Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1

(Manuskript, JHL).
    7. CAS, Brief an DAW vom 7.8.1931 (Manuskript, MHS).
    8. CAS, Brief an AWD vom 5.9.1931 (Manuskript, SHSW).
    9. CAS, Brief an AWD vom 5.9.1941 ( SL 333).

Das Manuskript des Athammaus
    (The Testament of Athammaus)
    Smith stellte diese Erzählung, seine dritte Hyperborea-Geschichte, am 22. Februar 1931 fertig. Ihren Plot allerdings hatte er bereits im April 1930 entworfen. »Athammaus, der öffentlich bestallte Henker von Commoriom, enthauptet den Gesetzlosen Nicautal Zhaum und überwacht anschließend dessen Beisetzung. Am nächsten Tag taucht Nicautal Zhaum wieder in den Straßen von Commoriom auf, wird gefangen genommen, geköpft und begraben. Dies wiederholt sich siebenmal, bis alle Menschen aus Commoriom fliehen, da sie es als ein böses und übernatürliches Omen betrachten. Der entgeisterte Athammaus, von Nicautal Zhaum verhöhnt, folgt ihnen widerstrebend.« 1)
    Gegenüber Lovecraft verdeutlichte Smith: »Diesem Gesetzlosen (der von mütterlicher Seite mit Tsathoggua versippt war) gelang es jedes Mal, aus dem Grab zu strömen oder zu sickern. « Zum Schluss versicherte er: »Diese Erzählung müsste ein wahrhaft fetziger Kracher werden.« 2)
    Nachdem er die Story abgeschlossen hatte, schrieb Smith: »Ich glaube wirklich, dass er (oder es) mein bislang bestes Monster ist.« Zuvor hatte er gestanden: »Manchmal, wenn ich besonders bürgerlich gesinnt bin, stelle ich mir das Großreinemachen vor, das ein Wesen wie Knygathin Zhaum in einer modernen Stadt veranstalten könnte.« 3)
    Smith schrieb, es würde ihn wohl »sehr ärgern, falls Wright ›Athammaus‹ ablehnen sollte. Denn diese Geschichte ist so ungefähr das Beste, was ich auf dem Gebiet des außerweltlichen Horrors überhaupt zustande bringe.« 4) Am 21. März 1931 schrieb Wright an Smith: »Nur sehr ungern sende ich ›The Testament of Athammaus‹ zurück, handelt es sich doch um eine fantasievolle und gut erzählte Geschichte. Allerdings haben unsere Leser eine Abneigung gegen Kannibalen-Storys bewiesen.« Er fügte hinzu: »Wenn die Erzählung mir sechs Monate lang lebhaft in Erinnerung bleibt, wie es bei ›Satampra Zeiros‹ der Fall war, werde ich Sie vielleicht irgendwann ersuchen, sie mir noch einmal zuzusenden.« 5)
    Lovecraft gab folgende Einschätzung ab: »Wright ist … nun einmal der alte Farnsworth. Immer derselbe! Er wird binnen Kurzem noch einmal nach ›Athammaus‹ fragen. Wahrscheinlich kam es ihm gar nicht in den Sinn, dass der ›Kannibalismus‹ vorzeitlicher menschenfressender Monster die Gefühle völlig anders anspricht als die Art von realistischem Kannibalismus, die sich unter wirklichen Menschen in einem zeitgenössischen Umfeld ereignen könnte.« 6)
    Smith bemerkte gegenüber Derleth: »Wright scheint auch noch den letzten seiner schwachen Nerven verloren zu haben. Er hat meine beiden besten Horrorgeschichten zurückgehen lassen, mit der Ausrede, sie seien zu harter Tobak für seine Leser. Dennoch glaube ich, dass er ›The Testament of Athammaus‹ später doch noch annehmen wird – die Erzählung hat ihn offenbar mächtig beeindruckt. Doch ›Helman Carnby‹ gilt als völlig unannehmbar. Diese letztere Geschichte scheint wahrhaft ein Stein allgemeinen Anstoßes zu sein.« 7)
    ›Athammaus‹ blieb Wright allem Anschein nach tatsächlich sehr lebhaft im Gedächtnis, denn Smith trumpfte gegenüber Donald Wandrei auf: »Erwähnte ich bereits, dass Wright ›The Testament of Athammaus‹ Monate, nachdem er es ablehnte, doch noch angenommen hat?« 8) Smiths Erinnerung trog ihn womöglich ein wenig, denn er erwähnt die Ablehnung der Geschichte seitens Bates und ST gegenüber AWD im Mai 1931. 9)
    ›The Testament of Athammaus‹ war die zweitbeliebteste Story in der WT -Ausgabe vom Oktober 1932 und musste sich nur Jack Williamsons ›The Wand of Doom‹ geschlagen geben. Smith nahm sie in OST auf.
    Im Anschluss an seine Einschätzung von Knygathin Zhaum als seinem »bislang besten Monster« lieferte Smith in seinem Brief an Lovecraft die folgende Erläuterung zu seiner Vorstellung von Hyperborea: »Dieser vorzeitliche Kontinent in Sonderheit scheint Einbrüchen »von außerhalb« unterworfen gewesen zu sein – in höherem Maße als jeder andere Kontinent oder jedes andere Gebiet auf Erden, das der Lauf der Geschichte hinter uns gelassen hat. Dunkle und geheime Weissagungen haben mir den Hinweis zur Kenntnis gebracht, dass der künftige Kontinent mit Namen Gnydron, von manchen auch Zothique genannt,