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Die Spur der Hebamme

Titel: Die Spur der Hebamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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willst du ja schon für den Fall, dass ich mit Randolf aneinandergerate. Was sich nun wohl nicht mehr vermeiden lässt.
    Otto winkte Christian und Randolf näher zu sich heran, deren Haare und Umhänge immer noch vom Regen tropften.
    »Das Letzte, was mir jetzt fehlt, ist eine Bande Wegelagerer, die sich das Silber schnappt, das in Christiansdorf für mich aus der Erde geholt wird. Ihr werdet umgehend die Ausbeute des Wintershierher bringen, bevor die Diebe wieder auftauchen. Und die Burg muss fertig werden. Randolf, Ihr zieht unverzüglich dort ein und sorgt dafür, dass die Bauarbeiten in höchstem Tempo vorangetrieben werden. Es kümmert mich nicht, ob der Bergfried oder Euer Haus schon fertig sind. Von mir aus könnt Ihr auf der nackten Erde kampieren. Und noch etwas: Jeder freie Mann im Dorf wird von nun an einen Tag pro Woche am Bau eines Walles um die Burg mitwirken. Ausgenommen die Bergleute, die sollen nach Silber schürfen.«
    Der Markgraf hob die Hand, um jeden Einwand zu ersticken. »Es ist in ihrem eigenen Interesse, wenn das Dorf gegen Überfälle geschützt ist. Habt Ihr etwas einzuwenden, Christian? In diesem Fall würde ich für mein Heer aus Eurem Dorf hundert Mann unter Waffen erwarten.«
    Hundert Mann! Das sind mehr, als schon alt genug oder noch nicht zu alt waren, um eine Waffe zu führen, dachte Christian entsetzt. Und wie viele konnten tatsächlich mit einer Waffe umgehen? Wie viele hatten eine Chance, im Krieg zu überleben?
    »Ich stelle Euch ein Dutzend Männer als zusätzlichen Schutz für den Silbertransport und das Dorf. Ihr brecht morgen mit ihnen auf. In drei Tagen erwarte ich euch mit der Ausbeute zurück«, befahl Otto. »Randolf wird inzwischen seine Angelegenheiten regeln und bis nächste Woche in Euer Dorf ziehen. Und nun geht und trocknet endlich Eure Sachen, ehe Ihr mir die ganze Halle unter Wasser setzt!«
     
    Da Markgraf Dietrich seinem Sohn bedeutet hatte, bei ihm zu bleiben, begab sich Christian allein auf die Suche nach seiner Frau und seiner Tochter. Doch er musste nicht lange suchen, Marthe erwartete ihn bereits vor der Halle. Sie wirkte blass, war noch schmaler als sonst, aber er konnte ihr die Freude über sein Kommen ansehen. Unter den Blicken der vielen Höflinge begrüßtensie sich förmlich, dann zog Christian seine Frau an sich und legte einen Arm um sie.
    »Ich hoffe, Ihr seid wohlauf, mein Gemahl«, sagte Marthe mit flacher Stimme, bemüht, vor den Umstehenden höfisches Benehmen zu zeigen, um nicht aufzufallen. Die steifen Zeremonien am Hof waren ihr zu fremd; viel lieber hätte sie den so lange Erwarteten gleich hier umarmt. Beinahe ein Vierteljahr war sie auf dem Burgberg mit Clara allein gewesen und vor Sehnsucht fast vergangen. Die verstohlene Bewegung seiner Hand, die er fest an ihre Seite presste, sagte ihr, dass es ihm nicht anders ging.
    »Wir müssen Euch trockene Kleidung besorgen, mein Gemahl«, heuchelte sie einen Grund, ihn von den anderen wegzuziehen, an einen Platz, wo sie allein sein konnten.
    Während sie erzählte, dass Clara gerade zusammen mit Hedwigs Tochter Sophia und einigen anderen Kindern unter der Aufsicht mehrerer Kinderfrauen spielte, führte sie ihn zu der Kammer, die ihr und ihrem Mann für die Nacht bereitgestellt worden war.
    Kaum hatte sie die Tür geschlossen, fielen sie sich in die Arme und küssten sich stürmisch. Christian hob sie hoch, setzte sie auf eine Truhe, schob ihre Kleider nach oben und nahm sie voll gieriger Hast gleich im Stehen. Zum Teufel mit Ottos Befehlen, jetzt wollte er nichts anderes als seine lang entbehrte Frau. Und sie wollte ihn. Mit den Beinen umklammerte sie seine Hüften und reckte sich ihm entgegen, als könnte er nicht tief genug in sie eindringen.
    Als sie sich endlich voneinander gelöst hatten, reichte sie ihm trockene Sachen, die in der Truhe bereitlagen, die ihnen eben noch zu ganz anderen Zwecken gedient hatte.
    Während er sich umzog, erzählten sie sich gegenseitig von den neuesten Streichen ihrer Kinder. Erleichtert spürte Christian,dass Claras Anwesenheit ihrer Mutter über die Einsamkeit und den Verlust ihres Ungeborenen hinweggeholfen, einen Teil der Düsternis von ihr genommen hatte.
    Marthe wollte ihren Blick gar nicht von Christians Körper lassen. Doch als sie sah, dass er sein Schwert gürtete, wurde ihr Herz schwer.
    »Wohin musst du denn schon wieder?«
    »Deinen künftigen Beichtvater suchen und ihn fragen, ob er bereit ist, in vier Tagen in unser Dorf zu kommen.«
    Durch

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