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Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Dämons (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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können.
    Sie fröstelte in der frischen Nachtluft. Er stellte sich hinter sie und legte ihr sein Jackett um. Küsste sie auf den Scheitel und murmelte: „Denk immer an diese Nacht. Denk an unsere gemeinsame Zeit, die Zeit, die wir Gott und dem Satan gestohlen haben. Vielleicht werde ich in die tiefsten Tiefen der Hölle geschickt für das, was ich jetzt sage, aber: Du lässt mich an die Liebe glauben.“
    „Ich glaube nicht, dass man dich verdammt, weil du an die Liebe glaubst. Wenn Engel fallen können, können Dämonen ja vielleicht errettet werden.“ Eine nie gekannte Verzweiflung machte sich in Serena breit.
    Er seufzte, und ihr kam es vor, als könnte sie in diesem Seufzer seine Müdigkeit hören, die Müdigkeit vieler Jahre. „Ich glaube nicht, Liebling. Ich müsste einen ganzen Kontinent mit hungernden Kindern retten, um all das wiedergutzumachen, was ich angerichtet habe.“
    „Aber es muss doch eine Möglichkeit geben.“ Doch sie glaubte selbst nicht daran. Sie lehnte sich an ihn und wusste nicht, was sie sagen sollte. „Vielleicht solltest du anfangen zu beten.“ Es war ein naiver Vorschlag, das wusste sie, aber etwas anderes fiel ihr nicht ein.
    „Und zu wem soll ich deiner Meinung nach beten?“
    „An die höhere Macht, an die du glaubst. Wenn dir das nicht behagt, dann eben an das Gute, das dir selbst innewohnt.“
    „Ich habe immer bessere Ergebnisse bekommen, wenn ich mich an die andere Seite gewendet habe“, erklärte er mit ironischem Tonfall.
    Forschend suchte Serena in seinem Gesicht nach einem Zeichen, einem Schimmer Hoffnung, danach, dass er entschlossen war, zu kämpfen. „In dir ist der Glaube an die Macht des Göttlichen. Du hast gerade selbst gesagt, du glaubst an die Liebe.“
    „Das ist nicht dasselbe.“
    „Nein?“
    Sie standen eine ganze Weile schweigend da, aneinandergelehnt, und betrachteten die nächtliche Kulisse der Stadt. Den Ort ihrer außergewöhnlichen Liebesaffäre, die nur eine Woche dauerte.
    Dann liebten sie sich. Langsam, zärtlich.
    „Wir müssen nicht, wenn du nicht willst“, flüsterte Julian, als er sie bebend aufs Bett legte. Nach allem, was in den vergangenen Stunden passiert war, war er froh, dass sie bei ihm war und sicher in seinen Armen lag.
    Sie küsste ihn, leidenschaftlicher und feuriger, als er erwartet hatte. „Ich will aber.“
    Sein Ziel hatte er erreicht: Er hatte sie dazu gebracht, sich nach ihm zu verzehren. Doch dabei hatte er sich selbst verloren, war ihr völlig und unwiderruflich verfallen. Nie zuvor hatte er sich einer Frau so sehr geöffnet, und nie zuvor war er zu einer solchen Zärtlichkeit fähig gewesen. Wenn sie miteinander schliefen, war es nicht der wilde, fast akrobatische Sex, den er sonst gern praktizierte. Als er ihr beim Höhepunkt ins Gesicht gesehen hatte, war ihm einmal mehr bewusst geworden, dass es stimmte, was er ihr gesagt hatte: Sie ließ ihn an die Liebe glauben. Denn er hatte sich in sie verliebt.
    Sie durfte alles von ihm wissen. Noch vor wenigen Tagen wäre es undenkbar gewesen, dass er sich irgendeiner Kreatur so sehr anvertraute. Während er sie liebte, versuchte er sich jede Wölbung ihres Körpers einzuprägen, um sich für den Rest seines Lebens daran erinnern zu können. Und länger noch – bis in alle Ewigkeit. Denn er würde eine Ewigkeit ohne sie sein. Als sie danach ineinander verschlungen dalagen, definierte er seinen Begriff von Hölle neu: ohne Serena sein zu müssen. Satan selbst hätte sich keine schlimmere Bestrafung ausdenken können.
    Serena und Julian lagen noch immer ineinander verschlungen da, als die Morgendämmerung hereinbrach. Julian betrachtete die Schatten an der Decke und wünschte, diese letzten Momente mit ihr gingen nie zu Ende. Die Wärme ihres Körpers an seinem. Das Geräusch ihres gemeinsamen Atmens. Ihre samtweiche Haut.
    Die ganze Woche über hatte er sich vorgemacht, er könnte sie behalten. Doch er war gefährlich für sie. Es kam einem Wunder gleich, dass sie noch kein gefallener Engel war. Wenn sie bei ihm blieb, war ihr Schicksal besiegelt. Er würde sie vernichten und sie zu einer zweiten Luciana werden, einer verbitterten Dämonin, durch und durch böse. Noch schlimmer wäre, wenn er sie einfach zerbrach und von Serena nur noch die Hülle der Frau übrig bliebe, die sie jetzt war, der ängstliche Schatten eines Wesens, dessen Existenz ruiniert war.
    Das hatte er die ganze Zeit gewusst. Wie viele Leben hatte er auf diese Art zerstört? Es war seine Entscheidung,

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