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Die Statisten - Roman

Die Statisten - Roman

Titel: Die Statisten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A1 Verlag GmbH
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passiert?“ Es lag so viel Verachtung in ihrer Stimme, dass Eddie die Ursache seiner grausamen Demütigung hätte aufschlitzen, abhacken und pürieren können. Sie lüpfte seinen verschrumpelten Penis und stimmte melodisch an: „Sag mir, wo dein Dingsbums ist, wo ist es geblie-hi-ben? Sag mir, wo dein Dingsbums ist? Was ist geschehn? …“
    Sie fand das Ganze irrsinnig komisch und lachte. Sie lachte. Und lachte.
    â€žGeh nach Hause, Brando. Geh zu deiner Mami und bleib dort. Dieser Tango ist nichts für dich.“
    Eddie sah seine Zukunft, die nach so vielen Fehlstarts endlich in Gang zu kommen schien, wieder einmal abstürzen.
    â€žBitte, lassen Sie mir nur ein wenig Zeit! So was ist mir noch nie passiert!“
    â€žZieh dich an, Coutinho.“ Sie wälzte sich aus dem Bett. „Blödes Arschloch. Du hast mir den ganzen Abend versaut!“
    Er zog Hemd und Hose an, stopfte die Krawatte in die Gesäßtasche, schwang sich Weste und Jackett über die Schulter und warf Sapna-ji einen letzten Blick zu in der Hoffnung, dass sie es sich doch noch anders überlegen würde. „Gute Nacht.“
    Sie würdigte ihn keiner Antwort.

    Eddie nahm den Daumen nicht von der Klingel. Als der Hausdiener endlich aufmachte, stieß Eddie ihn so ungestüm beiseite, dass der Mann hinfiel. Er stürmte die Treppe hinauf in Sapna-jis Schlafzimmer und schloss die Tür ab.
    â€žDu? Du schon wieder? Wer hat dich hereingelassen?“ Eddie war zu sehr damit beschäftigt, sich auszuziehen, um ihr antworten zu können. „Ich dachte, ich hab dir gesagt, du sollst nach Hause gehen!“
    Eddie zog Sapna-ji das Nachthemdchen über den Kopf, während sie brüllte, er solle verschwinden. Jetzt saß er rittlings auf ihr und konnte ihr Gesicht durch die durchscheinende Seide sehen. Sein Glücksbringer funktionierte wieder wie eine Eins, und sie stemmte sich ihm entgegen.
    â€žWo warst du die ganze Zeit? Unterwegs? Oder bist du von zu Hause zurückgekommen?“
    Der Hausdiener klopfte an die Tür und sagte, er habe den Wachmann gerufen, damit er den Eindringling hinauswirft.
    â€žGeht ins Bett, beide! Inkompetente Idioten!“
    Eddie war noch nie so gedemütigt worden wie an dem Abend, aber jetzt hatte er jede Menge Zeit, um sich doppelt und dreifach zu revanchieren.
    â€žNoch mal?“, fragte Sapna-ji ungläubig. „Es ist schon früher Morgen, Coutinho.“
    â€žSpielt das eine Rolle? Und nebenbei gesagt, heiße ich Eddie.“
    â€žWirst du denn überhaupt nie müde?“
    â€žIch dachte, du hättest was gegen Rein-spritz-raus-Männer.“
    â€žDu hast mich restlos überzeugt. Mein Mann kann jeden Augenblick heimkommen.“
    â€žWie steht es mit der Rolle? Bin ich im Rennen?“
    â€žDarüber reden wir morgen. Oder heute Abend, wenn du wieder da bist. Sagen wir halb elf.“

    â€žWas ist los?“, fragte Ravan Eddie, nachdem er das Taxi vor dem Chawl abgestellt hatte. „Hab dich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr bei der Gewerkschaft gesehen.“
    â€žWas habe ich dort auch verloren?“, sagte Eddie lässig. „Mit dem Laden hab ich nichts mehr am Hut.“
    â€žBloß weil Rustom Khan, der Blödmann, uns rausgeschmissen hat?“
    â€žWer schert sich schon um den?“, sagte Eddie achselzuckend. „Ich steh kurz davor, für meinen ersten Film zu unterschreiben.“
    Ravan fiel die Kinnlade einen guten Meter runter. „Wirklich? Das ist ja irre! Glückwunsch! Du bist schon eine Nummer, Eddie. Wie heißt der Film? Wer produziert ihn?“
    â€žEs ist ein Remake des phantastischen französischen Films ‚Der letzte Tango in Paris‘. Im Original spielten Marlon Brando und Maria Schneider die Hauptrollen. Ich werde Brandos Rolle übernehmen.“
    â€žBrandos Rolle? In deinem allerersten Film? Wovon handelt er denn?“
    â€žAch, es ist ein Film über den Tanz. Kannst du dir Brando als Tänzer vorstellen? Absolut sagenhaft! Samba, Mambo, Jive, Tango, nenn irgendeinen beliebigen Tanz, Brando tanzt ihn wie kein anderer! Deswegen hat Sapna-ji mich auch ausgesucht. Sie ist der festen Überzeugung, dass kein anderer indischer Schauspieler dieser Rolle gerecht werden kann.“ Eddie kam der leise Verdacht, dass er es mit seinem ganzen Gerede über das Tanzen vielleicht ein bisschen übertrieben hatte. „Ich meine Tanzen als

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