Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
des Gelächters aus der Schankstube und des Ratterns eines Wagens auf der Straße bewusst, als Jeans Hände ihn daran erinnerten, warum er seinen nackten Körper nie jemandem hatte zeigen wollen.
    Ihre warmen Lippen glitten über seinen Rücken, ihre Zunge strich liebevoll eine alte Narbe nach. »Symbole der Tapferkeit«, sagte sie leise. »Was wärst du heute, wenn mein Vater den Kurs deines Lebens nicht sowohl zum Besseren als auch zum Schlechteren verändert hätte?«
    Nikolai war noch nie auf die Idee gekommen, sich das zu fragen. Nachdem er kurz darüber nachgedacht hatte, sagte er: »Wahrscheinlich wäre ich ein maltesischer Seemann. Kein Offizier. Ein Bootsmann vielleicht.« Er atmete tief ein. »Und vielleicht wäre ich trotzdem auf einem Sklavenschiff gelandet. Das ist kein ungewöhnliches Schicksal für die, die das Mittelmeer befahren.«
    Sie legte ihm die Arme um die Taille und drückte sich an ihn, getrennt von ihm nur noch von ihrem dünnen Hemd. »Ein friedliches Leben mag leichter sein, doch es sind Not und Entbehrungen, die einen Charakter prägen. Ohne deine schwierige Vergangenheit wärst du heute nicht der glühende Verfechter der Freiheit, der aus dir geworden ist. Mit deiner Courage hast du das Leben vieler Menschen wieder lebenswert gemacht. Und jetzt könnten deine Bemühungen vielen Tausenden von anderen Sklaven helfen. Dazu wäre es nicht gekommen, wenn dein Leben leicht gewesen wäre.«
    Das traf alles zu. Und er würde auch nicht diese erstaunliche Frau in seinen Armen halten. Er drehte sich zu ihr um und zog sie an sich. »Du meinst also, ich sollte deinem Vater dafür danken, dass er mein Leben zerstört hat?«
    »Das wäre zu viel verlangt, glaube ich. Aber du könntest ihn als Bestandteil des Bildteppichs deines Schicksals sehen. Wenn ihr euch nicht begegnet wärt, wärst du nicht der Mann geworden, der du heute bist.«
    »Ich werde damit beginnen, ihm für dich zu danken, meine schottische Hexe.« Die Nacht war kalt, deshalb schlug er die Bettdecke zurück, bevor er Jean aufhob und sie auf die kühlen Laken legte. Er hatte seine Leidenschaften bemerkenswert gut unter Kontrolle gehalten, seit sie diesen Kreuzzug begonnen hatten, doch damit war jetzt Schluss. Er begehrte sie und brauchte sie mit jeder Faser seines Seins.
    Und sie empfand das Gleiche. Als sein Körper ihren bedeckte, bog sie sich ihm entgegen und bewegte einladend ihre Hüften an den seinen. »Du kannst meine Seele haben, wenn du willst«, flüsterte er, als er seine Hände unter die festen Rundungen ihrer Brüste legte und mit den Daumen über ihre Spitzen strich. »Das macht mir nichts mehr aus.«
    »Deine Seele wäre ein zu opulentes Mahl für mich.« Sie hob den Kopf und biss ihn spielerisch ins Ohrläppchen. Allein diese kleine Berührung reichte aus, um ihn mit brennender Hitze zu durchfluten. »Aber dein Körper ... das ist eine andere Sache.«
    Nikolai schob ihr Hemd hinauf und ließ eine Hand zu der Hitze und wonnevollen Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln gleiten. Sie rang nach Atem, als er sie berührte, und ein Zittern durchlief sie. Für einen bangen Moment fragte er sich, ob er sich lange genug unter Kontrolle haben würde, um sie zu nehmen.
    Aber da führte ihre ungeduldige Hand ihn schon zu ihrer einladenden Hitze. Als er behutsam in sie eindrang, schrie sie leise auf und bog sich ihm in hemmungsloser Leidenschaft entgegen. Innerhalb von Sekunden erreichte er den Höhepunkt, mit einer Intensität, die mit der des Zeitstrudels vergleichbar war und ihm das Gefühl gab, in Millionen kleiner Teile zu zerspringen, nur dass diesmal unbändige Lust den Schmerz ersetzte. Ihre Energien vereinten sich, verschmolzen und verstärkten sich, und Nikolai wusste ohne jeden Zweifel, dass sie einander unwiderruflich verändert hatten. Das war es, was er befürchtet hatte, seit sie sich begegnet waren - und doch war diese Veränderung jetzt perfekt, unausweichlich und ganz und gar richtig.
    Er verlor fast das Bewusstsein, und nur ganz allmählich wurde ihm wieder bewusst, dass Jean schwer atmend in seinen Armen lag und ihre Körper noch immer inniglich miteinander verbunden waren. »Das war ... unglaublich«, gelang es ihm zu sagen.
    »Seit wir uns kennen, haben wir unsere gegenseitige Anziehung unterdrückt, sodass unser Verlangen sich gesteigert hat wie der Druck in den Dampfmaschinen, die Simon baut«, erwiderte sie und lachte ein bisschen. »Maschinen sind sehr gefährlich, wenn sie explodieren. Und bei Leidenschaft

Weitere Kostenlose Bücher