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Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Dämons (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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hin.
    Ein Erzdämon. Verdammt.
    Der Apfelwein und ein Anflug von Panik schienen Serenas Eingeweide mächtig durcheinanderzubringen. Sie ignorierte das Gefühl. Auch wenn sie Julians Namen noch nie gehört hatte, war ihr sofort klar gewesen, wie mächtig er war. Als Erzdämon gehörte er zu den ranghöchsten aller Dämonen. Weltweit gab es nur eine Handvoll Erzdämonen, die um die Gunst des Satans konkurrierten. Einer von ihnen, vielleicht der Mächtigste, war Corbin Ranulfson. Selbst altgediente Engel erschauderten vor Angst, wenn sie seinen Namen hörten. Als sein Geschäftspartner war Julian also ein mächtiger Dämon, den man unbedingt zu fürchten hatte.
    Serena stöhnte. „Sag, dass das ein Scherz ist. Ich kann nicht glauben, dass Arielle versäumt hat, mir das zu sagen.“
    „Arielle vergisst niemals etwas.“
    Die beiden Frauen sahen sich an. Serena bekam eine Gänsehaut. Bitte, lieber Gott. Mach, dass es eine Erklärung dafür gibt. „Morgen auf der Kompanie-Versammlung frage ich Arielle.“
    Meredith wählte ihre Worte sorgfältig. „Manchmal ist es schwer zu durchschauen, welche Ziele Arielle verfolgt. Ich wäre an deiner Stelle vorsichtig. Mach dir am besten erst mal keine Sorgen. Es war nur ein Kuss, oder?“ Meredith lächelte ein wenig zu fröhlich.
    Serenas Magen rebellierte immer noch, aber sie zwang sich, ebenfalls zu lächeln, und erwiderte: „Genau. Es war nur ein Kuss.“
    Nur ein Kuss. Das versuchte sie sich vor Augen zu halten, als sie ausgiebig und heiß duschte. Doch leider gelang es ihr nicht, die Erinnerung an Julians Berührung abzuwaschen. Sie durfte nicht mehr daran denken, sollte viel eher überlegen, wieso diese Begegnung sie in Wirklichkeit so sehr verängstigt hatte. Woher kam diese Angst? War es Todesangst?
    Nein. Sie kannte den Tod und fürchtete ihn nicht mehr so wie die meisten Menschen.
    Sie ließ ihre Erinnerung schweifen und dachte an die große Versammlung, die ihr zu Ehren begangen worden war. Ihre Ordinationszeremonie, die göttliche Entsprechung einer Abschlussfeier an der Universität.
    Im Moment ihres Todes war sie als die Seele eines Engels wiedergeboren worden. Sie glitt auf einer Welle aus Licht in ein großes Amphitheater, in dem sich Hunderte von himmlischen Wesen versammelt hatten. Sie waren gekommen, um der heiligen Berufung einer kleinen Gruppe von Seelen beizuwohnen – es waren Serena und Meredith. Im Chor der Engel hörte Serena melodische Stimmen und das Schlagen von Flügeln. Bunt schimmernde Flügel waren das, in Farben, die sie nie zuvor erblickt hatte. Und die Flügel prasselten so laut wie ein in die Tiefe stürzender Wasserfall.
    Die Einzigartigkeit, sich im Zentrum dieser Energie zu befinden, war überwältigend gewesen. Doch sie wusste instinktiv, dass sie ein Teil dieser Energie war, so, wie die Engel um sie herum.
    Hinter einem riesigen verzierten Pult stand der Erzengel Gabriel. Die Augen aller Anwesenden waren auf sein fließendes, silbernes Gewand und seine enormen Flügel gerichtet. Die Engel wurden ruhig und warteten.
    Da begann er zu sprechen, und seine Stimme ertönte laut über der versammelten Engelschar. „Der Tod sollte keine Angst verursachen, denn der Tod ist einfach ein weiteres Ereignis im Prozess der Entwicklung der Seele. Er bedeutet nicht ihr Ende.“ Die meisten Menschen wurden auf die Erde zurückgeschickt in der Gestalt eines anderen Menschen. Die meisten von ihnen bekamen allerdings nichts von diesem Vorgang mit.
    Alle Seelen seien unsterblich, alle Seelen lebten ewig, obwohl die Mehrzahl der Menschen dies zu Lebzeiten nicht nachvollziehen könnte, erklärte der Erzengel.
    Am Ende wandte er sich an Serena und Meredith: „Wenn ihr euch dafür entscheidet, werdet auch ihr in menschlicher Gestalt zurück auf die Erde gesandt – aber nicht als wiedergeborene Menschen, sondern als Engel in menschlicher Gestalt. Falls ihr euch jedoch entscheidet, als Menschen zurückzukehren, könnt ihr euch ohne unsere Hilfe nicht wieder entmenschlichen. Mit der Zeit werdet ihr das Recht erwerben, zwischen himmlischen und irdischen Gefilden frei zu wandern. Eure spirituellen Fähigkeiten werden wachsen, je weiter ihr euch entwickelt. Eines Tages werdet ihr aus eigener Energie von der Erde zurückkehren und Flügel erhalten.“
    Als Schutzengel waren sie geschützt vor Verletzungen und immun gegen das Altern und den Tod, sagte Gabriel. Die einzige Bedrohung für sie bestand in dämonischer Energie.
    Denn nur ein Dämon konnte einen Engel

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