decker. »Kein Problem. Darf ich dir ein paar Fragen stellen, Chaim?«
    »Was immer du willst.«
    »Ich weiß, dass deine Tochter ein wenig. sagen wir mal herumexperimentiert hat.«
    »Das führt zu nichts!«, verkündete Lieber entschieden. »Wir haben diese Jugendlichen schon überprüft. Und auch die Polizei hat das getan. Nichts!«
    »Kannst du mir vielleicht ein paar Namen nennen?«
    »Ich erinnere mich nicht. das waren gojische Namen. Ryan, Brian, Ian, Evan. Da musst du die Polizei von Quinton fragen. Aber das bringt nichts. Du musst mit der Polizei in Manhattan reden. Denn da ist sie verschwunden.«
    »Ich hab dort bereits meine Nummer hinterlassen.« »Und, hat dich schon jemand zurückgerufen?« »Nein.«
    »Die New Yorker Polizei ist derzeit unterbesetzt. Du musst dich selbst dahinter klemmen.«
    »Ich will nachher mal persönlich dort vorbeischauen. Ich bin Lieutenant; manchmal hilft das ja, manchmal aber auch nicht. Das hängt davon ab, wie kooperativ sie sind. Doch jetzt würde ich mir gern mal Shayndies Zimmer ansehen.«
    »Natürlich... ach, nein, das geht nicht. Mein Vater schläft dort. Er hat die ganze Nacht kein Auge zugetan.«
    Decker schwieg.
    »Er ist ein alter Mann«, erklärte Lieber. »Gebrechlich.« »Je eher ich einen Blick hineinwerfen kann, desto größer ist die Chance, dass ich.«
    »Warum kommst du nicht später noch mal vorbei?«, warf Lieber ein. »Nachdem du mit der Polizei gesprochen hast. Dann kannst du uns auch berichten, was sie gesagt haben. Und mein Vater ist bis dahin ganz bestimmt wach. Und meine Frau. Ich nehme doch an, dass du auch mit ihr reden willst.«
    »Natürlich.«
    »Sie ist im Augenblick nicht ansprechbar. Yonasan hatte mir geraten, ihr diese Tabletten zu geben. Stimmt's, Yonasan?« Jonathan nickte, fühlte sich aber sichtlich unwohl.
    »Können wir uns noch kurz über die anderen Male unterhalten, als Shaynda ausgerissen ist?«, fragte Decker.
    Lieber wandte den Kopf ab. »Nicht Male. Ein einziges Mal. Sie hat sich davongeschlichen und ist zu einer Party gegangen. Aber dann haben die Jugendlichen dort irgendwelche schrecklichen Dinge gemacht. Sie bekam Angst und hat uns angerufen, damit wir sie abholen. Zumindest besaß sie so viel Geistesgegenwart.«
    »Und was passierte dann?«
    »Ich hab sie abgeholt - was denkst du denn?«
    »Hast du sie bestraft?«
    »Natürlich! Sie konnte von Glück reden, dass die Jungs nicht irgendetwas mit ihr angestellt haben. Dieses dumme Kind!« Er zuckte zusammen. »Ich war so wütend auf sie. Doch jetzt wünschte ich.«
    Decker nickte.
    »Ein aufsässiges Kind kann seinen Vater wirklich Nerven kosten.«
    »Ich weiß, Chaim. Einer meiner Jungs ist auch ziemlich eigensinnig. «
    »Bei Jungs ist das doch was anderes! Die können sich selbst beschützen! Mädchen nicht. Außerdem setzt bei Mädchen der Verstand aus, wenn's um Jungs geht.«
    »Da hast du vermutlich Recht.«
    »Ein einziges Mal!«, setzte Lieber seinen Monolog fort. »Dabei hatte sie versprochen, sich zu bessern. Das Ganze hatte ihr wirklich Angst eingejagt.«
    »Was genau?«
    »Das weiß ich nicht! Ich war schließlich nicht dabei. Ich nehme mal an Sex und Drogen. Diese Jugendlichen sind doch alle wilde Tiere! Die Eltern haben ihre Kinder überhaupt nicht mehr im Griff. Allerdings sind sie selbst auch keinen Deut besser - Scheidungen, Affären, Drogen, Alkohol. Kein Wunder, dass die Kinder wahre Bestien werden.«
    Jonathan blickte zur Seite; sein Kiefer mahlte.
    »Und dabei hatte sie sich doch schon ein wenig gebessert«, fuhr Lieber fort. »Mein Bruder... ganz bestimmt kein zadik... aber er war. er hatte. Mit ihm redete sie. Er half ihr. Und das half ihm. Ich dachte wirklich, zumindest er hätte sich gebessert.«
    »Vielleicht war das ja auch der Fall, Chaim«, warf Jonathan ein.
    »Ja sicher, Jonathan, deswegen hat man ihn auch nackt in einem Hotelzimmer gefunden!«
    Jonathan atmete geräuschvoll aus.
    Chaim schlug seine rechte Hand in seine linke. »Bitte, Akiva. Mach dich auf den Weg und rede mit der

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