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Die silberne Burg: Historischer Roman (German Edition)

Die silberne Burg: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die silberne Burg: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Weigand
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Unthertanen derarten von Dir und Deinsgleichen behelliget werden.
Sey klug und laß ab von dißem Fordern.
Friedrich etc. etc.
Lauda, am Sonntag nach undec. virg. anno 17
    Revers des Elkan Liebmann an
Friedrich von Riedern vom 1. November 1417
Vergebungk und Gottes Gruß zuvorn, Edler Herr Friedrich. Mit dißem Brieff schick ich Euch ein Schreyben des Lantrichters zu Francken, des Inhalts daß Ihr Eurer Verpflichtungk nachzukomen habt. Anhangend außer deme auch ein Brieff des hochwirdigsten und allerehrnhaftesten Herrn Johann II. Fürst Bischoff zu Maintz, der auch mit mir gut bekannt ist, dieweiln ich für ihn seitt Jar und Tagk den Zoll eintreib. Deß Inhalts, daß er nit Lehnsleutt schützen und schirmen mag, die ihrn Besitz mit Schulden zugrund richtten. Wofern Ihr Eurer Verpflichtungk an meine Wenigkeyt nachkommen möchtet, lasset er Euch gnedig das Ampt zu Lauden weiters inne haben.
Den Namen deßen, der das Guth Riedern haben möcht, ist Ritter Ezzo von Riedern. Er gibt an, ein naher Verwandter von Euch zu seyn. Dann plieb die Sach wohl in der Familie.
Gottes Hülff und guther Rath allzeyt und der demüthige Gruß des
Elkan Libmann
Geschriben am Tagk Allerheyligen im Jahr 17
    Nachricht des Friedrich von Riedern an
Elkan Liebmann
Niemalß werd ich dem Satansbanckert meins Bruders Riedern laßen. Eher gehet die Sonn im Weßten auff. Auch andern will und mag ich nit mein gentzlich Hab und Guth verkauffen. Wenn Ihr Riedern haben wöllt, Jude, dann holt es Euch!
Wie vil zahlet Ihr dem Fürst Bischoff, Jud, dafür, daß er zusiehet, wie man mich zugrunde richttet? Bedencket, wie es Halßabschneidern wie Euch und Eurem Geschmeiß schon offt genug ergangen ist und höret auf mit Euerm Ansinnen!
Friedrich etc. etc.
    Schreiben des Elkan Liebmann an Seine Eminenz
Fürstbischof Johann II . von Mainz
vom 6. November 1417
Friede sey mit Euch, hochwirdigster und seligster Herr, und unterthenigster Gruß von Eurem geringen Diener Elckan Liepman von Milttenberg. Dieweiln Herr Friedrich von Riedern nit gewillt ist, seinem Brudersohn oder überhaupt jemands den Besitz zu verkauffen, wie Ihr es gut geheißen hettet, wöllen wir Euch etwas anders vorbringen: Item Ihr mögt es mir freuntlich nachsehen, aber ich selber bin nun ein allter Mann und bins leyd, zu rechten. Dartzu hab ich Furcht und Bedencken, mir und auch der gantzen Gemeinde zu Milthenberg den Herrn Friederich zum Todtfeind zu machen. Mit der Sach möcht ich gern nit mehr zu thun haben. Alßo wär das Folgende ein guther Weg: Jemands auß der Gemeynde Würtzpurg erkaufffet von mir alle Schuldtschein des Fridrich von Riedern und fordert das Pfandt ein. Nachhero überantworttet er dieses in eim Vertrag untter Zeugen an Ritter Ezzo von Riedern erblich. Der Ritter hat sein Zustimmungk zu allem bereits geben. Wofern Eure Hochwirdigkeyt diß ebenfallß gut heyßen, könnt biß Weynacht alles gethan sein. Lasset Eure weyse Entscheidungk bald wißen Euren unwirdigen, getreuen Kammer Knecht
Elkan Liebmann
Geschriben zu Miltenbergk den Sambstag nach Omnium Sanctorum anno 1417
    Schreiben des Elkan Liebmann an
Friedrich von Riedern vom 19. November 1417
Friede und Gesundheyt zuvorn, wohlweiser und edeler Herr Friedrich. Auß guthen Beweggründen hab ich beschloßen, Euer Hochgeborn nit weiters zu erzürnen. Ein altter Mann möcht gern in Frieden mit sich und der Weltt leben. Darumb hat es meyn Hertz erfreut, ein Käuffer für Eure sämtlichen Schuldtbrive gefunden zu haben, der mich von diser Last befreiet hat und Euch noch eine kleine Zeitt lässet. Ihr seid nunmehro verpflichthet einer reichen Wittwe, die ihr ererbthes Geldt gut anzulegen gewünschet hat. Ihr Name ist Sara bat Levi, Judenertztin zu Würtzburg. In ihrem Namen soll ich itzo als Mittler Euch bestellen, daß sie gedencket, das Pfandt Riedern auß Rücksicht auf Euch erst im Märtz des nechsten Jahrs entweder auslösen zu laßen oder aber einzuziehen. Unser hochseliger und weyser Herr der Fürßtbischof hat bereyts zu allem sein genedigste Zustimmungk ertheilt.
Sofern Ihr nun alßo in der Vierteljahrs Frist das Geld aufpringen könnt, so lang wie ich selber hett nit wartten können, möget Ihr Euern Besitz behaltten. Sofern nit, würd ein Befehl des ernfeßten Herr Lantrichters Euch recht zeittig zugestellt. Mit Eurer Erlaupniß will ich dem genedigen Herrn Fürst Bischoff Euer willige Zustimmungk zu allem gern mitteylen.
Der König der Weltt segne und beschütz Euch und die Euren, das wünschet
Elkan

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