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Die Spur des Drachen

Titel: Die Spur des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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mit einem Gummiwischer geschäftig die Fenster bearbeitete, zögerte er jedoch.
    »Ich muss mal ins Bad«, meinte er, als er wieder ins Wohnzimmer kam.
    Der Chef der Wachen blickte amüsiert drein und zwinkerte seinen Kollegen zu. »Nur zu.«
    Ranieri betrat das Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Er spritzte sich Wasser ins Gesicht und ließ peinlich berührt das Wasser laufen, als er sich auf die Toilette setzte. Er wünschte, er hätte sich etwas zu lesen mitgenommen.
    Es wäre schön, sich über etwas Unwichtiges Gedanken machen zu können, dachte er und freute sich auf den nächsten Tag. Er wusch sich sorgfältig die Hände, bevor er die Tür öffnete und in den Wohnzimmerteil der Suite zurückging.
    Ein ihm unbekannter Mann saß auf einem Stuhl, der so gedreht war, dass er zum Badezimmer blickte, die Beine übereinander geschlagen; die Füße steckten in einem Paar Arbeiterstiefel. Ranieri vermutete, dass der Mann der nächsten Sicherheitstruppe angehörte.
    Bis er die vier ihm zugeteilten Männer auf dem Plüschteppich liegen sah.
    Tot.
    Ranieri wich bis an die Wand zurück.
    Der Fremde streckte behaglich Arme und Beine, wobei er zwei halbautomatische Pistolen sehen ließ, die in Halftern unter seiner Jacke steckten. Sein Gesicht sah aus wie gegerbtes Leder. Strähniges dunkles Haar lugte unter einem Cowboyhut hervor, dessen Krempe dunkel vor Schweiß war.
    Der Hut!
    Ranieri hatte ihn schon einmal gesehen, nur Minuten zuvor, im Schlafzimmer.
    Dieser Mann war der Fensterputzer.
    »Bin durchs Schlafzimmer reingekommen«, erklärte der Mann, als könne er Ranieris Gedanken lesen. »Hab mit so einem kleinen Laserding das Fensterglas zerschnitten und bin reingeklettert. Deine Babysitter haben nicht mal gesehen, was sie getroffen hat. Hätten im Schlafzimmer noch 'nen Mann postieren sollen.« Er zog die Beine an und beugte sich im Stuhl vor. »Du weißt, wieso ich hier bin?«
    Ranieri blieb stumm.
    »Die Typen, für die ich arbeite, können sich nicht leisten, dass du rumläufst und den Jungs hier in Antwerpen alles petzt. Das würde die Dinge für alle Beteiligten unangenehm machen. Also, lass es uns noch einmal versuchen. Du weißt, wieso ich hier bin?«
    Ranieri nickte ängstlich.
    »Viel besser. Du hast da was, das dir nicht gehört. Die Burschen, für die ich arbeite, wollen die Lieferung haben.«
    »Ich war in Ostjerusalem, wie geplant!«, erwiderte Ranieri gereizt. »Es ist niemand aufgetaucht!«
    »Ja, ein Haufen Scheiße, hab ich gehört. Aber das können wir jetzt alles hinter uns lassen, sobald du die Brille rausrückst.«
    »Ich … ich …«
    »Du … du … was?«
    »Ich habe sie nicht.«
    »Nein?«
    »Ein Detective der israelischen Polizei ist mir nach Ostjerusalem gefolgt. Sie ist im Café an mich herangetreten.«
    »Sie?«
    Ranieri nickte. »Eine Frau.«
    »Das sind die meisten Sies.«
    »Sie wusste von meiner Verabredung. Sie wusste alles.«
    »Nicht mein Problem.«
    »Ich denke mir das nicht aus! Das könnte ich gar nicht! Sie hat eine Waffe auf mich gerichtet. Ich habe die Brille auf den Tisch gelegt. Dann hat die Schießerei angefangen. Der Tisch ist umgekippt. Ich habe versucht, mir die Brille zu holen, konnte sie aber nicht finden. Wäre ich länger geblieben, wäre ich das Risiko eingegangen, geschnappt zu werden.«
    »Das war doch sowieso nur die Anzahlung.«
    »Stimmt.«
    »Die Typen, für die ich arbeite, sind mehr daran interessiert, wo der Rest zu finden ist.«
    Ranieri schluckte schwer. Das war ein Information, die er für die Beamten hatte aufheben wollen, die er am nächsten Tag treffen sollte, der Hebel, den er brauchte.
    »Ich warte«, sagte der Cowboy.
    Ranieri betrachtete die anwachsenden Blutlachen um die vier Männer herum, die der Cowboy umgebracht hatte. »Warum sollte ich Ihnen überhaupt etwas sagen? Sie töten mich ja sowieso.«
    Der Cowboy nickte. »Vielleicht.«
    Dann, mit einer blitzschnellen Bewegung aus dem Sitzen heraus, zog er seine Waffe und schoss Ranieri ins Knie. Das Bein des Kuriers gab unter ihm nach, und er brach zusammen. Geschockt starrte er auf das Blut, das durch das Loch in der Hose an seinem Bein hinunterlief.
    »Aber vielleicht auch nicht«, meinte der Cowboy.
    Ranieri fuchtelte verzweifelt mit den Händen, nicht fähig, den Blick von der noch immer rauchenden Pistole loszureißen, die der Cowboy lässig in der Hand hielt. »Bitte! Bitte! Ich rede!«
    »Dachte ich's mir doch.«
    Ranieri keuchte vor Schmerz, bemühte sich, wieder normal Luft

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