Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
Vom Netzwerk:
Räumlichkeiten aus.
    »Hier hätte ich als stinkeinfacher Einbrecher einen Abstecher ins Wohnzimmer gemacht und dort nach elektronischen Geräten und Wertgegenständen gesucht.«
    »Okay, weiter.«
    Das Arbeitszimmer lag nicht direkt auf dem Weg, man musste sich an der Treppe vorbei in einen Nebenflur begeben, um dorthin zu gelangen.
    Karin sah sein Zögern und blickte sich um. »Der Täter kannte sich aus, der wusste, wo er hinwollte.«
    »Genau. Als stinknormaler Einbrecher würde ich erst einmal hier im Wohnbereich alles auf den Kopf stellen. Da liegen aber die Überreste aus dem Medienschrank verkohlt am Boden, darauf hatte er es nicht abgesehen.«
    Burmeester betrat das Arbeitszimmer. »Ich schaue mich um. Ich merke, dass ich nicht finden kann, was ich suche. Dann fällt mir ein, dass mich die Fortmanns hören könnten, mich entdecken, dann würde ich ohne meine Beute abhauen müssen.«
    »Was machst du als Nächstes?«
    »Ich nehme einen dieser Stühle und gehe nach oben.«
    »Dann mach das.«
    Burmeester griff sich einen imaginären Stuhl und ging die Treppe hoch. Karin folgte ihm. Auf dem Absatz blieb er unschlüssig stehen.
    »Was ist los?«
    »Ich weiß doch nicht, wo das Schlafzimmer ist.«
    »Die Türen von Bad und Kinderzimmer sind nicht in den Zargen verbrannt, die müssen offen gestanden haben.«
    »Also bleibt mir hier die einzige geschlossene Tür. Gut. Ich klemme den Stuhl vorsichtig unter die Klinke. Dann schleiche ich zurück nach unten.«
    »Es gibt noch eine andere Erklärung.«
    »Und die wäre?«
    »Er wusste genau, wo sich das Schlafzimmer befand.«
    Burmeester betrat erneut das Arbeitszimmer. »Ich bin also schon hier gewesen. Nicht geschäftlich, eher privat, wenn ich das Schlafzimmer kenne.«
    Karin nickte und schaute sich die gebogenen, verkohlten Gestelle aus Stahl an, die einmal Möbel gewesen waren. »Mensch, das muss eine kalte Atmosphäre gewesen sein, dagegen sind unsere Diensträume richtig wohnlich.«
    Fast gleichzeitig schauten sie auf die Überreste eines stattlichen Schreibtisches, beide gingen darauf zu, denn etwas irritierte die Blicke der Fachleute für Mord und Totschlag. Burmeester ging in die Hocke.
    »Siehst du das hier? Diese vom Brand verschonte, fast quadratische Fläche.«
    Karin beugte sich vor und schaute in einen Container, dessen Tür nicht mehr vorhanden war. Im Inneren tat sich Asche auf schwarzem Grund auf. Einzig die von Burmeester beschriebene Fläche stach jungfräulich aus dem verkohlten Loch hervor.
    »Da gab es einen Einsatz, vermutlich brandgeschützt.«
    »Kann eine Art Kleinsafe gewesen sein.«
    »Genau, der hatte seine Wertsachen in einem Safe im Schreibtisch.«
    »Gestern wäre uns eine helle Fläche aufgefallen«, überlegte Karin. »Was sagt uns das?«
    Burmeester richtete sich auf und blickte auf den Boden. »Nichts Definierbares zu sehen. Die feuchten Stellen stammen von Löschwasser und reingewehtem Schnee. Mir sagt es, dass dieser Kleinsafe erst nach dem Brand hier rausgeholt wurde, sonst wäre die Fläche auch geschwärzt.«
    »Genau, es ist jemand hier gewesen, nachdem wir weg waren. Burmeester, sei noch einmal der Einbrecher in der Nacht. Was passiert hier, was lässt dich unverrichteter Dinge wieder gehen?«
    Burmeester drehte sich im Kreis. »Ich finde es nicht. Ich kann es nicht entdecken. Mich packt eine Wut, ich bin stinksauer. Wenn ich es nicht finde, dann soll er es auch nicht haben. Ich werde dieses Haus anzünden.«
    Karin stoppte ihn. »Was hast du gesagt?«
    »Na, ich werde die Bude abfackeln.«
    »Nein, davor.«
    »Wenn ich es nicht finde, dann soll er es auch nicht besitzen oder so.«
    »Genau. Das würde heißen, die Brandstiftung wäre nicht vorsätzlich, sondern aus dem Affekt heraus geschehen, und ein Motiv baut sich gerade auf: Rache. Wenn ich es nicht finde, dann darf er es auch nicht haben. Burmeester, das ist ein Fall mit Geschichte, glaub mir, das war keine einfache Brandstiftung, und schon gar nicht ein psychopathischer Brandstifter, der sich selber zum Helden machen will. Die nehmen sich Scheunen vor, vielleicht Ställe, oder gehen in Gewerbegebiete. Das hier ist etwas ganz Persönliches.«
    »Trotzdem kann es Vorsatz oder Affekt sein.«
    Ratlos standen beide in der Ruine.
    »Wir müssen schnellstens das Umfeld der Fortmanns verstehen, um zu begreifen, was hier geschehen ist.«
    »Und wir müssen tief in den Westen …«
    »Was?«
    »… wo die Sonne verstaubt. Bochum, ich komm aus dir.« Burmeester gab den

Weitere Kostenlose Bücher