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Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Unrecht gehalten, aber nie gedacht, dass sich etwas dagegen unternehmen ließe. Was können wir für euch tun?«
    Ihr Mann setzte sich neben sie, und Nikolai war verblüfft über die zwischen den Eheleuten aufflackernde Energie. Da war eine eindeutige Verbindung zwischen ihnen. So sah also eine echte Magier-Ehe aus. Die Energie zwischen ihm und Jean war stark, jedoch nicht einmal entfernt mit dieser zu vergleichen.
    Um die Frage der Gräfin zu beantworten, sagte Jean: »Zwei Dinge. Erstens möchte ich, dass ihr die Sklaverei verurteilt, wann immer dieses Thema aufkommt. Erklärt, dass sie falsch, grausam und unchristlich ist. Wenn ihr für die Abolition sprecht, werden auch andere den Mut aufbringen, es zu tun. Zweitens werden wir euren Haushalt vielleicht als Hilfe und Unterschlupf benötigen, wenn wir durch die Zeit reisen.« Jean verzog den Mund. »Obwohl wir natürlich keinen blassen Schimmer haben, wohin die Magie uns führen wird.«
    »Simon und ich werden noch ein paar gute Jahre hier sein.« Lady Falconer schien sich dessen ziemlich sicher zu sein, und da sie eine Magierin war, wusste sie es vielleicht tatsächlich.
    Der Earl sagte: »Wir werden eine Art Passwort für euch brauchen, damit das Personal euch einlässt, wenn wir nicht in London sind. Wir werden auch mit unseren Kindern darüber sprechen, damit sie Bescheid wissen und euch Hilfe leisten können, sobald ihr erscheint. Braucht ihr Geld für eure Ausgaben?«
    »Nicht jetzt, in Zukunft vielleicht jedoch schon«, antwortete Jean.
    »Ihr braucht nur etwas zu sagen, wenn es nötig ist«, erwiderte er ernst.
    »Ich bin so froh, dass ihr auf unserer Seite seid!« Jean lächelte Simon an, dankbar, dass er heute noch genauso großzügig und ehrenhaft war wie damals, als sie Kinder gewesen waren. »Wie wäre es mit ›Freiheit‹? Wäre das nicht ein geeignetes Passwort?«
    Sie einigten sich darauf, und dann schickten Jean und Nikolai sich an zu gehen. »Es ist wahrscheinlich das Beste, nicht hierherzukommen, solange es nicht nötig ist«, sagte Falconer. »Ihr könntet jemandem begegnen, den ihr nicht sehen wollt, Jean.«
    Sie nickte. Nachdem sie beide Falconers noch einmal umarmt hatte, nahm sie Nikolais Arm und ging mit ihm hinaus. Draußen auf der Straße ließ Nikolai das Gespräch noch einmal Revue passieren, um Anhaltspunkte zu finden, ob er und Jean - oder zumindest Jean - überleben und ins Jahr 1753 zurückkehren würden. Falconer hatte nicht sehr überrascht gewirkt, Jean zu sehen, was bedeuten könnte, dass sie irgendwann an ihren Ausgangspunkt zurückgekehrt war und ihm von der Zeitreise berichtet hatte. Aber Falconer war auch kein Mann, der leicht Überraschung zeigte, was in dem Fall alles Mögliche bedeuten konnte. Obwohl er aufrichtig überrascht gewesen war, sie zu sehen, mochte es daran liegen, dass Jean beschlossen hatte, Falconer nichts von ihrer Zeitreise zu erzählen, auch wenn sie es geschafft hätte, in ihre eigene Zeit zurückzukehren.
    Die Gräfin schien sich sehr gefreut zu haben, Jean zu sehen, was bedeuten könnte, dass sie geglaubt hatte, ihre Freundin sei nach ihrem Verschwinden in Marseille gestorben. Aber die beiden Frauen waren offensichtlich gute Freundinnen. Vielleicht hatte Lady Falconer Jean in normaler Zeit auch in der Woche zuvor gesehen und war einfach nur erfreut über ihren Besuch gewesen.
    Man konnte bei all diesen Mutmaßungen verrückt werden. Zeitreisen waren definitiv ein Grund für Kopfschmerzen. Nikolai wollte glauben, dass Jean überleben und nach Hause zurückkehren würde, weil ihr das wichtiger war als ihm - trotzdem konnte er Falconer nicht fragen, ob es so war, weil er mit Adia übereinstimmte: Es war besser, wenn so wenig wie möglich über die Mission bekannt wurde. Und es war einfacher, bei Dingen zu bleiben, die sie kannten und verstanden. »Du freust dich, deine Freunde gesehen zu haben, nicht?«
    Jean nickte. »Es war ein Schock, sie ein Dutzend Jahre gealtert wiederzusehen, weil es mir die Realität der Zeitreise näherbrachte als alles andere. Aber weißt du, ich hatte Angst, nie wieder jemanden zu sehen, den ich liebe, und jetzt kann ich mir vorstellen, dass mein Bruder und seine Frau zu Simon und Meg zum Dinner kamen und ich sie lediglich verpasst habe.« Ihre Augen glänzten feucht. »So fühle ich mich wenigstens nicht ganz allein.«
    Jean hatte sich nie beschwert oder ihre Ängste erkennen lassen, als Nikolai sie entführt hatte. Plötzlich wurde er von einem heftigen Schuldbewusstsein

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