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Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Baines
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Kartei ist nichts Derartiges vermerkt gewesen. Ich
kann nachvollziehen, dass Sie Vergeltung für diese sinnlosen Morde wollen.
Keiner würde in Ihrer Lage anders reagieren. Sie haben gesehen, was mit den
D'Abots geschehen ist, und niemand kann Sie von der Tatsache abbringen, dass
sie einen grausamen Tod erlitten haben. Aber wenn Sie nach einem
psychopathischen Serienkiller suchen, muss ich Sie enttäuschen. Es gibt keine
Fälle, die auch nur im Ansatz mit diesem hier vergleichbar wären. So Leid es
mir auch tut, Miss Petersen, aber was Ihren Arbeitgebern zugestoßen ist, ist
ein schrecklicher Unfall und kein Mord.« Und wieder wollte sie etwas einwenden,
doch kam ihr Patrick zuvor, dem man mittlerweile ebenfalls eine Spur jener
Verärgerung ansah, die sich auch auf den Gesichtern der beiden Polizisten
spiegelte.
    »Laura, hör auf. Es macht keinen Sinn. Du wirst keinen Mörder finden, wo
es keinen gibt.« Für diese dreiste Lüge warf sie ihm einen wütenden Blick zu,
nahm sich dann aber wieder zusammen und schaffte es sogar, eine etwas
zerknirschte Miene zur Schau zu stellen. Auch wenn insgeheim alles in ihr
kochte. Nicht zuletzt, weil
    auch Patrick die Unfähigkeit des Detectives auch noch unterstützte.
    »Sie müssen meine Reaktion entschuldigen, Detective Fo-ley«, meinte sie
schließlich kleinlaut. »Ich habe noch immer die Büder der Nacht vor Augen, und
es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass es keinen Schuldigen dafür geben
soll.«
    Ihre Worte waren die richtigen. Sofort erweichte sich sein Blick wieder,
und er nickte verständnisvoll. »Es ist leichter, wenn man jemanden dafür
verantwortlich machen kann.«
    Sie lächelte reuig und spürte, wie der Druck um ihre Hand wieder
nachließ. Auch Patrick schien sich wieder zu entspannen.
    »Aber glauben Sie mir, irgendwann werden Sie damit umgehen können, und
wie mir scheint, sind Sie damit auch nicht allein.« Sein Blick ging zu Patrick,
der bestätigend nickte.
    »Ich werde sie damit nicht allein lassen, Detective.« Ganz bestimmt
nicht, schoss es ihr säuerlich durch den Kopf, als die Polizisten auf die
Beine kamen.
    »Und sollte sich jemals etwas an der Sachlage dieses Falles ändern,
werden Sie unter Garantie neben der Familie die Erste sein, die davon erfährt.
Sollten sich tatsächlich eines Tages andere Zusammenhänge ergeben, neue Spuren
auftauchen ... Miss Petersen, wenn dies tatsächlich ein Mord gewesen sein soll,
kann ich dazu nur sagen: Die Mühlen der Justiz mahlen langsam, dafür aber
unaufhörlich. Es geschähe nicht zum ersten Mal, dass ein Mord nach Jahrzehnten
doch noch aufgeklärt werden würde.«
    Es war weniger denn ein schwacher Trost. Laura erkannte die Worte als
das, was sie waren: die Besänftigung einer verzweifelten Frau. Diese Akte würde
nie wieder geöffnet werden. Für die Polizei gab es in diesem Fall nichts mehr
zu tun, außer alles abzuheften und zum nächsten Fall überzugehen.
    »Ich danke Ihnen, Detective«, presste sie hervor und hielt ihm die Hand
hin, als Patrick die Haustür aufzog. Noch immer glaubte sie, aufgrund der
ohnmächtigen Wut über die Unfähigkeit der Polizei und Patricks Verhalten,
welches das Ganze nur noch bekräftigt hatte, platzen zu müssen. Und kaum dass
die Haustür hinter den beiden ins Schloss gefallen war, wirbelte sie auf dem Absatz
zu Patrick herum.
    »Was zum Teufel sollte das?«, fuhr sie ihn an und sah, wie er fragend
eine Braue hob. Im Gegensatz zu ihr schien er nicht verärgert ob der Mitteilung
der Polizisten.
    »Was sollte was, meine Liebe?«, fragte er auch nur gelassen zurück, und
sie schnaubte.
    »Warum hast du den beiden auch noch in die Hände gespielt? Warum hast du
so getan, als wäre ich deine Freundin?«
    Er lächelte nachsichtig, was Lauras Wut nur noch weiter anstachelte. »Es
war das, was sie erwarteten. Niemand nimmt eine Frau bei sich auf, die er kaum
kennt, wenn er sich davon nicht etwas verspricht. Also habe ich das getan, was
die beiden sehen wollten.«
    Laura ballte die Hände zu Fäusten und musste sich zwingen, tief Luft zu
holen, damit sie ihn nicht schlicht anschrie. Das würde bei ihm vermutlich zu
keinem Ergebnis führen. »Dann merk dir eins«, zischte sie, »ich tanze nicht
nach deiner Pfeife. Ich bin nicht dein Betthäschen, und ich bin auch niemand,
dem du vorschreiben kannst, was er als Nächstes tun soll. Und ich werde auch
keins von beidem jemals sein.« Damit wollte sie sich eigentlich umdrehen und
den Rückzug antreten, doch Patricks Worte ließen sie

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