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Die Sternenkrone

Die Sternenkrone

Titel: Die Sternenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Jr. Tiptree
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möchte, daß unsere, unsere ... ach, verdammt – die Tage, die noch vor uns liegen, nicht noch mehr belastet werden.«
    »Das trifft sich mit ihren Wünschen, Liebes. Sie möchte ihren Entschluß so rasch wie möglich durchführen ... Wenn ich das Medikament gleich morgen früh besorge, kann Fred sie nachmittags oder am Abend herbringen – was du besser findest. Fred hat übrigens versprochen, bei uns zu bleiben und sich umdie Formalitäten zu kümmern. Ist dir das recht?«
    »Recht? – Mein Gott, was ist das für eine merkwürdige Welt! Wir vereinbaren einen Termin für einen Selbstmord! M-meinst du, ich soll vorher noch eine Kleinigkeit anbieten? Snacks, oder so?« Ihre Stimmeschwankt dabei ein wenig, und Don sieht sie prüfend an.
    »Vorsicht, Liebes! Wir haben es hier mit sehr starken Emotionen zu tun. Man glaubt, daß man die Sache mit einem Scherz in den Griff bekommt – und im nächsten Moment kippt die Stimmung in Hysterie um. Neigst du zu Alpträumen? Ich möchte wirklich nicht ...«
    »Nein, laß nur, es ist schon gut. Ich weiß genau, was du meinst. Aber im Ernst, ein Glas leichter Weißwein wäre vielleicht kein schlechter Gedanke, wenn er sich mit der Medizin verträgt.«
    »Durchaus. Dann sage ich Fred also Bescheid.« Er nimmt sie in die Arme und hält sie lange fest, ehe er Fred anruft und unter die Dusche geht.
    Abends vor dem Einschlafen schaut er sie noch einmal forschend an. »Etwas bedrückt dich, Liebes. Heraus mit der Sprache!«
    »Nun, es ist eigentlich nichts Wichtiges – oder doch, Ich ... ich denke nur – ob unser Bett ...«
    »Bett?« Dann begreift er, was sie meint. »Ach, du liebe Güte, nein! Die Dame wird nicht in unserem Bett sterben. Wir empfangen sie im Wohnzimmer, und sie bekommt einen Platz auf dem Sofa. Wir können auch in den Garten gehen, wenn es nicht regnet. Ich bleibe bei ihr, bis sie das Bewußtsein verloren hat. Aber das Bett gehört uns, Mädchen! Notfalls sage ich ihr, daß die Couch weit mehr Komfort bietet.«
    »Danke, Don, vielen Dank!“
    »Schon gut. Ich werde Fred einweihen, dann geht bestimmt alles klar.“
    »V-vielleicht gibt es in manchen Häusern eigene Selbstmordgästezimmer ...«Er legt ihr sanft die Hand auf die Lippen. »Wovor hatte ich dich gewarnt?«
    »Ja, natürlich.«
    »Und heute sehen wir uns die Nachrichten an, soviel steht fest!« Er lacht leise. »Allmählich geniere ich mich, wenn uns die Leute ins Gespräch ziehen und merken, daß wir seit einer Woche keine Ahnung mehr vom Zeitgeschehen haben.«
    Sie stimmt ihr leises, melodisches Lachen an, das Don so ansteckend findet. An diesem Abend versäumen sie die Nachrichten erneut.
     
    Am nächsten Tag geht alles glatt. Selbst das Problem der Papiere, die Don dem Gremium vorlegen muß und die sich in Maries Enklave befinden, läßt sich nach einigem Hin und Her lösen: Fred hinterlegt sie beim Fahrer des Morgenbusses, und der reicht sie weiter, als Don einsteigt, um sich in die Bastion der TCK-Labors zu begeben. Mit einem kleinen versiegelten Päckchen kommt Don schließlich heim.
    »Ich weiß nicht«, meint er kopfschüttelnd, »es hat auch seine Nachteile, wenn man wie neunzehn aussieht. Mrs. Dickey erkannte mich nicht wieder und fauchte, ich solle sie mit meinen albernen Witzen zufrieden lassen. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich mich von Anfang an nicht rasiert hätte.«
    »O nein!« Di streicht ihm liebevoll über die glatten Wangen. Im nächsten Moment zuckt sie zusammen. »Himmel, nimm Henry sofort das Paket ab und schließ es ein! Vor diesem Kater ist doch gar nichts sicher.«
    Sie bringen die Todespillen in Sicherheit und beschließen, das große Schwimmbad der Enklave aufzusuchen und dort abzuwarten, bis Fred und seine Patientin mit dem Drei-Uhr-Bus kommen.
    Die Ereignisse des Abends verlaufen wie geplant. Marie löst das Problem der Vorstellung auf ihre Weise. Sie geht auf Diane zu, umarmt sie und beginnt zu schluchzen, wie Don es vorausgesagt hatte. Di hält sie fest und wartet, bis sie sich ein wenig beruhigt hat. Dann erst sieht sie sich die Frau genauer an. Sie wirkt trotz ihres Alters und der schweren Erkrankung sehr attraktiv und strahlt einen ungewöhnlichen Charmeaus. Als Don auf sie zutritt und ihr die Hände entgegenstreckt, kommen ihr erneut die Tränen, aber sie hat sich rasch wieder in der Gewalt. Ganz offensichtlich möchte sie die Angelegenheit rasch hinter sich bringen.
    Nachdem Don sie zur Couch geführt und das Päckchen geholt hat, winkt sie Di und Fred

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