Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)
geboren waren. Er ließ das Bündnis mit Peregrin und den Verrat an Philmor wieder aufleben. Er sprach von Peredur, dem Jungen der in Pal´dor aufwuchs und von seinem Weg zurück in die Welt der Menschen.
Erst nachdem er das alles gesagt hatte, kam er auf Leron´das und seinen Plan zurück.
In einigen Augen sah er Furcht in anderen Widerwillen. Aber er sah auch Augen, die einen eigentümlichen Glanz erhielten und er spürte Tatendrang. Plötzlich wusste er, dass die jungen Leute zu seiner Zeit auch so gewesen waren. Sie wollten Leben, etwas erleben und sie wollten ernstgenommen werden. Ihr Leben lag noch vor ihnen und er hatte ihnen eine Tür gezeigt, durch die sie treten konnten, um die Welt zu verändern. Eine Welt, die sich immer düsterer und bedrohlicher, um die wenigen Orte, die den Elben geblieben waren, zusammenzog.
„Wirst du mit uns gehen?“, fragte jemand.
Alrand´do wollte nicken. Ja, er wollte mit ihnen gehen. Er wollte versuchen die Dunkelheit aus der Welt zu vertreiben, er wollte für die Freiheit der Elben kämpfen. Und wenn er sich dafür mit den Menschen verbünden musste, dann wollte er es tun. Aber dann fiel ihm Rond´taro ein. Sein einsamer, trauriger Vater brauchte ihn.
„Die Menschen reisen langsam. Der Mann, der unser Verbündeter werden soll, hat den Spada´riu, den Säbelfluss noch nicht erreicht. Aber wenn die Boten des Königs unterwegs sind, wird er wissen, dass wir ihn finden. Meine Schwester und ich müssen erst unseren Vater nach Pal´dor bringen. Nur wenn er dort ist, besteht Hoffnung, dass Ala´na nach Hause findet.“ Er tauschte einen Blick mit Rina´la. „Aber ich werde wieder kommen. Ich werde mit euch gehen.“
Rina´la lächelte wissend und er sah schnell weg.
Als sie zurück zu Rond´taro gingen, stupste sie ihn neckend in die Seite.
„Du warst überzeugend großer Bruder. Wärst du gleich da geblieben, hätten sich einige mehr für ein Bündnis mit den Menschen entschieden.“
„Ich will überhaupt kein Bündnis mit den Menschen“, brummte Alrand´do. „Ich traue den Menschen nicht. Sie werden uns verraten. Wenn nicht sofort, dann in wenigen Jahren. Wir bauen auf Sand. Auf Treibsand! Leron´das hat diesen Menschenkönig noch nicht einmal gesehen. Ein Nachfahre Peredurs – was kann das schon sein? Bestenfalls ein flatterhafter Menschenspross wie sein Ururgroßvater.“
„Stimmt, du hast natürlich Recht. Peredur war wirklich flatterhaft. Wer stirbt schon mit nur zweiundachtzig Jahren? Wirklich sehr flatterhaft.“ Sie knuffte ihn noch einmal in die Seite und er schob ihre Hand beleidigt weg.
„Das meine ich doch gar nicht. Er ist aus Pal´dor weggegangen. Hat auf die Unsterblichkeit verzichtet. Schau dir Sili´rana an. Sie leidet immer noch deswegen.“
„Ich weiß, dass auch du ihn gemocht hast.“ Rina´la grinste.
„Ach“, wehrte Alrand´do ab.
„Ich weiß es!“, sie lachte und lief davon. Er sprang ihr hinterher, und während sie kichernd durch die Straßen von Lac´ter liefen, hoffte Alrand´do, dass keiner ihr kindisches Verhalten beobachtete.
Rond´taro stand am Fenster und starrte in die Ferne. Rina´la ging zu ihm und legte ihre Hand auf seine Schulter, aber er sah sie nicht an.
„Wir werden nach Pal´dor reiten“, sagte Alrand´do.
Rond´taro reagierte nicht.
„Such deine Sachen zusammen Vater. Wir reiten gleich.“
Keine Reaktion.
„Vater?“ Rina´la strich sacht mit ihrer Hand über seinen Arm. „Ala´na braucht uns.“ Rond´taro drehte seinen Kopf nur ein kleines Stück zur Seite, als er ihren Namen hörte, aber er löste seinen Blick nicht aus der Ferne.
Hilflos sah Rina´la ihren Bruder an.
„Hörst du uns eigentlich noch zu, oder hast du dich schon ganz und gar von dieser Welt verabschiedet?“ Alrand´do kochte vor Wut. „Wir reiten nach Hause!“
Rina´la hielt Rond´taros Hand und streichelte mit der anderen seinen Arm, als wollte sie die barschen Worte ihres Bruders damit mildern.
Alrand´do wusste, dass sie ihm ins Gesicht springen würde, wenn er ihn noch einmal anschrie, deshalb beschloss er, anderweitig auf seinen Vater einzuwirken.
„ Ich werde dich auf ein Packpferd binden und dich so nach Pal´dor bringen, wenn du dich nicht sofort in Bewegung setzt. Meine Mutter braucht dich, denn während du dich hier selbst bemitleidest, treibt sie irgendwo mit dem Wasser. Wegen dir! “
„ Steigt, doch endlich in die Schiffe. Wartet nicht auf mich, ich werde nicht mit euch gehen. “
„Vater“, rief
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