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Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1

Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1

Titel: Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Ashton Smith
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Häusern befanden. Nachdem er das getan hatte, ging er daran, ohne Unterbrechung die Pforte von Rlim Shaikorths Turm zu beobachten, die von seinem Fenster aus deutlich sichtbar war.
    Unheimlich und frostig schimmerte der Berg in der Finsternis, denn das Eis strahlte stets ein Licht aus wie das gefrorener Sterne. Der Mond, der nicht mehr ganz voll war, ging früh über dem östlichen Meer auf. Doch Evagh, der an seinem Fenster bis Mitternacht Wache hielt, sah nichts und niemanden den großen Turm verlassen oder betreten. Um Mitternacht überfiel ihn plötzlich Müdigkeit, so als habe er mit Opium versetzten Wein getrunken, und er konnte seine Wacht nicht mehr fortsetzen, sondern schlief tief und fest den Rest der Nacht hindurch.
    Am folgenden Tag waren es nur noch vier Zauberer, die sich in der Eiskuppel versammelten und Rlim Shaikorth ihre Ehrerbietung erwiesen. Und Evagh sah, dass zwei weitere der Fremden, Männer von großem Körperumfang und kleinerer Gestalt als ihre Gefährten, fehlten.
    So verschwanden in den Nächten vor der Anbetungszeremonie Evaghs Begleiter einer nach dem anderen. Der letzte der Polarier war als Nächstes an der Reihe, und Evagh ging allein mit Ux Loddhan und Dooni zum Turm; dann gingen nur noch Evagh und Ux Loddhan.
    Und täglich wuchs Evaghs Entsetzen, denn er wusste, dass seine Stunde näher rückte, und er wollte sich von den hohen Wällen Yikilths ins Meer stürzen, um zu fliehen, hätte Ux Loddhan sein Vorhaben nicht erraten und ihn gewarnt, dass kein Mensch, der an die Kälte und den dünnen Äther gewöhnt worden sei, je wieder in der Wärme der Sonne und der Luft der Erde leben könne. Und Ux Loddhan schien sein Schicksal nicht zu kümmern, denn er sprach dem stetig wachsenden Leib des weißen Wurmes und dem Verschwinden der Zauberer eine esoterische Bedeutung zu.
    Und so geschah es, als der Mond abgenommen hatte und verschwunden war, dass Evagh voller Angst und Ekel zögerlichen Schrittes vor Rlim Shaikorth trat. Und als er mit gesenktem Haupt den Kuppelsaal betrat, sah er, dass er der einzige Verehrer war.
    Eine lähmende Furcht umfing ihn, als er seine Huldigung darbrachte, und er wagte es kaum, den Kopf zu heben und den Wurm zu betrachten. Doch bald, als er die üblichen Kniefälle machte, fiel ihm auf, dass die roten Tränen Rlim Shaikorths nicht länger auf die scharlachfarbenen Stalagmiten fielen, und auch das Geräusch, das der Wurm durch das immerwährende Öffnen und Schließen seines Mauls erzeugte, war verstummt. Und als Evagh sich schließlich getraute, nach oben zu blicken, sah er die scheußlich geschwollene Masse des Ungeheuers, das so dick war, dass es über den Rand des Podestes hing. Und er sah, dass das Maul und die Augenhöhlen Rlim Shaikorths geschlossen waren, als schliefe er, und er erinnerte sich an die Worte der Zauberer von Thulask, dass der Wurm bei jedem verschwindenden Mond für eine Weile schlief, was Evagh in seiner äußersten Furcht und Sorge kurzzeitig vergessen hatte.
    Nun war der Magier sehr verwirrt, denn die Riten, die er von seinen Gefährten gelernt hatte, konnten nur dann angemessen ausgeführt werden, wenn die Tränen Rlim Shaikorths fielen und sein Maul sich in gleichmäßigen Abständen öffnete und schloss und wieder öffnete. Und niemand hatte ihm beigebracht, welche Riten die richtigen waren, wenn der Wurm schlief. Und da er so voller Zweifel war, sagte er sanft: »Bist du wach, o Rlim Shaikorth?«
    Zur Antwort glaubte er eine Vielzahl von Stimmen zu hören, die undeutlich aus der fahlen und geschwollenen Masse vor ihm drangen. Der Klang dieser Stimmen war auf sonderbare Weise gedämpft, doch er erkannte unter ihnen die Sprache von Dooni und Ux Loddhan, und da war auch ein dichtes Murmeln fremdländischer Worte, die Evagh als die Sprache der fünf Polarier erkannte. Und darunter hörte er – oder glaubte zu hören – zahllose gedämpfte Töne, die weder menschliche noch tierische Laute waren, noch von den Dämonen der Erde stammten. Und diese Stimmen wurden lauter und klagten wie unzählige Gefangene in einem tiefen Verlies.
    Evagh lauschte in unbeschreiblichem Entsetzen, und bald wurde die Stimme Doonis über den anderen hörbar, und das mannigfache Klagen und Murmeln versiegte, als verstummte eine Menschenmenge, um ihrem Sprecher zuzuhören.
    Und Evagh hörte die Worte Doonis, der sagte: »Der Wurm schläft, doch wir, die der Wurm verschlungen hat, sind wach. Auf schreckliche Weise hat er uns getäuscht, denn er drang des Nachts

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