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Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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aufzunehmen, aber sie konnte kein gutes Ende einer solchen Affäre sehen. Er würde in einer Art und Weise auf ihr Herz und ihre Seele Einfluss nehmen, die es ihr unmöglich machen würde, als die Jean Macrae, die sie immer gewesen war, nach Dunrath heimzukehren. Was sie bisher erlebt hatte, war ein Abenteuer, aufregend, manchmal sogar zu sehr, jedoch nichts, was ihr Leben großartig verändern würde.
    Nikolai Gregorios Bett - das würde ihr Leben unwiederbringlich verändern. Sie hatte ihr gebrochenes Herz nach dem Aufstand schon einmal mühselig geflickt und wollte das nicht erneut tun müssen.
    Sie würde es nicht noch einmal tun.

16. Kapitel

 
    Adia
    New York City

 
    D

ie Briten hatten den Krieg verloren. Adia hatte noch immer Mühe, das zu glauben, aber die Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer durch ganz New York verbreitet. Einige der britischen Soldaten waren froh zu wissen, dass sie in Kürze heimkehren konnten, andere waren verbittert über die Kapitulation vor einer zerlumpten Sammlung von Rebellen. Hätte man ihnen genügend Soldaten und Waffen gegeben, murrten sie, hätte England siegen können.
    Doch keiner der Briten war so beunruhigt wie die Tausende ehemaliger Sklaven, die in New York Zuflucht gesucht hatten. Alle fragten sich besorgt, welche Auswirkungen die Kapitulation für sie haben würde. Wie lange noch, bis die von den Briten gehaltene Stadt den Amerikanern übergeben werden würde? Würden die triumphierenden Rebellen in rachsüchtiger Stimmung sein?
    »Was wird jetzt aus uns?«, fragte Adia Daniel mit leiser Stimme, um Molly nicht zu wecken. Er war mehrere Wochen auf Patrouille außerhalb der Stadt gewesen. Nun, da er wieder daheim war, hatte sie das zwingende Bedürfnis, wieder einmal ihre Zukunft mit ihm zu besprechen.
    »Wir werden nicht in die Sklaverei zurückkehren«, erklärte er entschieden. »Major Blaine sagt, der britische Oberkommandierende Carleton sei der Auffassung, dass die Forderung der Amerikaner, ihnen ihren gesamten Besitz zurückzuerstatten, keine befreiten Sklaven mit einschließen kann, da wir kein Besitz mehr sind.« Daniel grinste. »Ich glaube, dass Carleton wirklich glaubt, es wäre unehrenhaft von England, das uns gegebene Versprechen nicht zu halten - doch es bereitet ihm auch Vergnügen, die Amerikaner zu verärgern. Selbst General Washington will seine entlaufenen Sklaven zurückhaben. Und Carleton kann sich im Namen der Ehre weigern, das zu tun.«
    Adia lächelte. »Carletons Gründe sind mir egal, solange er uns nicht im Stich lässt.« Sie servierte ihnen im frühen Morgenlicht den Tee. Viele Schwarze lebten in mit Segeltuch gedeckten Hütten in den Bereichen von Manhattan, die von aufgebrachten Patrioten in Brand gesteckt worden waren, als sie die Stadt verloren, und darum konnten sie und Daniel sich glücklich schätzen, dieses kleine, gemütliche Häuschen ganz für sich zu haben. »Schon jetzt kommen Sklavenjäger nach New York, um entlaufene Sklaven aufzuspüren.« Adia erschauderte. »John Watson ist genau die Art von Mann, so zu verfahren. Glaubst du, dass er uns suchen lassen wird? Mir gefällt diese Stadt, aber wie können wir hier leben, wenn wir ständig Angst haben müssen, gefasst und nach Südcarolina zurückgebracht zu werden?«
    »Mr. Watson kann nicht wissen, dass wir in New York sind.« Daniel zögerte. »Sprich mit niemandem darüber, aber der Major hat mir gesagt, es würde davon gesprochen, Regierungstreue und befreite Sklaven nach Neuschottland zu evakuieren. Wir würden dort Land zum Bewirtschaften bekommen.«
    »Neuschottland?« Adia dachte darüber nach. »Soviel ich weiß, ist das ein hartes, kaltes Land, aber weit entfernt von Charleston.«
    »Wir werden dort in Sicherheit sein, Liebste.« Er schenkte ihr ein warmes, zärtliches Lächeln, das sie daran erinnerte, wie sie seine Heimkehr in der Nacht zuvor gefeiert hatten. »Und sobald wir uns dort eingelebt haben, wird es Zeit, ein zweites Kind zu bekommen.«
    Obwohl Adia sehr gern noch ein Kind hätte, hatte sie während ihrer Jahre in New York Maßnahmen ergriffen, um das zu verhindern. Der Krieg machte das Leben zu unsicher, um ein weiteres Kind zur Welt zu bringen. Aber die Zeit würde schon noch kommen. »Wir werden einen Jungen haben«, sagte sie und war sich dessen völlig sicher. »Er wird stark und schön wie du sein, und ich werde ihm Geschichten von der Tapferkeit seines Vaters im Kampf gegen die Amerikaner erzählen, da du zu bescheiden bist, dich selbst zu

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