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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dodo, daß du mal reingefallen bist. Du willst ja alles an dich reißen. Jetzt endlich hast du die Quittung bekommen, du vorlautes Weib!«
    Dodo fuhr herum. Die beiden Frauen gifteten sich mit Blicken an, während die Männer nichts sagten.
    Felix hatte nur seine Augenbrauen weiter in die Höhe gebogen und die Mundwinkel verzogen, ansonsten hielt er sich zurück und sagte kein einziges Wort.
    Robert lächelte. Überhaupt schien das Lächeln um seine Lippen festgefroren zu sein.
    Er konnte Jane jedoch nicht täuschen. Dieser Mann war ebenso gefährlich wie die anderen.
    »Wie ich euch erzählte«, fuhr Gordon Schreiber fort, »habe ich mit dem Spuk gesprochen. Sogar sehr ausführlich redete ich über dieses Problem, und wie ich war er dafür, daß wir es ein für allemal aus der Welt schaffen. Mit anderen Worten: Jane Collins wird diese Burg nur als Tote verlassen. Ihr Blut wird sich mit dem der Dämonen mischen und zu einer brisanten Mixtur werden. Der Spuk wird ihre Seele aus dem Körper reißen und sie mit in sein Reich nehmen, wo sie bis in alle Ewigkeiten Höllenqualen ausstehen wird. Das haben wir beschlossen, so werden wir es ausführen!«
    Der Meister schaute sich um, er erntete beifälliges Nicken. Keiner widersprach ihm.
    Auch Jane sagte kein Wort. Sie dachte jedoch an ihre Astra, den letzten Trumpf, den sie noch ausspielen konnte, wenn es hart auf hart ging.
    Schreiber deutete auf die ovale Opferschale. »Dort wirst du liegen, Jane Collins, und dein Blut wird in dieser Schale aufgefangen und anschließend mit dem anderen vermischt. Danach werden wir ein Fest feiern, wie es diese Burg noch nicht erlebt hat. Doch alles muß seine Richtigkeit haben, deshalb hat der Spuk seinen Diener geschickt, der erst noch das Urteil aussprechen soll. Du kennst ihn, Jane Collins. Er befindet sich bereits hier. Ich spüre ihn.«
    Die anderen drehten sich um. Auch Jane wandte den Kopf, schaute in den Hintergrund der schwarzen Halle.
    Dort löste sich eine Gestalt.
    Langsam kam sie näher. Zuerst hob sie sich kaum vom Hintergrund ab, da sie selbst in dunkles Zeug gekleidet war. Ein fast schwarzer Anzug, dafür ein weißes Hemd. Graue Haare, die wirr vom Kopf standen. Ein verwüstetes Gesicht, ein aufgeklappter Mund, aus dem ein häßliches Kichern drang. Unter seinen linken Arm hatte er sein Buch geklemmt, in der rechten Hand hielt er einen Hammer aus bleichem Holz.
    Jane kannte die Gestalt.
    Es war Maddox, der Dämonenrichter!
    ***
    Ich spürte die Gefahr körperlich. Der kalte Hauch des Todes streifte mich. Vor meinen Augen wurde es für einen Moment dunkel, als die Schatten über mich hinwegglitten.
    Mit einer Hand hielt ich mich an einem Vorsprung fest, mit der anderen holte ich mein Kreuz hervor und ließ es vor der Brust baumeln. Es bildete den besten Schutz gegen die Schatten.
    Dann drehte ich mich um.
    Die Schatten waren verschwunden. Sie waren wie ein Hauch gewesen, eine Warnung, doch ich glaubte nicht, daß sie schon aufgegeben hatten.
    Der Meinung war auch Suko, als ich mit ihm über dieses Problem sprach. »Die sind noch da, John«, sagte er.
    »Dann weiter!«
    Wir mußten zusehen, daß wir so rasch wie möglich das kleine Plateau erreichten, denn hier an der Wand waren wir doch verdammt hilflos. Und sie kamen wieder.
    Diesmal aber nicht als Schatten, sondern in einer Gestalt, die ich bereits kannte.
    Die Echsenköpfigen hockten auf fledermausartigen Flugtieren mit langen Schnäbeln, die mich an die Vögel der Urzeit erinnerten. Sie flogen dicht über den Bäumen, hielten ihre Lanzen fest umklammert, und ihre Absicht war klar.
    Sie wollten uns töten!
    Suko hatte sich schon halb umgedreht. Auch er vernahm das Rauschen der Flügel und tat das gleiche wie ich.
    Er zog seine Waffe.
    Es war schon eine verdammte Lage, in der wir uns befanden. Beide hingen wir an der Felswand und sahen die Flugmonster mit ihren makabren Reitern, die Kurs auf uns nahmen.
    Wieder hatten wir unsere Waffen gezogen. Auf einen langen Kampf konnten wir uns nicht einlassen. Wir mußten die beiden Wesen so schnell wie möglich ausschalten.
    Ich schoß zuerst.
    Es war ein etwas ungezielter Schuß, und ich fehlte.
    Dafür jedoch flammten die Lanzen der Spukdiener an der Spitze auf und wurden zu regelrechten Feuerstreifen.
    Jetzt nahm die Gefahr noch mehr zu. Zudem flogen die Echsenwesen nicht in einer Linie, sondern einen Zickzackkurs, so daß sie kaum zu treffen waren.
    Etwa vier Schritte vor mir hockte Suko. Er hatte einen schmalen Grat gefunden,

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