Die Sonnwendherrin
schrecklichen Geständnis.
Ich wartete. Diese einfache Information wirkte Wunder, wenn es darum ging, den Instinkten eines Mannes freien Lauf zu lassen. Ich zählte im Kopf bis fünf, und dann spürte ich seine Berührung. Seine Finger strichen zart die Außenseite meines Beines entlang – von der Hüfte bis zur Fessel.
Diesmal war mein schweres Atmen nicht vorgetäuscht. Mit verträumten Augen blickte ich ihn an.
Seine Hand kehrte zurück und drückte diesmal fester auf meine Haut. Derweil hielt diesmal er meinen Blick gefangen und wartete auf ein Zeichen, dass er innehalten solle. Ich neigte den Kopf zur Seite, so dass mein loses Haar schwer über meine Schulter glitt und meinen Arm und meine Seite liebkoste. Ich wollte in seiner Berührung versinken. Doch er war sich noch nicht sicher, ob er fortfahren durfte.
»Ich fühle mich so
...
glücklich«, flüsterte ich, schloss ganz kurz die Augen und öffnete sie wieder, um ihn zu ermutigen. Er rückte näher und strich mit seinen Händen leicht über meine Arme, von den Fingerspitzen bis zu den Schultern, in die weiten Ärmel meines geborgten Hemdes hinein. Er hielt mich von innen her an den Armen fest und zog mich näher zu sich heran. Mein Kopf neigte sich nach hinten und gab die zarte Haut meiner Kehle seinen Lippen preis. Seine |66| heiße Zunge strich vorn an meinem Hals entlang bis zu dem Punkt, wo die Schlüsselbeine zusammenkommen.
Mein schweres Atmen wandelte sich zu einem Stöhnen. Ich wollte ihm entgegenkommen, doch er hielt mich auf eine Weise fest, dass ich die Arme nicht zu bewegen vermochte, nichts tun konnte, als mich seinen Liebkosungen hinzugeben, die immer heftiger wurden. Seine Lippen glitten tiefer in die Öffnung des Hemdes hinein, hinab zu meinen Brüsten und dann wieder hoch bis zu meinem Gesicht. Seine Hände an meinen Schultern verschoben mein Gewicht in seinen Armen so, dass mein Gesicht auf eine Höhe mit dem seinen kam. Und dann zog er mich zu sich heran. Sein Atem war heiß auf meinen Lippen, sein Mund kam immer näher, bis er meinen bedeckte, und seine Zunge drang in mich ein wie die eines durstigen Reisenden in einen Becher Wasser.
Mein Stöhnen verstummte, als er von mir trank wie ein Verdurstender. Seine Hände drangen unter das Hemd und kosten mich mit einer Leidenschaft, die grob gewesen wäre, hätte sie nicht dem Feuer entsprochen, das in mir tobte. Ich wusste nichts von diesem Mann. Er war mir egal. Seine Berührung, hier und jetzt, war alles, was ich mir wünschte.
Bis ich mehr benötigte.
Nach einer Weile lehnte er sich zurück und sah mich an, als sehe er mich zum ersten Mal. »Götter!«, flüsterte er. »Ich weiß nicht, was mich überkam! Ich
..
.
«
Ich bewegte mich in seinen Armen, erwachte gerade weit genug aus meinem Rausch, um mich auf sein Gesicht zu konzentrieren. »Lass uns die Kleider ausziehen«, flüsterte ich. »Ich will dich spüren. Ganz und gar! Ohne dass irgendetwas zwischen uns ist.«
Er starrte mich an, als verstehe er meine Worte nicht. Dann entledigte er sich schneller seiner Kleidung, als ich aus dem losen Hemd kam.
|67| Er sah wirklich gut aus. Sein unbehaarter Körper war eine Skulptur aus Muskeln, schlank und stark wie bei einem Krieger. Ich sah an ihm hinab und errötete, riss meinen Blick los und schaute ihm wieder in die Augen. Ich war zwar keine Jungfrau mehr, aber es war noch nicht an der Zeit, ihm meine Erfahrenheit zu zeigen.
»Du bist so schön, Dascha«, flüsterte er. »Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe!«
Er nahm mich in seine Arme und legte mich auf das Bett. Dann ließ er sich neben mir nieder und strich mit seinen Fingerspitzen sanft über meinen Körper.
Ich schloss die Augen und ließ mich treiben. Es war Glückseligkeit. Es war alles, was ich mir wünschen konnte. Es war das Beste, was ich je gefühlt hatte, und ich gab mich diesem Gefühl voll und ganz hin.
Er kannte den Körper einer Frau ganz genau. Seine Berührungen trieben mich fast bis zum Höhepunkt, dann hielt er inne und trieb mich anschließend wieder an den Rand der Ekstase. Er wusste genau, wann er sanft sein musste und wann hart, wie weit er gehen konnte, bis er einhalten musste, um dann wieder fortzufahren. Ich war mir meines Stöhnens nur verschwommen bewusst. Alles andere trat in den Hintergrund, um diesen Berührungen, dem wichtigsten, dem einzig wichtigen Gefühl auf der ganzen Welt Raum zu geben. Nichts als das Hier und Jetzt spielte mehr eine Rolle.
Seine drängenden Finger
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