Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
Es ist so, dass diese Kreaturen mir nichts tun, nicht einmal meine Mutter kann sie dazu bringen, aber ich komme auch nicht mehr in ihren Geist!“
Naomi sah Layla an und lächelte. Dann sagte sie:
„Das heißt wohl, dass wir nach Manaus gehen!“
„Naomi, ich gehe nach Manaus, aber für Dich ist es dort zu gefährlich. Ich werde direkt in den Dschungel gehen müssen, direkt in die Höhle des Löwen.“
„Und wenn ich Dir sage, dass ich jemand kenne, der uns im Dschungel helfen kann? Jemand, der das Amazonas Gebiet wie seine Westentasche kennt?“
„Naomi, sieh es bitte ein. Es ist zu gefährlich!“
„Layla, Du kannst es nicht alleine durchziehen. Du brauchst jemand, der Dir hilft und wenn es nur ein Wachposten ist, während Du schläfst. Ich kann sehr gut mit einem Gewehr umgehen und zu zweit tust auch Du Dich leichter. Ich werde Dir nicht zur Last fallen!“
Layla war immer noch nicht überzeugt. Es war ziemlich sicher, dass die Seelenräuberin ihnen alles auf den Hals hetzte, was ihnen irgendwie gefährlich werden konnte. Aber Naomi hatte letztendlich doch Recht. Auch sie musste sich einmal ausruhen. Sie konnte nicht einfach als Werwolf durch den Dschungel rennen und alles niederwalzen, dass sich ihr in den Weg stellte. Sie würde wirklich Hilfe gut gebrauchen können. Hans schlug in die gleiche Kerbe:
„Du brauchst uns, Layla und bedenke bitte auch, dass wir auch hier gefährdet sind. So wie ich diese Seelenräuberin einschätze, wird sie sich an uns rächen wollen, dass wir dir bis hierher geholfen haben. Ob sie es nun hier macht, oder dort, dass bleibt sich doch gleich. Ich bin aber viel lieber aktiv, als nur wie ein Kaninchen auf ihren Angriff zu warten!“
Layla lächelte. Die Antwort war nun wohl klar, auch wenn ihr nicht wohl war bei dem Gedanke, dass sie die Verantwortung für diese beiden tollen Personen hatte.
Kapitel 15
Vorbereitungen
Layla fühlte sich wesentlich besser. Jetzt hatte sie endlich das Gefühl, dass sie agierte und nicht nur reagierte. Natürlich würde es gefährlich werden. Sehr gefährlich sogar und sie musste zusätzlich auch noch die Sorge um Naomi und Hans tragen, aber das war immer noch besser, als sich zu ducken und nervös den nächsten Angriff der Gegnerin abzuwarten.
Hans war schon am Organisieren der Flugtickets nach Manaus, während Naomi versuchte, mit Ihrem Amazonasexperten Kontakt aufzunehmen. Donerta war in die Küche gegangen um ein nahrhaftes Mittagessen zu kochen.
Layla wollte die Zeit nutzen, um Igor und wenn möglich auch Peter über den Stand der Ermittlungen in Kenntnis zu setzen. Sie nahm ihr Handy in die Hand, drückte auf den Wahlknopf und hielt sich das Telefon ans Ohr. Aber ähnlich wie im Flugzeug auf dem Weg hierher nach Floreanapolis bekam sie keine Verbindung, sondern hörte nur statisches Rauschen. Hatte sie wieder Mark am Telefon? Nein, sie hörte außer dem Rauschen kein einziges Geräusch, dass darauf hindeuten könnte, dass irgendjemand in der Leitung sein könnte. Layla wollte gerade auflegen und neu wählen, da hörte sie doch etwas. Es war also doch jemand in der Leitung! Jemand der sorgfältig darauf bedacht war, keine Geräusche zu machen. Layla war sich nicht sicher, ob sie tatsächlich die Seelenräuberin an der Leitung hatte, aber einen Versuch war es auf jeden Fall wert, also sagte Layla so ruhig, aber trotzdem so bestimmt, wie sie nur konnte:
„Ajllasga, ich werde jetzt zu Dir kommen. Ich werde Dir den Arsch bis zur Halskrause aufreißen. Dir und Deinen Missgeburten!“
Erst hörte Layla nichts, dann schrie plötzlich eine Frauenstimme so laut, dass es ihr fast die Trommelfelle zerriss:
„Ihr werdet alle sterben und dann werde ich den Würmern selbst befehlen, Euch bis auf die Knochen abzunagen!“
Dann war Stille. Die Leitung war abgebrochen. Das Telefon war tot. Layla bekam kein Freizeichen mehr. Der Anruf nach Europa musste also warten. Layla hoffte, dass sie es nicht wieder vergaß.
Layla lächelte grimmig. Es war ihr tatsächlich gelungen. Sie hatte die Seelenräuberin verärgert. Genau das war ihr Ziel gewesen. Ihr war von vorne herein klar gewesen, dass ihre Gegnerin mittlerweile wusste, dass zum einen alle ihre bisherigen Versuche, sie zu stoppen fehlgeschlagen waren und dass ihr im Gegensatz dazu, Layla sogar immer näher kam. Sie würde jetzt wohl auch vermuten, dass Layla auf dem Weg zum Amazonas war. Das war wohl nicht schwer zu erraten. Wenn sie aus den Erzählungen von Donerta Ajllasga richtig
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