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Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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auf.
    »Wir müssen vorsichtig sein, meine Freunde«, sagte er und lächelte ein wenig. »In unserer Mitte befindet sich ein wildes Tier, das auf keinen Fall entkommen darf.«
    Aufgeregtes Gemurmel lief durch die Menge. Einige Ladys fächerten sich hektisch Luft zu, und die Gentlemen verrenkten sich fast die Hälse, um einen besseren Blick zu bekommen.
    »Aber keine Sorge«, fuhr der Earl fort. »Wir werden es im Käfig lassen. Sollte es jedoch entfliehen …« Er machte eine dramatische Pause, um seine unausgesprochenen Worte wirken zu lassen. Eine Lady gab vor, ohnmächtig zu werden. Sie sank gekünstelt in die Arme des Gentleman neben ihr.
    Switton lächelte. »Wir haben alle notwendigen Schritte unternommen, um für Eure Sicherheit zu sorgen.« Er nickte. Zwei Lakaien traten vor und näherten sich dem verhüllten Schrein. »Wir sind so weit. Wer unter Euch ist bereit, einen Versuch zu wagen, diese wilde Bestie zu zähmen?«
    Die Lakaien rissen die Seidenvorhänge herunter.
    Darunter kam ein Käfig zum Vorschein. Er bestand aus Holz, wirkte recht solide und war groß genug, dass ein Mann sich aufrecht darin bewegen konnte.
    In der Mitte des Käfigs stand mit erhobenem Kopf und trotzig funkelnden Augen eine Frau. Ihr Körper wurde von einem Leopardenfell nur spärlich bedeckt. Sie war groß, schlank, und ihre schwarze Haut glänzte. Sie sah sehr, sehr wütend aus, aber ihr Zorn war nichts im Vergleich zu der glühenden Wut, die Honoria in Christophers Augen sah.

9.Kapitel
    C hristophers Lunte brannte ab, und die Explosion setzte ein. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, dass er Honoria Henderson in die Arme gedrückt hatte, doch er nahm wahr, dass er sich mit der unaufhaltsamen Entschlossenheit eines Lavaflusses auf den Käfig zubewegte.
    Manda drehte den Kopf herum und sah ihn an. Ihre dunklen Augen blitzten einmal kurz auf, als sie ihn erkannte, und sie hielt den Atem an. Dann drehte sie sich absichtlich zur Seite, mit unbewegter Miene, als hätte sie ihren Bruder nicht soeben lebendig gesehen, nachdem sie ihn jahrelang für tot gehalten hatte.
    »Mr. Raine!«, rief der Earl entzückt. »Wollt Ihr der Erste sein, der es mit unserer Amazone aufnimmt?«
    Christopher nickte, knapp und angespannt. Mit zwei langen Sätzen nahm er die Stufen zur Tür des Käfigs. Lachen und Applaus brandeten unter den Zuschauern auf, und – man war ja in England – schon begannen die ersten Männer, Wetten abzuschließen. »Zwanzig Guineen auf die Amazone!«
    »Lasst mich rein!«, zischte Christopher die Lakaien durch die Zähne an.
    Switton strahlte wie ein Schulmeister, dessen Schüler plötzlich seine Lektion begriffen hatte. »Mrs. Raine lässt Euch gewähren, richtig? Es ist sehr angenehm, eine verständnisvolle Gemahlin zu haben.« Er nickte den beiden Lakaien zu, von denen einer einen Schlüssel aus der Tasche zog. »Wenn Ihr sie besiegt, könnt Ihr sie haben«, sagte der Earl leise. »Wenn nicht«, seine Augen funkelten, »werden wir versuchen, Euch in einem Stück dort herauszuholen.«
    Manda und Christopher wechselten einen Blick, schwarze Augen blickten in blaue. Sie hatten gelernt, sich ohne Worte zu verständigen.
    Christopher spürte, dass Honoria ihn eindringlich beobachtete. Sie hatte ihm weder widersprochen noch seine Entscheidung in Frage gestellt, noch versucht, ihn davon abzuhalten. Sie schien zu wissen, was er fühlte und was er tun musste. Sie stieg noch höher in seiner Wertschätzung.
    Christopher zog seinen Gehrock und seine Cravatte aus und rollte die Ärmel seines Hemdes hoch. Einige Ladys in der ersten Reihe seufzten.
    Dann nickte er dem Lakaien zu, der mit zitternden Händen die Käfigtür aufschloss, sie hastig aufzog und Christopher bedeutete einzutreten. Die Tür schloss sich, und das leise Klicken verriet ihm, dass sie hinter ihm zugesperrt worden war. Die Zuschauer wurden etwas leiser und warteten gespannt darauf, dass das Spektakel begann.
    Manda lief wie ein wildes Tier in dem Käfig umher, nervös und rastlos. Sie war unbewaffnet und trug nur dieses alberne Leopardenfell, das zweifellos von ihrem Körper fallen würde, sobald sie anfing zu kämpfen. Auch wenn Manda das nicht störte, war es für Christopher ein weiterer Grund, aus dem Switton sein Leben verwirkt hatte.
    Christopher fragte sich, ob schon irgendein Mann Manda besiegt hatte. Ihrem wildem Blick nach zu urteilen wohl eher nicht.
    Er gab ihr ein verstecktes Handzeichen, das sie mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken

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