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Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Dämons (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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keinen Umständen würde sie es zulassen, dass Julian ihn in seine Fänge bekam.
    Vor der Zufahrt zu Julians Haus in Beverly Hills mussten sie kurz warten, bis die Limousine das Tor passieren konnte. Serena überlief ein kalter Schauer, als sie aus dem Fenster sah.
    „Die Tore zur Hölle.“ Nick machte eine ausladende Geste. „Julian hat mir erzählt, dass das Nachbildungen von Skulpturen von Rodin sind. Das da vorne in der Mitte ist der berühmte Denker. Julian sagt, er repräsentiert Dante, der auf die Charaktere der Göttlichen Komödie blickt, die im Inferno auftauchen. Neben den Toren stehen noch mehr Figuren. Die legendären Ehebrecher Francesca und Paolo, und Ugolino della Gherardesca, der die Leichen seiner Kinder aß, nachdem sie den Hungertod gestorben waren.“
    Als sich das Tor öffnete, erschauderte Serena.
    „Du hast ein gutes Gedächtnis“, stellte Meredith fest.
    Der Schauspieler zuckte beiläufig die Schultern, doch sein Lächeln verriet, dass er sich über ihr Kompliment freute. „Das ist mein Beruf. Ich bin Experte darin, mir Texte zu merken.“
    Der Fahrer bog jetzt auf die lange Einfahrt, die um einen künstlichen See herum führte. Das hier war kein Haus, das war ein Palast, eine Fantasie aus weißem Stuck. Es könnte sich genauso gut um ein Luxushotel an der Amalfiküste handeln, doch es war Julian Aschers Privathaus.
    Wie konnte er nur so reich werden, fragte sich Serena. Sofort fielen ihr eine Reihe von Möglichkeiten ein, eine schlimmer als die andere. Sie sollte aufhören damit. Lieber nicht darüber nachdenken.
    „Hier wohnt ein einziger Mann ganz alleine?“ Meredith starrte mit großen Augen aus dem Fenster.
    Kein Mann, dachte Serena. Das Böse in Person.
    „Ein Mann mit seinem Heer von Angestellten“, stellte Nick richtig.
    Einem Heer aus Höllenwesen, um genau zu sein . Ein Türhüterdämon in Portiersuniform öffnete ihnen die Wagentür. Erschrocken wehrte sie den angebotenen Arm ab und hakte sich bei Nick unter. Der missinterpretierte ihren Schreck als Begeisterung und lächelte sie an. Seine braunen Augen strahlten vor Freude.
    Serenas Absätze klackerten laut auf den Marmorstufen, während sie die Eingangstreppe hinaufstiegen. Sie fröstelte, als sie durch die große Doppeltür trat, die die Wächter ihnen aufhielten, und zog sich ihren hauchdünnen weißen Seidenschal fester um die Schultern.
    „Es sind viele Prominente hier.“ Meredith’ Flüstern klang fast andächtig.
    „Lass dich bloß nicht einlullen.“
    Die Menge, die sich in Julians Empfangshalle versammelt hatte, war weltgewandt und stilvoller als die betrunkenen Klubbesucher, die man im Devil’s Paradise antraf. Doch Serena ließ sich von den glitzernden Kleidern und teuren maßgeschneiderten Anzügen nicht täuschen. Hier herrschte eine böse Energie, wie die vornehme Oberfläche nur schwerlich verbergen konnte.
    Serena sah nach oben. Über der Menge thronte ein echter Nakara-Dämon, der mit einem verschmitzten Blick aus gefrorenen Augen die Gästeschar betrachtete. Über dem Foyer erhob sich eine hohe Decke mit einem Fresco, das die Hölle abbildete. Man sah gehörnte Dämonen, die die nackten Leiber von Verdammten auspeitschten, sie mit heißen Eisen quälten und ihre Fänge in ihr Fleisch schlugen. Serena hatte den Eindruck, als seien alle Partygäste aus diesem Gemälde herausgefallen – trotz ihres vornehmen Gehabes.
    Die Nacht war noch jung. Alles konnte passieren.
    Julian konnte sie inmitten der Gästeschar nicht entdecken.
    Als ein Tablett vorbeigetragen wurde, schnappte Nick sich drei Gläser Champagner und reichte ihr und Meredith ein Glas. „Meine Damen.“ Er reichte den beiden die Gläser und stürzte den Inhalt seines Glases in einem Zug hinunter. „Auf einen großartigen Abend!“
    „Ich trinke nicht“, erklärte Serena, als plötzlich einer der Türhüter mit einer kleinen Verbeugung vor ihnen stehen blieb.
    „Mr Ascher bittet um Ihre Gesellschaft im hinteren Garten. Bitte folgen Sie mir.“
    Er führte sie durch einen langen Flur mit hohen Decken und durch eine hohe Glastür, die sich zu einer weitläufigen Terrasse öffnete. Serena kam sich vor wie in einem alten Audrey-Hepburn-Film. Die Terrasse gab den Blick auf einen großen Garten frei, in dem weiße Feenlichter schwebten, die mit flackernden Kerzen bestückt waren. Am Fuß der geschwungenen Außentreppe befand sich ein Swimmingpool, der blau und geheimnisvoll schimmerte. Auf dem Rasen daneben spielte ein komplettes Orchester

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