Die Sphaeren
hatte, durch die Jungen jenes Titanen, die ihre Zähne in das bereits gequälte Land gebohrt hatten. Und anschließend waren noch etwas kleinere Ungeheuer gekommen, um Bissen von den Bissen zu nehmen, woraufhin ein vollkommen zerrissenes Land zurückblieb, vom Wasser verschlungen.
Und in diesem seltsam strukturierten Chaos, das in einem weiten Bogen eine Terrasse nach der anderen bildete, war eine Stadt zum Vorschein gekommen, die jenseits all dessen lag, was Oramen jemals zu Gesicht gekommen war. Eine Stadt mit unglaublichen Ausmaßen, aus gläsernen schwarzen Türmen, knochenweißen Spitzen, verdrehten obsidiandunklen Klingen, mit ausgefallenen Wölbungen, bizarren Mustern ohne erkennbaren Zweck und atemberaubenden offenen Bereichen, die zu Schluchten, Schichten und Reihen aus glänzenden und glitzernden Gebäuden führten, eins nach dem anderen, bis zur vertikalen Felswand auf der anderen Seite der Schlucht, zehn Kilometer entfernt.
Eis schimmerte auf dem weiten Platz, und die Bereiche darunter erstreckten sich hinter Gardinen aus den in Kälte erstarrten Fluten.
»Jetzt lassen sich alle Orte erreichen«, sagte Droffo.
Oramen sah dorthin, wo die Aufzüge und Kräne bereits ganze Plattformen mit Menschen, Tieren und Material in die Tiefe hinabließen. Andere brachten die Männer zurück, die ihre Schicht beendet hatten. »Ja, das stimmt«, sagte er. Sein Blick glitt zu Vollird und Baerth, die am Geländer lehnten und in die Schlucht starrten. Selbst sie schienen beeindruckt zu sein. Vollird hustete, scharf und abrupt, sammelte Schleim im Mund und spuckte ihn in die Schlucht.
»Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Vollird?«, rief Oramen.
»Es ging mir nie besser, Sir«, erwiderte der Ritter, räusperte sich und spuckte erneut.
»Meine Güte, es ist schwer, die beiden zu mögen«, brummte Droffo.
»Dem Mann geht es nicht gut«, erwiderte Oramen tolerant.
Droffo schniefte. »Trotzdem.«
Die Kälte wirkte sich auf alle aus. Die Feldlazarette waren voller Leute, die es besonders schwer getroffen hatte, und der breite Streifen Ödland am Rand der Siedlung – es hieß von ihm, dass er der längste Friedhof dieser Welt war, was vermutlich auch stimmte – füllte sich mit jenen, die dem Frost erlagen.
»Jetzt können die Leute bis zum Zentrum vorstoßen«, sagte Oramen und sah über die Stadt. »Nichts hindert sie mehr daran.«
»Und dem Zentrum scheint ihr besonderes Interesse zu gelten«, meinte Droffo.
Oramen nickte. »Was auch immer sich dort befindet.«
Die letzte Besprechung der Gelehrten und Fachleute war faszinierend gewesen. Oramen hatte sie nie so aufgeregt erlebt, wobei es natürlich zu berücksichtigen galt, dass er noch nicht lange beim Hyeng-zhar war. Er hatte Poatas gefragt, der an diesem Ort viele Jahre verbracht hatte. Natürlich waren sie aufgeregt, lautete seine Antwort. Was der junge Prinz denn erwartete? Sie näherten sich dem Zentrum der Namenlosen Stadt; wie konnte man unter solchen Umständen nicht aufgeregt sein? Dies war ihr Ziel, der Höhepunkt ihres Lebens.
In der Mitte der gewaltigen, uralten Metropole, tief unter dem Platz, hatte man Gebäude von einer Art gefunden, die es sonst nirgends gab. Es wurden alle Anstrengungen unternommen, das dunkle, gefrorene Herz zu erforschen, und diesmal stand genug Zeit zur Verfügung. Außerdem konnten sie einigermaßen sicher sein, dass der Boden unter ihren Füßen fest blieb. Mindestens weitere vierzig Tage würde der Wasserfall in Reglosigkeit verharren. Die Umstände waren vielversprechend und boten eine Chance, die es unbedingt zu nutzen galt. Unterdessen trafen mit jedem Zug weitere eifrige Arbeiter ein, die tyl Loesps Ruf gefolgt waren. Es würde nie eine bessere Zeit geben: Dies war tatsächlich der Höhepunkt in der ganzen Ausgrabungsgeschichte der Namenlosen Stadt und des Katarakts. Er verdiente den Einsatz aller Kräfte und Ressourcen.
Poatas hatte sein Hauptquartier in die Schlucht verlegt, sich selbst und einen Teil seines Mitarbeiterstabs in einem Gebäude untergebracht, das sich tief unter dem Platz und in der Nähe einiger Artefakte befand, die wegen ihre Größe
und Lage besonders interessant waren. Oramen hatte den recht deutlichen Eindruck gewonnen, dass seine Präsenz im Mittelpunkt all dieser Aktivitäten nicht nötig war und vielleicht sogar hinderlich gewesen wäre: Immerhin erforderte seine Anwesenheit den Einsatz zusätzlicher Wächter, um seinen Schutz zu gewährleisten, und es gab immer Leute, die ihre Tätigkeit
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