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Die Shakespeare-Morde

Die Shakespeare-Morde

Titel: Die Shakespeare-Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lee Carrell
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öffnen.
     Ich hätte die Scheibe einschlagen müssen.
    »Hören Sie zu, Ms
     Stanley«, sagte Sinclair. »Ich weiß, dass Sie keine Mörderin
     sind, aber das FBI ist anderer Meinung. Wenn die Sie finden, verhaften sie
     Sie sofort und stellen die Fragen später. Wenn Sie aber mit mir
     Zusammenarbeiten, kann ich Ihnen Raum geben, zu finden, wonach Sie suchen.«
    »Wie wollen Sie das
     tun?« Bestürzt stellte ich fest, dass ich laut gesprochen
     hatte.
    »Kommen Sie jetzt mit,
     und ich kann Sie in einer halben Stunde in ein Flugzeug nach England
     setzen.«
    England. Wie es aussah,
     musste ich genau dort hin. Nach Henley-in-Arden, in die Nähe von
     Stratford. Aber ich konnte mir erst sicher sein, wenn Dr. Sanderson mit
     dem Brief zurück war. Wo blieb er?
    »Ich sorge dafür,
     dass Sie unbehelligt hier rauskommen, Kate.«
    Sinclair hatte keine Befugnis
     in Amerika. Er konnte mir keine Garantie geben, und er konnte mir auch
     nicht drohen. Wenn es sich nicht ohnehin um eine Falle handelte. Doch wenn
     nicht, war sein Angebot illegal, denn er behinderte die Ermittlung in
     einem Kriminalfall auf fremdem Hoheitsgebiet. Warum sollte er mir ein
     solches Angebot machen? Was wollte er? »Was haben Sie davon?«,
     fragte ich.
    »Ich will den
     verfluchten Mistkerl drankriegen, der es wagt, unter meiner Nase ein
     nationales Denkmal niederzubrennen, für das ich die Verantwortung
     hatte«, sagte er wütend. »Ich will den Kerl haben. Sie
     helfen mir, und ich helfe Ihnen.«
    Ich warf einen Blick auf die
     Tür in der Ecke. Wo blieb Dr. Sanderson? Wo war Ben? »Ich
     brauche etwas Zeit.«
    »Sie haben keine Zeit.
     Im Moment sucht Sie das FBI noch in New Mexico. Aber sobald sie die Suche
     dort aufgeben, werden sie zum gleichen Schluss kommen wie ich - dass Sie
     sich irgendwie in Mrs Prestons Flugzeug geschlichen haben.«
    »Nein.« Ohne den
     Brief ging ich nirgendwohin.
    Er rüttelte an der Tür,
     und ich wich weiter zurück. Dann legte ich die Bücher aufs
     Fensterbrett und griff nach einem Stuhl. Falls jemand durch die Tür
     kam, würde ich das Fenster einschlagen und versuchen zu fliehen.
    »Allein kommen Sie hier
     nicht raus«, sagte Sinclair. »So weit ich sehe, sind Sie der
     gleichen Sache auf der Spur wie der Mörder, was bedeutet, dass Sie in
     größerer Gefahr schweben, als wenn Sie nur die Polizei am Hals
     hätten.«
    »Das weiß ich,
     vielen Dank. Das Gleiche hat er mir mehr oder weniger selbst gesagt.«
    »Sie haben mit ihm
     gesprochen?« Seine Stimme wurde schrill.
    »Er hat mit mir
     gesprochen.«
    »Haben Sie ihn erkannt?«
    »Nein.«
    Eine Pause entstand. »Wie
     gut kennen Sie den Kerl, mit dem Sie reisen?«
    »Gut genug, um zu
     wissen, dass er es nicht ist, wenn Sie das meinen.«
    Seine Stimme wurde noch
     eindringlicher. »Wer sonst hätte die Sache in Utah durchziehen
     können?«
    »Der, der uns verfolgt
     hat.«
    »Haben Sie jemanden
     gesehen?«
    Ich hörte, wie das
     Schloss in der Nische klickte. Mit gemischten Gefühlen beobachtete
     ich, wie die Tür einen Spalt aufging. Dr. Sanderson? Das FBI? Mein
     Griff um den Stuhl wurde fester.
    Es war Athenaide. Sie hielt
     den Zeigefinger an die Lippen und bedeutete mir, ihr zu folgen. Hinter der
     anderen Tür redete Sinclair weiter. »Es muss jemand sein, der
     immer in Ihrer Nähe war, Kate. Wahrscheinlich jemand, den Sie kennen.«
    Nein, dachte ich. Das glaube
     ich nicht. Dann folgte ich Athenaide aus der Tür.
    Sie schloss hinter uns ab.
     Wir standen in einem kargen Büro. Der Schreibtisch war leer, der
     Computer abgestellt. Die Fenster hatten Drahtgitterscheiben. Eine zweite Tür
     gegenüber stand offen. Athenaide eilte voraus.
    Dahinter lag Dr. Sandersons Büro,
     das mit kostbaren Antiquitäten möbliert war. An drei Wänden
     hingen Porträts von Männern im Wams. An der vierten Wand waren
     Fenster, die fast vom Boden zur Decke reichten. Sie zeigten auf einen
     kleinen Wintergarten voller Pflanzen und Blumentöpfe. Das mittlere
     Fenster stand offen.
    Draußen auf dem Flur hörte
     ich, wie jemand gegen die Tür des Founders’ Room polterte.
    »Es ist Zeit«,
     sagte Athenaide. Sie stieg durch das Fenster und ging auf eine kleine Tür
     am hinteren Ende des Wintergartens zu. Ich folgte ihr.
    Plötzlich standen wir
     auf einem hell erleuchteten Korridor, dessen Wände von
     Zettelkatalogen eingenommen wurden. Links drängte sich eine
     Menschentraube, und ich hörte Gemurmel und Gläserklirren, und
     einen Moment lang

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